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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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was er mit seiner Andeutung gemeint hatte, dass es eine Methode geben könnte, Ramses’ Maskerade früher zu beenden als von Maxwell avisiert.
    Zu diesem Zeitpunkt befand er sich im Bad. Ich darf darauf hinweisen, dass meine Wahl nicht auf diese Räumlichkeit fiel, weil ich sein Selbstbewusstsein erschüttern wollte. Die meisten Menschen fühlen sich gehemmt und unwohl im unbekleideten Zustand, doch diese Schwäche kennt Emerson nicht. Man könnte eher behaupten … Aber ich schätze, ich weiche vom Thema ab. In Unterwäsche und Morgenmantel betrat ich das Badezimmer, das im türkischen Stil gehalten war. Auf meinen Wunsch hin hatte man rund um die Badewanne Sitzkissen verteilt, und ich ließ mich auf einem nieder, bevor ich mich meinem Gatten zuwandte.
    Das erfreute Lächeln, mit dem er mich begrüßt hatte, verschwand. »Ich hätte wissen müssen, dass du das Thema nicht auf sich beruhen lässt«, bemerkte er.
    »Ja, das hättest du. Also?«
    Emerson griff nach der Seife. »Wie du zweifellos bemerkt hast, würde die Lokalisierung der Versorgungslinien uns in die Lage versetzen, einzugreifen und die Leute dingfest zu machen, die die Waffen nach Kairo bringen. Ich kenne die östliche Wüste wie meine Westentasche und ich habe eine Theorie hinsichtlich der wahrscheinlichsten Route. Ich dachte, ich reite in diese Richtung und sehe mich einmal um.«
    Auf diese Idee war ich nicht gekommen. »Wann?«
    »Morgen.«
    »Ja«, meinte ich gedehnt. »Hmmm. Du kannst aber nicht den ganzen Weg nach Suez reiten und innerhalb eines Tages zurückkehren.«
    »Ich habe nicht vor, die gesamte Strecke zu bewältigen. Ich werde in aller Frühe aufbrechen und vielleicht sehr spät zurückkommen.«
    »Du wirst doch nicht allein aufbrechen?«
    »Natürlich nicht, mein Schatz. Ich werde Ramses mitnehmen, falls er mitkommen will.«
    »Emerson, willst du das ganze Stück Seife verbrauchen?«
    Mit Ausnahme seines Kopfes waren seine über dem Wasser befindlichen Körperteile voller Schaum. Emerson grinste. »Reinlichkeit ist eine Zier, meine Liebe. Hier, fang auf.«
    Das Seifenstück glitt mir aus der Hand, und als ich es schließlich aufgehoben und in die entsprechende Schale gelegt hatte, war Emerson untergetaucht und erhob sich soeben aus der Wanne.
    »So«, meinte er und griff zum Handtuch, »jetzt habe ich dich ins Vertrauen gezogen. Jetzt bist du an der Reihe. Du hast doch irgendetwas vor, Peabody, das sehe ich dir an. Was ist es?«
    Ich erläuterte ihm meinen Plan. Ich rechnete mit Widerspruch. Stattdessen bedachte er mich mit einer Lachsalve.
    »Du glaubst, der Graf ist Sethos?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich sagte –«
    »Dass er eine im höchsten Maße verdächtige Person ist. So empfindest du bei den meisten Menschen, aber mach dir nichts draus. Nefret hat in diesen absurden – äh – interessanten Plan eingewilligt?«
    Ich erwiderte sein Lächeln nicht. »Sie fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut, Emerson. Ich bemerke die Anzeichen und ich kenne Nefret. Wir können sie zwar nicht gänzlich ins Vertrauen ziehen, ihr aber ein sicheres Ventil für ihre rastlose Energie bieten.«
    »Vielleicht hast du Recht, Peabody.« Emersons muskulöser Brustkorb spannte sich an, da er tief seufzte. »Es ist verdammt unangenehm, Nefret gewisse Dinge verheimlichen zu müssen. Wir werden ihr alles erzählen, sobald die ganze Geschichte vorbei ist.«
    »Gewiss, mein Schatz. Also bist du mit meinem Plan einverstanden?«
    »Ich akzeptiere ihn. Mehr kann ich nicht tun.«
Aus Manuskript H
    Nach seiner Rückkehr zum Haus fand Ramses seinen Vater allein im Salon vor. Emerson blickte von dem Dokument auf, mit dem er sich gerade beschäftigte. »Nun?«
    Ramses antwortete mit einer Gegenfrage. »Wo sind Mutter und Nefret?«
    »Ausgegangen. Du kannst ganz offen sein. Wie war es?«
    »Niemand hat versucht, mich umzubringen. Ich werte das als positives Zeichen.« Ramses lockerte seine Krawatte und sank in einen Sessel. »Allerdings sind die Burschen nicht gerade ausgeglichen. Asad warf sich mit einem erleichterten Aufschrei in meine Arme, und die anderen verlangen, dass gehandelt wird. Es hat mich verflucht viel Zeit gekostet, die erhitzten Gemüter zu beruhigen.«
    »Sie haben von Farouk erfahren?«
    »Jeder in Kairo weiß davon und von unserem Zusammentreffen.«
    »Ah«, meinte Emerson. »Nun, es war zu erwarten, dass diese Neuigkeit die Runde machen würde.«
    »Insbesondere nach deiner stimmgewaltigen Auseinandersetzung mit Russell.« Ramses rieb sich die

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