Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden

Titel: Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
Vom Netzwerk:
bin auch nicht so töricht, das Risiko eines weiteren Anfalls einzugehen, ehe ich nicht ein sicheres Versteck gefunden habe. Wir müssen uns eine Erklärung für meine Anwesenheit einfallen lassen. Irgendeine Idee?«
    Seine Ausstrahlungskraft war so stark wie immer, obschon er flachlag und wie der leibhaftige Tod aussah, aber diesmal schlug sein Versuch einer Ablenkung fehl.
    »Habe ich dein Wort, dass du keinen Fluchtversuch unternehmen wirst?«, erkundigte sich Nefret.
    »Wenn du meinem Wort traust.« Seine Lippen zuckten. »Wäre eine Tasse Kaffee zu viel verlangt?«
    »Ich werde sehen, was sich machen lässt.«
    Sethos’ Blick folgte ihr, als sie zur Tür strebte, ihr weißer Morgenmantel in anmutige Falten gelegt.
    »Besteht die Chance, meine Anwesenheit vor eurer Mannschaft zu verbergen?«
    »Unwahrscheinlich. Allerdings …«
    Die Tür sprang erneut auf. Nefret warf Ramses ein Bündel Kleidungsstücke zu. »Du kannst dich ebenso gut auch anziehen.«
    »Verriegle die Tür«, schlug Sethos vor. »Es sei denn, du willst Publikum.«
    »Sie hat dich den ganzen Weg bis hierher geschleift«, bemerkte Ramses. Er stand auf, steckte seine Füße in die Stiefel und schloss seinen Gürtel. »Unter großem persönlichem Risiko und ohne dass dich jemand gesehen hat. Du stehst in ihrer Schuld.«
    »Das musst du schon mir überlassen. Ich vermute, du weißt, dass mir mehrere unangenehme Zeitgenossen auf den Fersen sind? Wenn ich bleibe, bringst du dich und deine Frau vielleicht in Gefahr.«
    »Im Moment kannst du nicht unbemerkt entkommen, es sei denn, du beabsichtigst, durch den Fluss zu schwimmen. Ich habe eine Idee …«
    Ramses wartete, bis die Frauen sich zu ihnen gesellt hatten, dann schilderte er seinen Plan. Der Kaffee, den Nefret servierte, sorgte für einen klaren Kopf, und er rühmte sich für seine stichhaltigen, einleuchtenden Argumente, wenngleich sein Onkel ihn häufiger zu unterbrechen suchte.
    »Wir werden nicht dauerhaft verbergen können, dass wir einen Gast haben. Die Vorspiegelung falscher Tatsachen ist unsere einzige Hoffnung. Sie wissen, dass Margaret gestern Abend mit dir zusammen herkam. Sie wissen oder werden erfahren, dass sie am frühen Abend schon einmal hier war, und zwar allein. Ashraf sah, wie sie ging; er wird beschwören, dass sie nicht zurückkehrte. Wenn wir sie unbeobachtet nach Luxor bringen können, wird keiner merken, wo sie den Rest der Nacht verbracht hat. Ich werde sie persönlich hinüberrudern. Sie kann sich Nefrets Umhang und Schleier ausborgen. Es erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, aber ich denke, wir können es schaffen, wenn wir die Mannschaft ablenken.« »Wenn sie auch nur einen Funken Verstand besitzt, was ich anzweifle, wird sie sich weigern«, meinte Sethos gedehnt. »Glaubt ihr, sie würden nicht liebend gern ein anregendes Gespräch mit der letzten Person führen, die bekanntermaßen bei mir war?«
    »Sie muss doch nur vom Dock zum Hotel gehen«, wandte Ramses ein. »Dort bleibt sie dann – ist das klar, Margaret? Setzen Sie keinen Fuß vor das Hotel, bis Sie von uns hören. Und reagieren Sie nicht auf irgendwelche schriftlichen Mitteilungen.«
    Margaret nickte knapp.
    »Was dich angeht«, fuhr Ramses fort, den ungerührten Blick seines Onkels erwidernd, »so haben wir dich gestern Abend bei den Vandergelts getroffen und hierher gebracht, da du ganz offensichtlich einen Malariaschub hattest. Du traust diesen ›einheimischen‹ Krankenhäusern nicht und hast dich gegen eine Untersuchung durch einen männlichen Vertreter des Ärztestandes gesträubt.«
    Nefret prustete los. Sie besaß eine rasche Auffassungsgabe. Sethos nicht minder. Ramses hatte heftigen Protest erwartet, ja sogar darauf gehofft. »Eine Frau«, sagte er tonlos. »Du willst eurer Mannschaft weismachen, ich wäre …«
    »Cyrus’ altjüngferliche Schwester. Überaus sittsam, ausgesprochen bescheiden. Die erste Ägyptenreise. Sie findet alles abscheulich.«
    »Sag mir nicht, wie ich eine Rolle zu spielen habe«, schnaubte Sethos. In seine Augen trat ein Glitzern, das Ramses gar nicht gefiel.
    »Lass das theatralische Getue«, bemerkte er scharf. »Keiner wird sich in dich vergucken. Unser Kapitän würde es nicht wagen, einer unverheirateten Dame nachzustellen.«
    »Aber ich brauche wenigstens eine Perücke oder eine Nachthaube«, beharrte Sethos. »Nur für den Fall. Und ein Nachthemd.«
    Nefret schüttelte sich vor Lachen. Margarets Miene wurde zunehmend verdrossener. Sie erhob sich.
    »Geht es

Weitere Kostenlose Bücher