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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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–«
    »Nein, das wirst du nicht, da du immer die Pfannen ruinierst.«
    »Ich würde mich ja anbieten«, warf Ramses ein, »aber –«
    »Aber du ruinierst sie ebenfalls.« Der Gedanke an ein Frühstück war irgendwie verlockend. Ich wollte erfahren, wie Emerson seine Aufgabe bewältigt hatte, und wusste, dass er sich weitaus besserer Laune erfreuen würde, nachdem er gesättigt war. Die Beulen im Automobil würden sicherlich einige vernichtende Kommentare zur Folge haben und der fehlende Scheinwerfer … »Nun gut, ich werde sehen, was ich in der Vorratskammer finde.«
    Diese war hervorragend gefüllt und Emerson vertilgte mit gesundem Appetit ein gebratenes Hühnerbein. Zwischen den einzelnen Bissen beschrieb er uns seine Abenteuer.
    »Alles lief bestens. Was hattet ihr erwartet? Nachdem ich den Kram versteckt hatte, fuhr ich das Gespann zurück nach Kashlakat und stellte es vor die Moschee.«
    »Du bist gegangen und hast es einfach zurückgelassen?«
    »Die Esel laufen nicht weg. Ich jedenfalls beschloss, den Rückweg nicht zu Fuß anzutreten.« Er stellte das Kauen ein und musterte mich vorwurfsvoll. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, mein Schatz. Schließlich rechnete ich damit, dich nicht sehr weit entfernt von der Stelle vorzufinden, wo wir uns getrennt hatten.«
    »Oh, das hast du, nicht wahr?«
    Mein Interesse an Emersons Schilderung hatte mich nicht davon abgehalten festzustellen, dass Ramses nur sehr wenig auf seinen Teller legte und kaum etwas davon aß. Er leerte seine Kaffeetasse und erhob sich.
    »Nein«, entfuhr es mir. »Bitte, Ramses. Geh nicht wieder fort.«
    »Mutter, es muss sein. Ich hätte mich schon eher darum kümmern müssen, wollte aber sichergehen, dass Vater unversehrt heimkehrt. Bei Tagesanbruch bin ich wieder hier.«
    »Was –«, fing ich an.
    Emerson winkte ab, und Ramses fuhr fort: »Ich bin mir nicht sicher, aber Rashad ist der wahrscheinlichste Kandidat. Wenn er aufwacht und sieht, dass ich wie ein Dämon vor seinem Bett stehe, dann wird er in der richtigen Verfassung für eine Unterredung sein.«
    Ich sagte: »Was –«, und Ramses sagte: »Erzähl es ihr, Vater. Ich muss mich beeilen.«
    »Du gehst doch hoffentlich nicht zu Fuß?«, erkundigte sich Emerson.
    Ramses zusammengepresste Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. »Ich werde das Kamel nehmen.«
    Weg war er. Ich stützte meine Ellbogen auf die Tischplatte und mein Gesicht auf meine Hände.
    »Aber, aber, Peabody.« Emerson klopfte mir auf die Schulter.
    »Wie lange wird das so weitergehen?«
    »Es kann nicht mehr lange dauern. Falls es sich um die letzte Lieferung gehandelt hat, steht der Tag X unmittelbar bevor. Meinst du nicht, dass er genauso bestrebt ist wie du, es hinter sich zu bringen?«
    »Ich weiß, dass er das ist. Und genau das macht mir Angst. Die Verzweiflung verführt einen Menschen zu Leichtfertigkeit. Ich nehme an, dass Rashad einer von Wardanis Gefolgsleuten ist? Hoffentlich nicht vom gleichen Kaliber wie Farouk.«
    »Unwahrscheinlich«, erwiderte Emerson gefährlich ruhig. »Ein Teil der Lieferung fehlte. Jemand ist vor uns dort gewesen. Das bedeutet, dass hundert Flinten und möglicherweise ein oder zwei Maschinengewehre in unbekannte Hände und an einen unbekannten Ort geraten sind. Nicht genug für einen Krieg, aber ausreichend, um eine ganze Reihe von Menschen zu töten. Der Hauptverdächtige ist dieser Bursche Rashad, der Anzeichen der Gehorsamsverweigerung erkennen lässt, zweifellos provoziert von Farouk. Das ist schon seit langem Ramses’ Problem – diese Bande junger Radikaler unter Kontrolle zu halten. Ich kenne diese Typen – gütiger Himmel, früher war ich nicht anders! –, naiv und idealistisch und darauf brennend, die eigene Männlichkeit unter Beweis zu stellen, indem man die Straßen unsicher macht. Fäuste, Steine und Knüppel richten nur begrenzten Schaden an, aber ein Gewehr ist etwas völlig anderes. Eine Schusswaffe vermittelt dem Schwachen das Gefühl, ein Held zu sein, dem Starken die Aura der Unsterblichkeit, und sie nimmt einem Mörder die letzte Hemmschwelle. Du brauchst nicht nahe an einen Menschen heranzugehen, um ihn zu erschießen. Du musst ihm nicht einmal ins Gesicht sehen.«
    »Warst du ein Radikaler, Emerson?«
    »Ich bin es noch immer, mein Schatz. Du kannst jeden in Kairo fragen.« Emersons Grinsen verschwand. »Peabody, Ramses ist diese Verpflichtung nur aus einem einzigen Grund eingegangen: um Menschenleben zu retten, auch die dieser jugendlichen Idioten von

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