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Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden

Titel: Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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bildeten sich kleine Fältchen. »Hoffe, ich störe nicht. Dachte, Sie wären inzwischen auf den Beinen.«
    »Das waren wir. Das sind wir.« Ramses versuchte, sein Haar zu glätten und sich zu konzentrieren. Er hatte sich noch nicht überlegt, welche Geschichte er Cyrus auftischen sollte. »Freut mich stets, Sie zu sehen. Wie geht es Bertie?«
    »Richtig gut.« Die Fältchen vertieften sich. »Und noch besser, seit unser kleiner Gast aufgetaucht ist.«
    »Gütiger Himmel!« Ramses sank in einen Sessel. »Jumana?«
    Nefret traf gerade noch rechtzeitig ein, um Letzteres aufzuschnappen. »Was hat sie jetzt wieder angestellt?« »Einen Anstandsbesuch bei Katherine absolviert, wie es sich gehört. Ihr ein hübsches Gebinde mitgebracht. Die Blumen stammten vermutlich aus meinem Garten«, fügte Cyrus grinsend hinzu. »Das ist mir ein Mädchen. Sie sagte, Sie hätten versprochen, ihr alles beizubringen, was man wissen muss, um Ägyptologin zu werden.« »Was hat sie noch gesagt?«, fragte Ramses alarmiert. »Eine ganze Menge. Sie versuchte, uns mit dem zu beeindrucken, was sie bereits über das Thema erfahren hat.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Cyrus«, schaltete sich Nefret ein.
    »Wofür? Ich sehe keinen Grund, warum sie uns nicht besuchen sollte. Es ist so herzerfrischend, wenn jemand Bücher Bakschisch vorzieht. Und ich verrate euch noch etwas. Bertie dreht auf, ihr würdet es nicht für möglich halten!« Cyrus schmunzelte. »Er machte keine großen Fortschritte bei der jungen Dame; nachdem er ihr eingestanden hatte, dass er kein Ägyptologe ist, ließ sie ihn links liegen wie ein Stück Holz. Sobald sie ihn verließ, ging er mit einem Stapel Bücher bewaffnet auf sein Zimmer.«
    Nefret spähte zu ihrem Gatten. Diesmal tauschten sie nicht etwa viel sagende Blicke aus, seine Miene war absolut ausdruckslos, und ihr war klar, dass er Cyrus nicht mehr zuhörte. Gütiger Himmel, er hatte anderes im Kopf, gleichwohl beschlich Nefret das Gefühl, dass er diese letzte Entwicklung nicht ernst genug nahm. Gewiss würde Katherine Berties Schwärmerei für ein ägyptisches Mädchen nicht gutheißen, wie unverfänglich die Beziehung auch immer sein mochte.
    Verflixt, ich werde dafür sorgen, dass sie unverfänglich bleibt, dachte Nefret – Jumana und auch Bertie zuliebe.
    Sie konzentrierte sich wieder auf Cyrus, der sich in eine angeregte Diskussion über seine zukünftigen Pläne hineingesteigert hatte. Bertie war nicht der Einzige, der »aufdrehte«, seit sie in Luxor weilten.
    »Ich dachte, ihr beiden hättet vielleicht Lust, mit mir nach möglichen Grabungsgeländen Ausschau zu halten.«
    Ramses schien wie vom Donner gerührt. »Heute?«
    »Ich kann es kaum erwarten anzufangen. Aber wenn ihr jungen Leute anderes zu tun habt …«
    »Leider sind wir heute anderweitig beschäftigt«, räumte Nefret ein. »Was ist mit morgen – oder übermorgen?«
    »Nun, warum nicht?« Cyrus erhob sich und nahm seinen Hut. »Ihr müsst schon entschuldigen. Ich war darauf konzentriert, dass ich glatt vergaß, ihr könntet andere Pläne haben.«
    »Macht nichts«, meinte Nefret. »Wir kommen gern mit. Bald.«
    »Es eilt nicht«, sagte Cyrus freundlich. »Ich habe genug zu tun. Ich könnte kurz mit Yusuf reden und ihn fragen, ob er mir Vorschläge machen kann.«
    »Hervorragende Idee«, bekräftigte Ramses.
    Sobald Cyrus aufgebrochen war, wandte er sich an Nefret. »Morgen? Bis dahin ist er noch nicht wiederhergestellt, oder?«
    »Vermutlich nicht. Dann werden wir Cyrus erneut vertrösten müssen. Du hast ihm gar nicht von seiner kränkelnden Schwester erzählt.«
    »Mir ist nicht eine plausible Erklärung eingefallen«, gestand Ramses. »Mein Hirn scheint nicht mehr zu funktionieren.«
    »Kein Wunder. Warum schläfst du nicht für ein paar Stunden?«
    Er trat zu ihr und nahm ihre Hände in die seinen. »Du hast auch nicht viel geschlafen letzte Nacht.«
    »Ich habe auch keinen solchen Tag vor mir wie du.« Sie entzog ihm ihre Hände und legte sie auf seine Schultern. »Geh und leg dich hin. Ich werde dich rechtzeitig zum Mittagessen wecken.«
    Obwohl er nicht damit gerechnet hatte, schlief er ein und wachte aus freien Stücken auf; er hatte einen dermaßen widersinnigen Traum gehabt, dass er bei der Erinnerung verschlafen grinste: Das Boot kenterte und Margaret beschimpfte ihn, als sie unterging, während er Wasser schöpfte und keine Anstalten machte, sie zu retten; Cyrus ritt entlang des Westufers und brüllte in einem fort: »Das ist nicht

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