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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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antwortete, und Nefret steckte den Kopf ins Zimmer. »Wir sind nur vorbeigekommen, um zu sagen …«, fing sie an; bei Emersons Anblick riss sie die Tür sperrangelweit auf und stürzte an seine Seite. »Vater! Bist du verletzt?«
    »Nein«, sagte Emerson gurgelnd. Er spuckte einen Mund voll Wasser aus.
    Ramses’ Gesicht zuckte in dem verzweifelten Versuch, seine Belustigung zu verbergen. »Es ist der Bart«, platzte er heraus.
    »Ich denke, das war’s«, murmelte Emerson. Er riss den Bart ab und griente Nefret fröhlich an.
    »Halt ihn über die Waschschüssel, Emerson«, riet ich, als Wasser aus dem klatschnassen Gegenstand auf den Teppich strömte.
    »Was? Oh.« Stirnrunzelnd versuchte er den Bart auszuwringen. »Hoffe, ich hab ihn nicht ruiniert, mein Junge. Ich hätte dich ja gefragt, ob du ihn mir leihst, aber die Idee kam mir erst nach eurem Aufbruch, und ich musste umgehend handeln.«
    »Ist schon in Ordnung, Sir«, erwiderte Ramses. »Darf man fragen …«
    »Gewiss, gewiss. Ich werde euch alles erzählen. Macht es euch gemütlich.«
    Da er augenscheinlich vorhatte, bis ins letzte Detail zu gehen, griffen die Kinder seinen Vorschlag auf, setzten sich zusammen auf das Sofa und lauschten gespannt. Keiner von beiden unterbrach ihn, bis Emerson genüsslich erzählte, wie ich das Schwert gezückt hatte.
    »Großer Gott, Mutter!«, entfuhr es Ramses. »Wie oft habe ich dir schon gesagt –«
    »Sie hat mich nicht erkannt, musst du wissen.« Emerson strahlte. »Sie würde es zwar nie zugeben, aber es ist so.«
    »Ich habe dich nicht direkt erkannt«, gestand ich. »Aber der Raum war dunkel und Aslimi schrie wie am Spieß, und ich hatte nicht einkalkuliert, dass du diesen Weg wählen würdest. Nefret, mein Schatz, lachst du etwa?«
    »Tut mir Leid. Ich habe mir nur gerade vorgestellt, wie ihr zwei euch in Aslimis Hinterzimmer bekriegt. Und keiner von euch beiden wurde verletzt?«
    »Nein«, sagte ich, während Emerson weiterhin und auf besonders unangenehme Art grinste. »Allerdings wird es ein Weilchen dauern, bis Aslimi sich wieder erholt hat.«
    »Er hat eingestanden, dass seine ursprüngliche Beschreibung grundfalsch war«, sagte Emerson süffisant. »Der Hehler trug einen Bart, das tun freilich die meisten Ägypter – aber er war jung, schlank und mittelgroß.«
    Ramses fiel ebenfalls niemand ein, auf den diese Beschreibung gepasst hätte. »Jemand Neues im Geschäft«, meinte er nachdenklich.
    »Jemand, der vor kurzem in Luxor war«, fügte Emerson hinzu. »Einmal angenommen, die Artefakte stammen aus dem Grab der Prinzessinnen. Er hat sie direkt von einem der Grabräuber erstanden, der sie dem Rest der Bande vorenthalten hat. Diese Halunken hauen sich doch gegenseitig übers Ohr.«
    »Und jetzt hast du es natürlich noch eiliger, nach Luxor zu kommen und die Diebe dingfest zu machen«, sagte Nefret, zog ihre Füße unter sich und schmiegte sich an Ramses.
    »Du möchtest noch ein paar Tage im Krankenhaus arbeiten, nicht?«, erkundigte sich Emerson.
    »Ja, sicher; aber ich möchte nicht, dass ihr eure Pläne meinetwegen ändert.«
    Ich muss es meinem geliebten Emerson hoch anrechnen, aber er war zu feinfühlig, um zuzugeben, dass er es nur ihr zuliebe tat. »Das Grab ist bereits geplündert und die Beute verteilt«, erklärte er. »Und ich schätze, jeder kennt die Räuber – die Abd er Rassuls oder eine der anderen Familien in Gurneh, die auf solche Dinge spezialisiert sind. Es ist trotzdem merkwürdig, dass manche Objekte in Kairo auftauchen. Die einheimischen Burschen arbeiten für gewöhnlich mit Mohassib oder einem anderen Händler in Luxor zusammen. Ramses, bist du sicher, dieser Salbentiegel ist 18. Dynastie?«
    »Nein, natürlich nicht«, verteidigte sich Ramses. »Ich bin kein Fachmann für Marmorgefäße. Dieselben Formen und Materialien sind über einen langen Zeitraum verwendet worden. Wenn du es für wichtig hältst, können wir das Museum aufsuchen und sehen, welche Stücke sie dort haben.«
    »Wenn wir sie finden«, brummte Emerson. »Dieses Museum ist ein einziges Chaos!«
    Emerson beschwerte sich ständig über das Museum und so ziemlich alles, was nicht seiner Ägide unterstand. Ich betonte, dass Mr Quibell, der Direktor, sein Bestes versuchte, unter den gegebenen, schwierigen Bedingungen. Emerson nickte verdrossen.
    »Zweifellos. Vermutlich sollten wir ihn aufsuchen. Oder wir könnten eine unserer kleinen archäologischen Abendgesellschaften geben, Peabody. Mit den Quibells und Daressy,

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