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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Empfehlung hin der Gruppe an, und als der Angriff stattfand, gaben wir unser Bestes für die Sache. Wir hatten unser Vorgehen bis ins kleinste Detail geplant, und es funktionierte reibungslos; aufgrund des Tumults und der Dunkelheit hätte niemand sagen können, wer wen verprügelte. Schließlich waren David und ich und unser zeitweiser Vorgesetzter die einzigen, die noch standen, und wir suchten mit dem Haschisch das Weite. Natürlich waren auch wir blutüberströmt und voller Prellungen.«
    Emerson schmunzelte. Ramses nahm eines der kleinen Tonwindlichter und zündete daran seine Zigarette an. Der Lichtschein erhellte sein Gesicht und auch das von David; beide wirkten überaus amüsiert, und ich hätte sie am liebsten geschüttelt. Emerson natürlich auch. Manchmal sind Männer wirklich unverständliche Wesen.
    »So«, meinte Emerson, »und was jetzt?«
    »Jetzt planen wir eine Lauschaktion«, erwiderte sein Sohn. »Man wird uns nie in den inneren Kreis vorlassen, aber aufgrund unserer heldenhaften Leistung hält man uns für vertrauenswürdig; die Leute achten in unserem Beisein auch nicht ständig darauf, was sie sagen. Heute abend findet eine Zusammenkunft statt, die wir besuchen müssen. Wir sind zwar nicht eingeladen, werden uns aber in der Hoffnung irgendwo in der Nähe aufhalten, daß wir irgend etwas Interessantes belauschen. Das braucht natürlich seine Zeit, wenn ihr uns also bitte entschuldigt –«
    »Noch nicht«, erwiderte Emerson entschlossen. »Da ist noch etwas anderes, nicht wahr? Nein, sagt jetzt nichts; ich werde es euch auf den Kopf zusagen. Du und David, ihr würdet eure Zeit nicht auf Polizeiarbeit verschwenden, sofern diese nicht mit unseren anderen Problemen in Verbindung stünde. Es handelt sich um denselben Mann, nicht wahr? Wie ist es euch gelungen, die Querverbindung herzustellen? Benutzt er wieder Davids Identität?«
    Augenblicke später erwiderte Ramses: »Ja, beides ist korrekt. Sir –«
    »Verflucht, Ramses, siehst du denn nicht, daß dein Versuch, mich in Unkenntnis zu lassen, nicht nur reine Zeitverschwendung, sondern auch teuflisch gefährlich ist? Es geht um euch, und deshalb will ich die Wahrheit wissen, mein Junge.«
    Seine anfänglich aufgebrachte Argumentation endete in bittendem Ton. Ich zweifelte keine Sekunde lang daran, daß Ramses beeindruckt war. Er senkte den Kopf und murmelte: »Ja, Sir, ich weiß. Verzeih mir.«
    »Schon gut«, knurrte Emerson. »Das ist eine wirklich unangenehme Sachlage! Der Saukerl scheint entschlossen, David auf die eine oder andere Weise ans Messer zu liefern. Es kann sich doch nicht um einen persönlichen Rachefeldzug handeln; David hat auf der ganzen Welt keinen einzigen Feind. Äh – oder doch, David?«
    »Nein, Sir. Ich denke, er kam auf die Idee, meinen Namen bei der Veräußerung der Fälschungen zu verwenden, weil dieser ihnen eine glaubwürdige Herkunft garantierte. Und warum sollte er ihn dann nicht auch bei seinen anderen Geschäften benutzen? Ich bezweifle, daß der Bursche einen ausgeprägten Groll gegen mich hegt; aufgrund meiner Nationalität und meiner Abstammung war ich schlicht und einfach der prädestinierte Sündenbock.«
    »So einfach ist das?« entfuhr es mir.
    »So einfach und so fatal«, erwiderte Ramses. »Wir sind es gewohnt, mit Widersachern fertigzuwerden, die uns aus persönlichen Gründen hassen. Aber das vorliegende Motiv ist uns bislang nicht begegnet, und mit einer solchen Feindschaft waren wir noch nie konfrontiert. Ich glaube, David hat recht; dieser Bas… dieser Mann erklärte ihn nicht aufgrund seiner Person zum Opfer, sondern wegen seines Hintergrunds – er ist Angehöriger einer ›minderwertigen‹ Rasse und hat sich zu allem Überfluß erdreistet, seine intellektuelle Überlegenheit zu demonstrieren und die Gesetze gegen die Mischehe zu verletzen. Was dieses absurde Denken um so gefährlicher macht, ist die Tatsache, daß es von denjenigen geteilt wird, die Davids Richter sein werden – falls es dazu kommen sollte.«
    Emerson räusperte sich bedrohlich. »So weit wird es nicht kommen.«
    »Ich bin keineswegs beunruhigt«, erwiderte David entschieden. Er nahm die ihm von Lia entgegengestreckte Hand. »Kein Verdächtiger hatte jemals eine beeindruckendere Schar von Verbündeten.«
    »Ganz recht«, erklärte ich. »Keine Sorge, wir werden den Bas… den Schurken aufspüren.«
    »Treffend bemerkt, Mutter«, entgegnete Ramses. »Nachdem das also geklärt ist –«
    »Noch eine Sache.« Emerson wandte

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