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Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden

Titel: Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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eine Verschlagenheit, die man in den aufrichtigen Zügen meines Göttergatten vergeblich gesucht hätte. »Also, Amelia …«
    Miss Minton trottete um die Hausecke, ihren Hut schief über einem Auge sitzend. »Gott sei Dank, Sie haben ihn«, seufzte sie.
    »Was ich noch sagen wollte«, bemerkte mein Schwager, »ich kann mich mit einer dominanten Frau arrangieren, vielleicht auch mit zweien, aber nicht mit dreien. Ich bitte dich, tu mir einen kleinen Gefallen. Schleich nicht überall herum, auf der Suche nach unserem Mörder.
    Darum werde ich mich selber kümmern.«
    »Aha«, entfuhr es mir. »Das habe ich mir gedacht. Du willst dich zur Zielscheibe machen in der Hoffnung, dass er dich angreift. Das ist ja gut und schön und vielleicht werden wir aus der Not heraus zu dieser Taktik greifen müssen, aber was – die Frage sei mir erlaubt – ist der Sinn dieser Übung, wenn wir nicht zur Stelle sind, um den Burschen dingfest zu machen? Hör auf zu argumentieren und komm mit, bevor uns noch jemand sieht.«
    Nefret wartete auf dem Dock mit dem Boot, das sie angeheuert hatte, und einem Stapel Päckchen. Sie drückte diese in Sethos’ Arme. Der Bootsmann maß ihn mit kritischem Blick. Zweifellos wunderte er sich, warum wir einen so schmutzigen Burschen beschäftigten. Ich hatte ihm unbeabsichtigt etwas von dem Schmutz in die Augen gerieben; aber das war nur gut so, denn jetzt waren sie gerötet, als litte er an der Infektion, die viele bedauernswerte Ägypter heimsuchte.
    »Was hast du gekauft?«, erkundigte ich mich, sobald wir abgelegt hatten. Einige Bootsleute verstehen ein bisschen Englisch.
    »Die erstbesten großen Objekte, die ich finden konnte«, erklärte Nefret. »Einschließlich einer absolut scheuß lichen Nachbildung der Fassade von Abu Simbel.« »Wir werden sie Gargery zu Weihnachten schenken«, schlug ich vor.
    Unserem abgerissenen Diener, der im Bug hockte, entwich ein ersticktes Hüsteln.
    Als er die Pakete in die Kutsche lud, unternahm er noch einen weiteren Versuch, mich von meinem Vorhaben abzubringen. »Bist du nicht ziemlich kaltblütig im Hinblick auf das Risiko für Selim und Daoud und den Rest des Clans? Meine Feinde werden uns irgendwann verfolgen.«
    »Aber nicht sofort. Sie werden noch ein bis zwei Tage brauchen. Bis dahin sind wir bestens gerüstet.«
    Wir fuhren direkt zum Haus. Wäre ich nicht mit schwerwiegenderen Dingen beschäftigt gewesen, hätte mein Herz beim Anblick unseres früheren Heims in Nostalgie geschwelgt, barg es doch unzählige Erinnerungen. Die Kletterrosen waren natürlich verdorrt. Abdullah hatte sie nie gegossen. Aber was machte das schon aus? Er hatte Recht gehabt; hier war mein Zuhause.
    Meine Hochstimmung bekam einen leichten Dämpfer, als ich erfuhr, dass Yusuf und sein jüngster Sohn die einzigen Männer im Haus waren. Beide saßen im Salon, rauchten und tranken Kaffee, und bevor ich zum Geschäftlichen übergehen konnte, musste ich Erfrischungen ablehnen und mich bei Yusuf entschuldigen, dass ich nicht eher vorbeigeschaut hatte. Das Haus war blitzsauber und ordentlich, und der Salon sah fast so aus, wie wir ihn verlassen hatten, mit all seinem schmückenden Nippes.
    »Ich dachte, ihr wäret ins Tal der Königinnen aufgebrochen«, sagte ich zu Jamil.
    »Der junge Herr war erschöpft«, erwiderte Jamil, unverhohlen zu Sethos starrend. »Wir haben ihn ins Schloss zurückgebracht.«
    »Selim und Daoud?«
    »Sind bei dem Vater der Flüche. Aber wir stehen euch zu Diensten, Sitt Hakim, mein Vater und ich.«
    Und seid ungefähr so nützlich wie Sennia, dachte ich im Stillen.
    »Ist Kadija hier?«, erkundigte sich Nefret.
    Sie hatte nur auf eine Aufforderung gewartet. Nefrets Frage reichte; als sie im Türrahmen auftauchte, schwarz gekleidet, aber unverschleiert, hätte ich sie küssen können. Nefret tat es. Kadija drückte sie mit Armen, beinahe so muskulös wie die ihres Mannes Daoud, und sah dann fragend zu mir.
    »Gott sei Dank«, entfuhr es mir. »Hör mir gut zu, Kadija. Dieser Mann …« Ich deutete auf Sethos. »Dieser Mann ist mein Gefangener. Er muss in sicherem Gewahrsam gehalten werden.«
    »Ah«, ereiferte sich Jamil. »Ich werde ihn bewachen, Sitt Hakim. Mit Vaters Gewehr.«
    Eine passende Beschäftigung für einen Mann, dachte ich bei mir. Entschieden erwiderte ich: »Kein Gewehr, Jamil. Er soll gut behandelt und nicht verletzt werden.«
    »Gott möge dich schützen, Sitt«, winselte Sethos. »Du bist gnädig. Du bist gütig. Du bist …«
    »Ich

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