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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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jemanden im Boden verscharrte oder … oder weiß Gott –!«
    »Er war nicht der einzige«, bemerkte David. »Mr. Reisner und sein Mitarbeiterstab waren ebenfalls dort.«
    »Mr. Reisner ist nicht hier, aber Jack. Lediglich zwei weitere der damaligen Mitarbeiter befinden sich gegenwärtig in Gizeh, Mr. Fisher und Geoffrey. Nefrets …« Zum ersten Mal sprach er es aus. »Nefrets Ehemann.«

    »Ich bin Ihnen und Cyrus zu tiefem Dank verpflichtet, daß Sie heute abend gekommen sind«, sagte ich zu Katherine. »Leider ist es heute abend etwas stickig.«
    Wir saßen allein im Innenhof. Alles war vorbereitet; die abendliche Tafel eingedeckt und blumengeschmückt. Cyrus war nach oben gegangen, um Emerson in dessen Arbeitszimmer Gesellschaft zu leisten. Ich hatte keine Vorstellung, wo sich Ramses herumtrieb. Während der vergangenen Tage hatte er jede freie Minute in den schmutzigen Gassen der Kairoer Altstadt verbracht, um die bedauernswerte junge Frau aufzuspüren, deren Schweigen der fälschlicherweise gegen ihn erhobenen Anschuldigung Vorschub leistete. Er begleitete uns nicht einmal zum Bahnhof, um David und Lia abzuholen; gerüchteweise hatte er erfahren, daß Rashida am Abend zuvor gesehen worden war, und sich deshalb sofort auf die Suche begeben. Als er schließlich nach Hause zurückkehrte, sagte er lediglich, daß sein Informant sich geirrt habe. Seitdem hatte ich ihn nicht mehr gesehen.
    »Ich bin sicher, Sie machen sich unnötig Sorgen«, bemerkte Katherine mitfühlend. »Sie sagten, Sie hätten Nefret heute morgen gesehen und ihr von dem Kind berichtet?«
    »Ich hatte ihr in dieser Sache bereits geschrieben. Mir war klar, daß sie und Geoffrey im Shepheard’s logierten; ich hätte mich schon früher persönlich bei ihr melden sollen, statt dessen jedoch war ich feige und informierte sie zunächst schriftlich.«
    »Sie waren immer noch wütend auf sie.«
    »Ja«, gab ich zu. »Und nicht nur wegen Ramses. Ich hatte immer gedacht, wir stünden uns sehr nahe, Katherine; aber warum hat sie ihre Verlobung mit Geoffrey dann vor mir geheimgehalten?«
    »Sie waren verlobt?«
    »Wenn auch nicht offiziell verlobt, so müssen sie sich doch zumindest einig gewesen sein. Eine Frau wendet sich doch keinem Fremden zu, wenn sie Kummer hat.«
    »Es sei denn, ihr Weltbild wird völlig erschüttert«, murmelte Katherine.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich glaube, das weiß ich selber nicht. Es war lediglich eine Eingebung.« Sie schüttelte unmerklich den Kopf und konzentrierte sich dann erneut auf unser Gespräch. »Ihr Entschluß kam vielleicht überstürzt. Sie hat Ihre Stellungnahme nicht angezweifelt, oder?«
    »Nein; sie sagte lediglich, daß sie es hätte wissen müssen und daß er ihr hoffentlich verzeihen würde, und … Es war merkwürdig. Kein einziges Mal erwähnte sie seinen Namen – Ramses’ Namen, meine ich. Sie sagte ständig ›er‹ und ›ihn‹. Geoffrey war nicht zugegen. Ich weiß nicht, ob das auf Taktgefühl oder seiner Furcht vor mir beruhte!«
    »Sie haben doch nichts gegen den jungen Mann, oder?«
    »Ganz im Gegenteil. Er entstammt einer guten Familie – nicht, daß ich darauf Wert legte! –, ist wohlerzogen, kultiviert und ein hervorragender Archäologe. Wie Sie wissen, ist das von Bedeutung, insbesondere für Emerson. Zweifellos steht ihre Verbindung unter einem guten Stern. Dennoch müssen wir eine ganze Reihe von Dingen klären. Während der verbleibenden Ausgrabungssaison ist Geoffrey Mr. Reisner verpflichtet, und Sie können sicher sein, daß Emerson niemals erlauben würde, daß Nefret ihre Pflichten wegen etwas so Überflüssigem wie Flitterwochen vernachlässigt. Und wo sollen die beiden wohnen? Das Harvard Camp ist eine Einrichtung für Junggesellen, und die Vorstellung, daß sie dort gemeinsam mit Jack Reynolds untergebracht wären, gefällt mir überhaupt nicht. Nein, es ist besser, wenn sie bei uns leben.«
    »Vielleicht warten Sie zunächst ab, was die beiden zu dem Thema zu sagen haben«, erwiderte Katherine lächelnd.
    Ein scharfes, wenn auch unterdrücktes Knurren von Narmer wies mich darauf hin, daß jemand in der Nähe war. Ramses und Nefret waren die einzigen, die diesen verfluchten Hund beruhigen konnten, und sie brauchte normalerweise länger als er.
    Meine Vermutung erwies sich wie üblich als korrekt. Als Ramses Katherine bemerkte, fuhr er sich mit der Hand an den Kopf, stellte fest, daß er keine Kopfbedeckung trug, und senkte sie wieder.
    »David und Lia werden in wenigen

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