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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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den Kopf. »Die Türken kommunizieren direkt mit ihm. Anders kann es nicht sein, denn sonst hätte er nicht gewusst, wo die Lieferung versteckt ist. Du hast ihm doch nichts gesagt, oder?«
    »Nein. Du hast selbstverständlich Recht. Sie wissen auch, wo er wohnt. Die Nachricht wurde unter seiner Tür durchgeschoben.«
    »Sie zweifeln an dir – an Wardani.«
    »Immer schon. Jetzt, da sie ihren Agenten verloren haben, versuchen sie, meine Einflussnahme auf andere Weise zu schwächen. Ich bezweifle, dass sich mehr dahinter verbirgt. Die Zeit läuft ihnen davon. Heute Morgen habe ich eine weitere kleine Botschaft gefunden.«
    Sie streckte ihre Hand aus. Ramses musste lachen. »Ich habe sie vernichtet. Sie besagte: ›Seid bereit. In zwei Tagen.‹«
    »Dann kannst du die Waffen konfiszieren und der Sache ein Ende machen. Noch heute.« Sie griff in die Zügel.
    Ramses brachte Risha zum Stehen und fasste die Hand seiner Mutter, löste ihre verkrampften Finger. In ihrer derzeitigen Stimmung war sie in der Lage, direkt in Russells Büro zu galoppieren und ihm über seinen Schreibtisch hinweg Befehle zuzubrüllen.
    »Überlass es mir, Mutter. Russell erwartet meine Nachricht; sobald er sie bekommt, wird er handeln. Es ist alles besprochen. Das Schlimmste ist vorbei; verlier jetzt nicht den Kopf.«
    »Habe ich dein Wort darauf?«
    »Ja, Mutter.«
    »Also gut.« Sie ritten weiter. Augenblicke später vernahm er ein lautes Schniefen und ein gedämpftes »Verzeih mir«.
    »Ist schon in Ordnung, Mutter. Oh, verflucht, weinst du etwa? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    Letztlich waren es nur zwei Tränen. Sie wischte sie mit ihren Fingern fort und straffte die Schultern. »Beeil dich, dein Vater platzt sonst vor Neugier.«
    Kurz darauf gab Ramses seinem Vater dieselbe Information; sie nahmen gerade die Außenmaße des zweiten Grabstollens. Diesmal konnte er sich nicht so leicht davonstehlen. Emerson wollte wissen, wohin Rashad die Waffen gebracht hatte und wie Ramses Russell informieren wollte und eine Reihe anderer Dinge, die er vermutlich erfahren musste. Nur für den Fall.
    Nachdem er die Vorkehrungen gönnerhaft akzeptiert hatte, wandte Emerson sich erneut der Exkavation zu.
    Ramses zweifelte nicht daran, dass sein Vater die feste Absicht hatte, selbst einige Revolutionäre dingfest zu machen, und mit Begeisterung darauf harrte; andererseits besaß er die Gabe des Wissenschaftlers, sich auf das Naheliegende zu konzentrieren.
    »Erst werden wir sehen, was dort unten ist«, verkündete er und deutete auf die Schachtöffnung. »Kümmere dich wieder um die Arbeit an deinen Wänden, mein Junge, ich werde die Männer instruieren.«
    »Selim ist unten und hilft Nefret bei den Fotoaufnahmen. Sie brauchen mich nicht.«
    Er wollte nicht in Nefrets Nähe sein. Das wäre, als würde man einem hungrigen Kind einen mit Süßigkeiten beladenen Tisch zeigen und ihm erklären, dass es damit bis nach dem Essen warten musste. In ein paar Tagen, vielleicht sogar in wenigen Stunden, konnte er alles gestehen, sie um Verzeihung bitten und erneut um ihre Hand anhalten. Und falls sie ablehnte, würde er den Rat seiner Mutter befolgen. Die Idee war so verlockend, dass sie ihn faszinierte.
    Letztlich arbeiteten sie nicht den ganzen Tag. Seine Mutter drängte sie, zu einem frühen Mittagessen heimzukehren, und wies darauf hin, dass es unhöflich sei, die Gäste warten zu lassen. Dem musste Emerson zustimmen, obschon er sich nur unwillig von seiner Ausgrabung trennte; als sie weiter in den Schacht vordrangen, fanden sie Tonscherben und schließlich eine Ansammlung kleinerer Opfergefäße.
    Die Vandergelts beabsichtigten, den Tag und die Nacht mit ihnen zuzubringen, um dem zu frönen, was seine Mutter als »das viel zu lange aufgeschobene Vergnügen des geselligen Austausches« bezeichnete. Sie jedenfalls genoss es und sie verdiente weiß Gott etwas Zerstreuung. Katherine Vandergelt hatte sich ebenfalls verändert. Der Krieg war die Hölle, ganz recht, nicht nur für die Männer an der Front, sondern auch für die Frauen, die daheim auf Nachricht warteten.
    Ramses war klar, dass sein Vater die feste Absicht hatte, am Nachmittag zu arbeiten, egal, was die anderen taten. Allerdings klang seine Schilderung des am Vormittag Entdeckten weitaus interessanter, als es tatsächlich war, und Cyrus beschloss, ihn zu begleiten.
    »Ich bezweifle, dass wir eine intakte Grabkammer finden«, warnte Ramses ihn. »Diese Tonscherben wirken wie die Überreste von

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