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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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potentiellen Gefahrenquelle befreien. Bestenfalls lässt er sich überzeugen, seinen Auftraggeber zu verraten, der mit ziemlicher Sicherheit –«
    »Ja, Mutter.« Ramses ließ sich auf den Bettrand plumpsen. »Ob du es glauben willst oder nicht, ich bin zu demselben Schluss gelangt.«
    »Gut. Dann müssen wir diesen Plan nur noch Mr Russell präsentieren und darauf bestehen, dass er ihn in die Tat umsetzt.«
    »Darauf bestehen?« Er rieb sich sein unrasiertes Kinn und seine Mundwinkel verzogen sich. »Ich nehme an, du hast eine Kommunikationsmethode mit Russell ausgearbeitet?«
    »Ja, in der Tat. Ich werde es arrangieren, dass wir ihn morgen in Gizeh treffen. Überlass es einfach mir.« Langsam erhob sich Ramses. Nachdem er sämtliche Hemdknöpfe geöffnet hatte, hielt er inne. Er trat zu mir und fasste meine Schultern. »Also gut. Danke. Bitte, sei vorsichtig.«
    »Selbstverständlich. Hast du je erlebt, dass ich unnötige Risiken eingehe?«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem seiner seltenen, unbedachten Lächeln. Für Augenblicke dachte ich, er würde meine Wange küssen, doch das tat er nicht. Sanft drückte er meine Schultern und schob mich zur Tür. »Gute Nacht, Mutter.«
    Zumindest vorübergehend erleichtert gelang es mir einzuschlafen Ich glaubte, meine Augen kaum geschlossen zu haben, als ich sie erneut aufschlug und ein vertrautes Gesicht sah.
    »Ah«, murmelte Emerson zufrieden. »Du bist wach.« Er küsste mich. Wortlos deutete ich meine Einverständniserklärung an, doch Emerson sprang sogleich wieder auf und strebte zur Waschschüssel.
    »Aus den Federn mit dir, mein Schatz. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir von neugierigen Gaffern umlagert sind, die du mit deinem Sonnenschirm vertreiben musst.«
    Ich erwiderte: »Ramses ist zu Hause, sicher und wohlbehalten.«
    »Ich weiß. Ich habe kurz in sein Zimmer geschaut, bevor ich herkam.«
    »Du hast ihn doch nicht etwa geweckt, oder?«
    »Er war bereits wach.« Emerson hörte auf, Wasser auf den Boden, den Waschtisch und in sein Gesicht zu spritzen, und griff nach einem Handtuch. »Beeil dich und zieh dich an. Ich will diese Statue noch vor Einbruch der Dämmerung freilegen und an einem sicheren Ort wissen.«
    Ich beeilte mich, seinen Anweisungen zu folgen, denn ich war keineswegs abgeneigt, die Rolle der Aufseherin zu übernehmen. Das würde mir die Gelegenheit geben, jeden neugierigen Besucher aus nächster Nähe zu inspizieren. Falls es irgendein Ereignis gab, das den Meisterverbrecher zu interessieren vermochte, dann dieses – ein weiteres Meisterstück altägyptischer Kunst und noch nicht hinter Schloss und Riegel. Falls er sich in Kairo aufhielt, würde er der Versuchung sicher nicht widerstehen können, einen Blick darauf zu werfen. Und sobald ich ihn entdeckte, würde ich ihn erkennen, welche Tarnung er auch immer gewählt hatte.
    Aus diesem Grund unterzog ich mich der Mühe, mich mit meinem kompletten Waffenarsenal auszustaffieren. Als ich das Esszimmer betrat, meinen Sonnenschirm in der Hand, waren vier Augenpaare auf mich gerichtet.
    »Ich habe dein Geklapper schon von der Eingangshalle her gehört«, bemerkte Emerson und stand auf, um meinen Stuhl zurechtzurücken.
    Ramses, der sich ebenfalls erhoben hatte, musterte mich. »Allein dein waffenstrotzender Anblick müsste jeden Dieb in die Flucht schlagen«, meinte er. »Ich vermute, du hast noch einiges in den Taschen?«
    »Nur ein Paar Handschellen, einen Strumpf, den ich mit Sand füllen werde, und meine Pistole«, erwiderte ich. »Da fällt mir ein, Emerson, mein Schirm klemmt gelegentlich.«
    »Oh, Sitt.« Fatima rang die Hände. »Was wird passieren? Droht Gefahr?«
    »Gar nichts wird passieren«, bemerkte Nefret entschieden.
    »Vermutlich nichts, aber es kann nie schaden, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.« Ich klopfte mit einem Löffel auf mein Ei und löste die Schale. »Hast du dein Messer?«
    Lächelnd schob sie ihre Jacke beiseite. Die Waffe war an ihrem Gürtel befestigt.
    »Ramses?«
    Er hatte seinen Platz eingenommen. »Nein. Ich bin sicher, dass Vater und ich auf eure Verteidigungskünste zählen können. Fatima, kann ich noch etwas Brot bekommen?«
    Kopfschüttelnd und leise vor sich hin murmelnd stapfte Fatima davon.
    Emerson war alles andere als erfreut, als er erfuhr, dass ich Mr Quibell eingeladen hatte, am Morgen bei uns vorbeizuschauen. Am Vorabend hatte ich ihm einen Boten gesandt, da ich genau wusste, dass Emerson die Antikenverwaltung hinsichtlich

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