Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses

Titel: Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
Vom Netzwerk:
Sommer lang geübt«, sagte David scheinheilig.
    Ramses warf seinem besten Freund einen nicht unbedingt freundlichen Blick zu. »So schwierig ist es nun auch nicht.«
    »Dann kannst du es mir beibringen«, meinte Nefret.
    »Äh – ja. Laß sie nicht rennen, Nefret. Hier in der Gegend sind zu viele Bewässerungskanäle und unwegsame Stellen. Kannst du sie halten?«
    »Ha!«
    Ich beobachtete, wie das Paar nebeneinander herritt. »Das hat er wirklich gut gemacht. Ich hoffe …«
    Aber ich sprach zu mir selbst. Emerson folgte den beiden bereits, und David bestieg gerade eines der geliehenen Tiere. Während Abdullah die Lasten auflud, folgte ich den anderen über die grünen bebauten Ackerflächen hinein in die Wüste.
    Wir hatten das Haus ein Jahr nach der Entdeckung von Tetisheris Grabmal gebaut, als ersichtlich wurde, daß wir noch mehrere Jahre im Westen von Theben arbeiten würden. Es war immer Emersons Wunsch gewesen, ein Haus für unsere Expeditionen zu bauen und die Amelia nur so lange als Unterkunft zu benutzen, bis wir uns entschieden hatten, wo wir uns niederlassen wollten. So angenehm das Hausboot war, für fünf Personen, ihre Bücher, Aufzeichnungen und jede Menge Antiquitäten bot es einfach nicht genug Platz. Meiner Meinung nach war das Haus auch nicht groß genug, und ich beabsichtigte, in dieser Saison noch einen weiteren Flügel anzubauen, denn ich hatte immer von einem Haus mit großzügigen Arbeitszimmern und Abstellräumen geträumt.
    Nicht, daß es wahrscheinlich war, daß wir in naher Zukunft viel Abstellfläche brauchten. Ich hatte Emersons Plänen nicht offen widersprochen, denn das hat gar keinen Sinn. Unterschwellige Überzeugungsarbeit ist die einzige Möglichkeit, ihn dazu zu bringen, sich meiner Art zu denken anzuschließen.
    Die kleineren Gräber, die Emerson freizulegen beabsichtigte, interessierten mich überhaupt nicht. Die meisten von ihnen waren bereits von anderen Archäologen untersucht worden, und es war allgemein bekannt, daß sie nichts Nennenswertes enthielten. Dank der Engstirnigkeit von Monsieur Maspero war uns das übrige Tal der Könige verschlossen, aber es gab andere Gegenden im Westen von Theben – Drah Abu’l Naga, wo wir das Grab der Tetisheri entdeckt hatten, den Friedhof der Adligen in Gurneh und eine ganze Reihe hübscher Tempel –, die die Talente meines Ehemannes sicherlich stärker forderten. Sobald wir das Rätsel um Grab 20-A gelöst hatten – was sicherlich nicht allzu lange dauerte –, würde ich Emerson geschickt davon überzeugen, woanders zu arbeiten.
    Den Rest des Vormittags verbrachten wir mit dem Auspacken und dem Säubern des Hauses. Da uns der starke Geruch von Karbol und Seifenpulver schließlich aus dem Wohnzimmer vertrieb, machten wir es uns auf der Veranda gemütlich und warteten dort, bis das Mittagessen serviert wurde.
    Die Veranda verlief entlang der Vorderfront des Hauses, die nach Osten zeigte. Sie bot einen hübschen Blick von den Wüstenausläufern über die grünen Felder bis hin zum Fluß. Gemütliche Sessel und Sofas, kleine Tischchen und Teppiche in leuchtenden Mustern, die auf den Dielenböden lagen, gaben dem Platz etwas Anheimelndes. An der niedrigen Wand unterhalb der Terrasse hatte ich Spaliere anbringen lassen und hoffte, daß sich hübsch blühende Kletterpflanzen an ihnen hochranken würden. Als wir Ägypten gegen Ende der letzten Saison verließen, waren die Kletterpflanzen prächtig gediehen. Als wir zu Beginn der neuen Saison wieder hier eintrafen, waren sie nur noch verdorrtes Gestrüpp. Gartenarbeit zählt nicht unbedingt zu Abdullahs Stärken.
    »Ich hoffe, du hast nicht irgendwo Arsen rumliegen lassen«, sagte Emerson, während er seine Pfeife stopfte.
    »Also, Emerson, du weißt doch, daß ich kein Rattengift einsetze, wenn wir die Katzen dabeihaben, weil ich Angst habe, sie könnten vergiftet werden. Sie werden schon dafür sorgen, daß die Plage ausgerottet wird.«
    Anubis hatte uns bereits mit zwei bedauernswerten Mäusen konfrontiert, mit denen er vermutlich immer noch beschäftigt war, denn er tauchte nicht auf der Veranda auf. Auf der Liege neben Nefret lag Sekhmet ausgestreckt, hatte ihren Kopf auf den Schoß des Mädchens gebettet und schien im Schlaf zu grinsen.
    »Das ist ein Vieh«, meinte Ramses. »Kann sie auch noch irgend etwas anderes als schlafen und fressen und sich streicheln lassen?«
    Abdullah, der im Türrahmen stand, meinte: »Hoffentlich nicht. Eine verhexte Katze reicht völlig. Soll ich das

Weitere Kostenlose Bücher