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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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auf den Karren oder das Automobil. Die staubige Allee lag wie ein fahles Band im Mondlicht.
    »Wie kommst du mit Nefret zurecht?«, erkundigte sich David.
    »Warum fragst du?«
    »Irgendetwas ist vorgefallen«, sagte David leise. »Das kann ich dir auf den Kopf zusagen.«
    »Ja, das kannst du, nicht wahr?« Er war müde und Davids tröstliche Gesellschaft löste seine Zunge. »Die Wahrheit ist, dass ich … Es ist schwieriger, als ich erwartete, Distanz zu wahren und zu versuchen, nicht mit ihr allein zu sein. Ein paar Mal ist es mir misslungen. Und heute Abend dann bat sie mich, mit ihr zu tanzen – ich konnte ihr keinen Korb geben –, und ich wollte es – o Gott, wie sehr ich es wollte! Hinterher habe ich mich verflucht schnell aus dem Staub gemacht, doch sie folgte mir in den Park, und ich – ich konnte mich nicht bremsen.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Was meinst du? In dieser Umgebung waren die Möglichkeiten begrenzt. Ich habe sie geküsst, das ist alles.«
    »Endlich!«, entfuhr es David. »Was geschah dann?«
    »Zum Teufel«, versetzte Ramses, gleichzeitig lachend und aufgebracht, »du bist genauso schlimm wie Mutter. Sie hat mir jede Menge guter Ratschläge erteilt. Ich brauche keine weiteren von dir.«
    »Wegen Nefret und dir?«, fragte sein Freund verblüfft. »Ich dachte, du wolltest nicht, dass sie davon erfährt.«
    »Wollte ich auch nicht. Ich ahnte bereits, dass sie exakt so reagieren würde, wie sie es getan hat, nachdem sie uns zusammen gesehen hatte – mit einem Vortrag, Anteilnahme, Ratschlägen. Sie war … um ehrlich zu sein, war sie überaus liebenswert. Und sie erzählte mir einiges über sich und Vater, was mich erheblich schockierte!«
    »Hast du ihr gestanden, dass du und Nefret …« Betreten brach David ab.
    »Meiner Mutter gestanden, dass wir ein Liebespaar waren? Großer Gott, David, bist du von Sinnen?«
    »Der Professor weiß ebenfalls nichts davon, vermute ich.«
    »Von mir nicht«, brummte dessen Sohn grimmig. »Er ist ein viktorianischer Ehrenmann, und du weißt genau, wie er für Nefret empfindet. Falls ich mich jemandem anvertraut hätte, dann dir, aber ich dachte, ich hätte nicht das Recht dazu. Lia hätte dir besser auch nichts gesagt.«
    »Ich bin froh, dass sie es getan hat. Es half mir, Nefrets Reaktion zu verstehen.«
    »Du hast mir nie den Brief gezeigt, den sie Lia geschrieben hat.«
    »Lia hat ihn mir nie gegeben – und das war auch besser so, schließlich war er nur für sie bestimmt. Allerdings hat sie mir genug erzählt. Ramses, du verdammter Idiot, Nefret war bis über beide Ohren in dich verliebt und ist es vermutlich noch immer. Warum willst du ihr nicht sagen, wie du für sie empfindest? Hast du ihr nicht verziehen, dass sie an dir gezweifelt hat?«
    »Ich habe ihr schon vor langer Zeit vergeben und ich würde ihr mein Leben anvertrauen. Aber nicht deins, David. Sie trifft sich mit Percy. Heimlich.«
    David schnappte nach Luft. »Bist du sicher?«
    »Ja, ganz sicher. Sie hat ihn mehrmals getroffen, und er verbarg sich im Gebüsch, als wir – äh – uns unterhielten. Ich bemerkte ihn, bevor ich die Kontrolle über mich verlor, und damit die ganze Sache nicht eskalierte, habe ich etwas für Nefret Unverzeihliches geäußert.«
    »Aha«, seufzte David. »Dann war sie also nicht abgeneigt? Verflucht, Ramses, wann hörst du endlich auf, den Märtyrer zu spielen?«
    »Wenn das hier vorbei ist. Sobald diese Sache geklärt ist, werde ich sie anflehen, mich ihr zu Füßen werfen oder sie an den Haaren fortschleifen – was auch immer erforderlich ist. Aber augenblicklich wage ich es nicht. Wie du weißt, hat Percy es auf mich abgesehen. Oh, nicht in dieser Wardani-Geschichte – zumindest hoffe ich das inständig –, aber er vermutet, dass ich in irgendetwas verwickelt bin, und er versucht herauszufinden, was es ist. Das ist auch der Grund, warum er mich in aller Öffentlichkeit hofiert und mit Komplimenten überhäuft. Vermutlich ist er in der Hoffnung an Nefret herangetreten, mehr zu erfahren. Sie ist die Schwachstelle in unserem Kreis, das nimmt Percy wenigstens an. Er ist ein dermaßen blasierter Halunke, dass er glaubt, keine Frau könnte ihm widerstehen.«
    »Und sie hingegen hofft, etwas von ihm zu erfahren? Stimmt, das klingt ganz nach Nefret. Trotzdem begreife ich es nicht. Warum sollte es Percy interessieren, was du tust?«
    »Fällt dir nichts Plausibles ein?«
    »Abgesehen von der Tatsache, dass er dich hasst und vor nichts zurückschrecken würde, um

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