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Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden

Titel: Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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standen auf dem Dock und winkten zum Abschied, während die Bootsmänner die Amelia vom Ufer wegmanövrierten. Das Großsegel bekam Wind und blähte sich auf. Die starken Nordwinde und das Können von Rais Hassan würden sie stromaufwärts tragen, gegen die Strömung. Die Dampfmaschine, die zu einem horrenden Preis und gegen meinen Willen installiert worden war, würde die Reisezeit auf wenig mehr als eine Woche verkürzen, indes waren sie nicht in Eile, und wenn sie meinen Rat befolgten, würden sie die verflucht lärmende, stinkende Maschine nur bei absoluter Windstille einsetzen.
    Emersons Arm stahl sich um meine Taille. »Verflucht, Peabody«, bemerkte er mit Grabesstimme.
    »Ja, mein Schatz. Es ist schon so lange her. Wie wäre es, wollen wir nicht eine Reise zu zweit ins Auge fassen, später in der Saison?«
    »Warum nicht? Es müsste uns doch gelingen, die andere Sache in Kürze zu regeln.«
    »Welche andere Sache?«
    Wir kehrten zum Haus zurück. »Nun, die kleine Sache mit dem weinenden Attentäter. Kein schlechter Titel für einen Krimi«, fügte er nachdenklich hinzu.
    Ich wandte den Kopf und sah zu ihm auf. Die morgendliche Brise zauste sein Haar, und die ersten Sonnenstrahlen erhellten sein markantes Gesicht.
    »Komm schon, tu nicht so, als hättest du nicht daran gedacht«, brummte er. »Du behauptest doch immer, dass du meine Pläne und Folgerungen schon im Voraus witterst.«
    »Das habe ich, selbstverständlich. Ich wollte warten, bis Ramses fort ist, bevor ich die Frage mit dir erörtere. Unsere Einmischung wird ihm nicht gefallen und das weißt du auch.«
    »Wenn sich alles erwartungsgemäß entwickelt, wird er gar nicht davon erfahren. Er ist viel zu weichherzig«, sagte Ramses’ Vater. »Nicht dass ich dem armen Teufel etwas anhaben will. Ich möchte ihm lediglich ein paar Fragen stellen und ihm helfen, sofern er Hilfe braucht.«
    »Ich würde ihm liebend gern ins Gefängnis zurückverhelfen«, seufzte ich. »Du bist genauso weichherzig wie Ramses. Wie könnt ihr beiden nur so nachsichtig sein, über einen Mordversuch …«
    »Ich denke, du hast die … äh … Motivation nicht begriffen, Peabody.«
    »Dann erkläre sie mir bitte.«
    Emerson zog mich in den Windschatten einer Wand und nahm seine Pfeife heraus. Er hielt sich lange damit auf, diese zu füllen und anzustecken. Nachdem er versunken daran gepafft hatte, erklärte er: »Nein, mein Schatz, das möchte ich lieber nicht. Es gibt Themen, die diskutiert ein Gentleman nicht mit einer Dame, und du bist immer noch herrlich naiv in … äh …«
    »Ach du meine Güte!«, kreischte ich. »Soll das heißen, dieser unselige Junge ist … hat … war …«
    »Nicht so naiv, wie ich dachte«, murmelte Emerson eher zu sich selbst. »Ich glaube, ja. Diese Vermutung könnte auch Asads emotionales Verhalten erklären.«
    »Aber … aber …«
    »Mein liebes Mädchen, nun schau nicht so entsetzt. Es ist völlig natürlich – für einige Menschen – und völlig harmlos – für die meisten davon. Ramses kann nichts dagegen tun, wenn ein junger Mann … äh … Gefallen an ihm findet, genauso wenig wie er Frauen davon abbringen kann. Er hat sich sehr gut verhalten in dieser Sache, denke ich. Ich hoffe nur, Asad hat sich nicht vor lauter Zerknirschung die Kehle aufgeschlitzt.«
    »Wäre er zu so etwas fähig?«
    »Könnte sein. Das ist einer der Gründe, warum ich ihn unbedingt aufspüren will. Und bevor du ihn für jene ziemlich übersteigerte Handlung verurteilst, solltest du immer daran denken, dass Frauen in Herzensangelegenheiten fataler sein können als Männer.«
    Das vermochte ich wahrlich nicht abzustreiten. Während wir unseren Weg fortsetzten, ging ich in Gedanken mehrere Beispiele aus meinem eigenen Erfahrungsschatz durch. Schließlich nahm Emerson meine Hand und zerrte mich weiter. Wie immer konnte er es kaum erwarten, mit seinen Ausgrabungen zu beginnen.
    »Nicht so schnell, wenn ich bitten darf«, sagte ich und seufzte. »Wir haben noch nicht entschieden, wie wir diesen flüchtigen jungen Mann ausfindig machen wollen. Wenn er unsere Hilfe gebraucht hätte, wäre er inzwischen längst aufgetaucht.«
    »Es wird schwierig«, gestand Emerson. »Aber wir könnten gewisse Schritte unternehmen …«
    Noch am selben Abend unternahmen wir den ersten.
    Mr Bassam war erfreut, uns zu sehen. Irgendein grünes Gemüse bestimmte maßgeblich die abendliche Menükarte und es roch intensiv nach Zwiebeln.
    »Was immer du hast«, meinte Emerson und unterbrach

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