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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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schwer, da jedes Mal die Gefahr bestand, dass sie sich nicht wieder sahen. »Nur für den Fall« war eine Phrase, die beide mittlerweile verabscheuten.
    »Gibt es noch irgendetwas, was du mir berichten solltest?«, erkundigte sich David.
    »Ich glaube nicht.« Davids beharrliches Schweigen diente als Aufforderung. Nach einer Weile bemerkte Ramses: »Also gut. Es ist nicht auszuschließen, dass Farouk von der Gegenseite auf uns angesetzt worden ist. So würde ich jedenfalls verfahren, wenn ich meinen zeitweiligen Verbündeten nicht unbedingt trauen könnte. Wenn das der Fall ist und man ihn zum Reden bringt, könnte er uns zu dem Mann führen, der hier in Kairo die Operationen verantwortet. Du weißt, was das bedeuten würde, nicht wahr? Wir könnten diese Sache innerhalb weniger Tage beenden.«
    David stockte der Atem. »Es wäre vermessen, darauf zu hoffen.«
    Der gequälte und erwartungsvolle Unterton in der Stimme seines Freundes erfüllte Ramses mit erneutem Schuldbewusstsein. Schroff erwiderte er: »Vergiss es. Ich habe keinerlei Beweis, sondern lediglich das, was Mutter als starke Vorahnung bezeichnen würde. Auf alle Fälle ist Farouk gefährlich, und je eher wir ihn beseitigen, umso besser für uns. Ich verschwinde jetzt, sonst schlafe ich noch ein. Lässt du mich wissen, wo du dich aufhältst? Unsere Methode für den Ernstfall: Verwende Hieroglyphen, unterschreibe mit Carters Namen und lass die Nachricht von einem Boten überbringen.«
    David machte das Boot fest, während er hinauskletterte. »Ich teile es dir am Dienstag mit.«
    Ramses rutschte auf der feuchten Uferböschung aus, fing sich wieder und wirbelte zu seinem Freund herum.
    »Verschone mich mit deinen Kommentaren«, meinte David. »Denkst du, ich ließe dich allein gehen, nach dem, was neulich passiert ist? Noch vor Sonnenaufgang habe ich ein neues Versteck gefunden. Niemand wird erfahren, dass ich dort bin. Und vielleicht stoße ich sogar auf einen Hinweis, woher dein Freund, der Türke, kommt.«
    »Ich kann dich nicht aufhalten, was?«
    »Nicht in deinem derzeitigen Zustand.« David grinste. »Ich werde dich irgendwann auf dem Heimweg ansprechen. Halte Ausschau nach einer Tänzerin in Pluderhosen.«

    Nachdem Nefret und ich die Fotos entwickelt hatten, schickte ich sie ins Bett und zog mich in mein Zimmer zurück. Überflüssig zu erwähnen, dass ich immer noch schlaflos in der Dunkelheit lag, meine Tür einen Spaltbreit geöffnet, als ich das erhoffte Geräusch vernahm – nicht etwa Schritte, denn Ramses schleicht so leichtfüßig wie eine Katze, sondern das leise Ächzen des Riegels, als er seine Zimmertür öffnete.
    Ich trug meinen Morgenmantel, aber keine Hausschuhe. Ich glaube nicht, dass ich Lärm verursachte. Dennoch erwartete er mich bereits auf der Schwelle, als ich näher kam. Er legte eine Hand auf meinen Mund, zog mich ins Zimmer und schloss die Tür.
    »Bleib ruhig stehen, während ich Licht mache«, flüsterte er.
    »Woher wusstest du, dass ich –«
    »Pssst.«
    Er warf das zusammengeknüllte Gewand und den Turban, den er an jenem Abend getragen hatte, auf sein Bett. Neugierig schnupperte Seshat daran. Der Geruch war sicherlich unangenehm.
    »Ich dachte mir, dass du auf mich warten würdest«, murmelte Ramses. »Obwohl ich hoffte, du würdest es nicht tun. Geh wieder zu Bett, Mutter. Es ist alles in Ordnung.«
    »David?«
    »Er war sauer auf mich, weil ich keinen Plumpudding für ihn mitgenommen hatte. Du schläfst jetzt besser. Vater wird uns bei Tagesanbruch wecken.«
    »Ich habe an dieses Haus in Maadi gedacht. Wenn dein Vater davon weiß, dann –«
    »David hat es heute Abend verlassen.«
    »Hat dieser attraktive junge Mann – Farouk? – an eurem Treffen teilgenommen?«
    »Ja.« Er begann, sein Hemd aufzuknöpfen. Ein weiterer Hinweis, den ich ignorierte.
    »Meiner Ansicht nach solltest du dafür sorgen, dass der Laden durchsucht und Farouk umgehend in Gewahrsam genommen wird.«
    Ramses starrte mich aus weit aufgerissenen, sehr dunklen Augen an. »Manchmal jagst du mir Angst ein, Mutter«, hauchte er. »Wie kommst du auf diese Idee?«
    »Eine logische Konsequenz«, erwiderte ich, erfreut, seine Aufmerksamkeit geweckt zu haben. »Der Feind hat keine Veranlassung, Wardani zu trauen. Wenn es sich um umsichtige Menschen handelt, und das sagt man den Deutschen nach, würden sie einen Spion in die Organisation einschleusen. Farouks Verhalten ist im höchsten Maße verdächtig. Seine Verhaftung wird dich zumindest von einer

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