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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Eltern problemlos davon überzeugen, daß sie Nefret erst nach der Hochzeit von dem Skarabäus erzählten. Sie überließen es ihm, sie zu informieren; Selim, Daoud und Fatima waren gemeinsam mit ihnen zum Amarna House zurückgekehrt, und seine Eltern waren vollauf mit der Bewirtung ihrer Gäste und den letzten Vorbereitungen für die Abreise beschäftigt. So lautete zumindest ihr Vorwand. Sie wußten, wie Nefret auf eine Beschuldigung ihres Freundes reagieren würde. Ramses ebenfalls. Für den Fall, daß sie sich in einen Tobsuchtsanfall hineinsteigerte, entschied er, diese Unterredung am besten weitab vom Haus zu führen, und schlug ihr deshalb einen Ausritt vor.
    Es war ein grauer, stürmischer Tag, und der Wind rötete Nefrets Wangen. Deren Farbe intensivierte sich, als sie seinen Worten lauschte.
    Ihr Wutausbruch war weniger hitzig, als er erwartet hatte, obwohl sie sich einer ganzen Reihe von Emerson übernommener Kraftausdrücke bediente und auch einiger, von denen Ramses gar nicht gewußt hatte, daß sie ihr geläufig waren. Dann verengten sich ihre Augen zu dem Blick, den er fast noch mehr fürchtete als ihr aufbrausendes Temperament. »Hast du schon mit diesem verfluchten, miesen Händler gesprochen?«
    »Dafür fehlte mir bislang die Zeit. Ich habe mir vorgenommen, morgen nach London zu fahren.«
    »Nicht morgen. Ich habe Fatima einen Stadtbummel versprochen.«
    »Aber–«
    »Du fährst nicht ohne mich nach London, Ramses. Wir werden das übermorgen in Angriff nehmen.«

    Am späten Vormittag brachen sie auf. Nefret beklagte sich kein einziges Mal, daß er ihr zu langsam fuhr. Das war ein schlechtes Zeichen, ebenso wie ihre gerunzelte Stirn und ihre krampfhaft gefalteten Hände. Sie hatte die Fährte aufgenommen, und wenn sie einen Anhaltspunkt fand, dann konnte sie genauso unbeherrscht und unvernünftig reagieren wie seine Mutter. Als sie die Brücke zum Londoner Stadtkern überquert hatten und in Richtung Bond Street fuhren, sah sich Ramses gezwungen, Nefret an eine für sie unangenehme Verhaltensregel zu erinnern. »Du hast mir versprochen, daß du mir das Reden überläßt.«
    »Das habe ich.« Ihre blauen Augen blitzten auf. »Und ich darf dich daran erinnern, daß ich mit der von euch vorgeschlagenen Vorgehensweise nicht einverstanden bin.«
    »Das hast du bereits mehrfach explizit zum Ausdruck gebracht«, erwiderte Ramses. »Sieh mal, Nefret, mir gefällt das Ganze auch nicht. Ich habe Mutter und Vater zu überzeugen versucht, daß wir David umgehend einweihen oder zumindest Esdaile mit der Wahrheit konfrontieren sollten. Aber du weißt doch, wie die beiden sind.«
    »Sie versuchen immer noch, uns und David zu beschützen.« Sie seufzte. »Das ist überaus nett von ihnen, aber auch verflucht zermürbend!«
    »Sie sind lange nicht mehr so schlimm wie früher.« »Nein. Früher hätten sie den Skarabäus mit keinem Wort erwähnt. In Ordnung, wir versuchen es mit ihrer Methode, aber ich wüßte verflucht gern, wie du an irgendeine sinnvolle Information gelangen willst, ohne zuzugeben, daß David nicht derjenige war, der ihm dieses Stück verkauft hat.«
    »Wir werden sehen.«
    Das Antiquitätengeschäft wirkte protzig, und der Eigentümer thronte salbungsvoll wie ein Feldherr inmitten seiner überteuerten Waren. Daß ihm Mitglieder der »überaus geschätzten Familie von Ägyptologen« die Ehre eines Besuches erwiesen, hätte er nie zu hoffen gewagt. Es war ein offenes Geheimnis, daß »der Professor« Antiquitätenhändler verabscheute, aber er war beileibe nicht wie die anderen. Der unbescholtene Ruf seines Unternehmens war noch nie angezweifelt worden …
    Die gewünschten Information in Erfahrung zu bringen, ohne ihre tatsächlichen Beweggründe zu enthüllen, gestaltete sich als heikel und langwierig. Während er praktisch jeden feilgebotenen Gegenstand inspizierte, gelang es Ramses, Esdaile eine Beschreibung des Mannes zu entlocken, von dem dieser den Skarabäus gekauft hatte. Sie war äußerst vage, da Ramses nicht wagte, nach solchen Einzelheiten wie Größe und Haarfarbe zu fragen; als enger Freund von Mr. Todros sollten ihm diese selbstverständlich bekannt sein. Schließlich nannte Esdaile ihnen einen akzeptablen Preis für eine Kette aus Amethysten und Goldperlen, die Nefret bewundert hatte – »als Zeichen meines guten Willens gegenüber meinen geschätzten jungen Freunden« –, woraufhin Ramses nicht umhin konnte, das Stück zu kaufen.
    »Haben Sie schon einen Abnehmer für Mr.

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