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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Stirn. »Eine der von Rashad vorgeschlagenen Aktionen war ein Attentat auf dich. Er meldete sich freiwillig.«
    Emerson kicherte. »Ich hoffe, du hast ihn eines Besseren belehrt.«
    »Das hoffe ich auch. Das ist das Problem mit diesen jungen Hitzköpfen. Wenn sie aufgebracht sind, wollen sie die Straßen stürmen und Passanten angreifen. Ich habe sie überzeugt, meine Anweisungen diesmal zu befolgen, weiß aber nicht, wie lange ich sie noch in Schach halten kann.«
    »Und die letzte Lieferung?«
    »Eine weitere unangenehme Entwicklung. Asad hat die Nachricht gestern erhalten. Er wusste nicht, was sie bedeutete, bis ich sie entschlüsselte – der Code ist ziemlich primitiv, dennoch bin ich der Einzige, der ihn knacken kann. Die ›Ware‹ wird uns diesmal nicht direkt ausgehändigt. Sie wird irgendwo versteckt, und man wird uns mitteilen, wann und wo wir sie in Empfang nehmen können.«
    »Verflucht«, knurrte Emerson leise. »Keine Vorstellung, wann?«
    »Nein. Ich hatte ein kurzes Gespräch mit –« Ein leises Klopfen an der Tür ließ ihn innehalten. Es war Fatima, die ihnen Kaffee und Gebäck anbot. Erst als er sich ein Stück Pflaumenkuchen nahm, verschwand sie wieder.
    »Mit David?«
    Ramses nickte. »Wir haben uns auf dem Bahnsteig getroffen. Er ging in die eine und ich in die andere Richtung. Wir hatten uns nicht viel zu berichten.« Er stopfte sich den letzten Bissen Kuchen in den Mund.
    »Wo ist Mutter?«
    »Sie folgt Nefret«, erwiderte Emerson und lachte. »Getarnt.«
    »Wie bitte?«
    »Möchtest du einen Whisky-Soda?«
    »Danke, nein, Sir. Ich habe in den letzten Wochen genug getrunken, um zum Abstinenzler zu werden, auch wenn der größte Teil aus dem Fenster oder in die Topfpflanzen gewandert ist.«
    »Der Alkoholrausch ist eine gute Entschuldigung für viele Fehltritte«, bekräftigte Emerson. Genüsslich nippte er an seinem Whiskyglas. »Deine Mutter hat sich in den Kopf gesetzt, Spione zu jagen. Sie überredete Nefret, mit einem ihrer Verdächtigen zu dinieren.«
    »Mit dem Grafen? Das passt zu Mutter, dass sie sich auf einen so theatralischen und verdächtig wirkenden Charakter fixiert. Ich glaube nicht, dass er ein feindlicher Agent ist, aber ich würde ihm nicht trauen, wenn er mit einer von mir geschätzten Frau allein ist.«
    »Sie sind nicht allein«, erwiderte Emerson. »Du glaubst doch nicht, dass deine Mutter die beiden aus den Augen lässt, oder?«
    Ramses’ Bestürzung wich einer entsetzten Faszination, wie sie die Aktivitäten seiner Mutter häufiger bei ihm auslösten. »Wie ist sie getarnt?« Eine Reihe bizarrer Bilder schwebten ihm vor Augen.
    »Nun, sie hat sich die gelbe Perücke ausgeborgt, die du getragen hast, als du noch nicht so groß warst und als Frau auftreten konntest. Eine Brille und viel Make-up …« Emersons gedankenverlorenes Lächeln verbreiterte sich zu einem Grinsen. »Keine Sorge, Selim ist bei ihr. Ich muss sagen, dass er mit dem Tarbusch noch alberner wirkte als die meisten anderen, dennoch war er hochzufrieden mit sich.«
    »Oh, guter Gott. Wen soll er denn verkörpern? Einen dieser schleimigen Gigolos, die ausländischen Frauen schöne Augen machen?«
    »Die Frage ist«, konterte Emerson, »wer wem schöne Augen macht. Die Damen stehen nicht unter Druck. Wie auch immer, sie werden sich bestens amüsieren, und Nefret ist anderweitig engagiert, so dass wir uns ungezwungen unterhalten können. Schieb deinen Stuhl näher heran.«
    Er faltete das Dokument auseinander und breitete es auf dem Tisch aus. Es handelte sich um eine Landkarte des Sinai und der östlichen Wüste.
    »Wenn du herausfinden könntest, wie die Waffen hierher gelangen, und die entsprechenden Leute stelltest, würde das deiner Sache doch ein Ende machen, oder?«
    »Schon möglich. Sie würden eine Weile brauchen, um Transportalternativen zu finden, aber –«
    »Sie haben nicht so viel Zeit.« Emerson kramte seine Pfeife hervor. »In wenigen Wochen wird ein Angriff auf den Suezkanal stattfinden. Es liegen Berichte von syrischen Truppenbewegungen in Richtung auf die ägyptische Grenze vor. Diese blasierten Idioten in Kairo haben sich gegen eine Verteidigung der Grenze entschieden; sie glauben, dass die Türken den Sinai nicht überqueren können. Ich halte das für einen Irrtum. Dieselben blasierten Idioten haben unsere Streitkräfte auf die Westseite des Kanals konzentriert; die wenigen Verteidigungsposten am Ostufer könnte jeder Ziegenhirte überwältigen.
    Und jetzt sieh her.« Sein

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