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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Ramses überhaupt nicht. Er hatte sein nervöses Auf und Ab wieder aufgenommen. »Wir können weder sie noch Martinelli eliminieren«, erklärte er hitzig.
    »Jede dieser Theorien klingt so plausibel wie die andere.
    Es muss einen Zusammenhang geben. Wir haben ihn nur noch nicht erkannt, das ist alles.«
    »Tja, ich sehe ihn jedenfalls nicht«, betonte Cyrus.
    »Sind Sie einverstanden, Amelia, wenn wir es für heute dabei bewenden lassen?«
    »Selbstverständlich. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, dann benachrichtigen Sie mich bitte.«
    »Wenn ich mich nicht täusche, haben Sie alles auf Ihrer Liste vermerkt.«
    Er irrte – genau wie ich. Wir hatten einen »ungewöhnlichen Zwischenfall« übersehen, der sich als Schlüssel zu dem ganzen Geheimnis entpuppen würde. Falls meine scharfsichtigeren Leser diesen ausgemacht haben, muss ich ihren Höhenflug dämpfen, schließlich lesen sie entspannt in diesem Tagebuch, während ich mich mit vier aktiven Kindern, einem unberechenbaren Schwager, einer archäologischen Exkavation und zig Haushaltsdingen auseinandersetzen muss. Ganz zu schweigen von Emerson.
Aus Manuskript H
    Laub raschelte unter ihren Füßen, als sie über den dämmrigen Pfad zu ihrem Haus zurückschlenderten. Die Große Katze des Re sprang ihnen voraus. Ab und an blieb er stehen und spähte in die Dunkelheit. Manchmal machte er einen Satz ins Gebüsch, dann wieder saß er reglos da, dass sie fast über ihn stolperten.
    »Wir brauchen mehr Licht hier«, sagte Nefret und fasste seinen Arm.
    »Oder eine verlässlichere Katze. Verdammt, er hat etwas gefunden. Hoffentlich keine Schlange.«
    »Nachts rollen sie sich in ihren Schlupflöchern ein«, wandte Nefret ein. »Du brauchst ihn gar nicht erst zu rufen, Ramses, er hört sowieso nicht.«
    »Warte einen Augenblick.«
    »Warum?«
    Er zeigte ihr, warum; er umarmte sie zärtlich, während sein Mund über ihr Gesicht glitt, bis er ihre Lippen gefunden hatte. Sie teilten sich, willig und warm, ihre Hände zausten sein Haar. Nach einem langen Augenblick flüsterte sie: »Fang nichts an, was du nicht beenden kannst.«
    »Das kann ich immer noch, aber lass uns für eine Weile hier sitzen bleiben. Es ist eine herrliche Nacht, und wir haben weiß Gott nicht viel Gelegenheit zum Alleinsein.«
    Er setzte sich auf eine nahe Bank und hob Nefret auf seinen Schoß. Der Wind spielte mit ihren Haaren. Eine Strähne streifte beinahe kosend seine Wange. Zwischen Küssen erzählte er ihr all das, was er fühlte, aber selten sagte, und sie reagierte mit leise gehauchten Zärtlichkeiten.
    Der Schrei, der den Zauber brach, war scharf und schrill und sehr menschlich. Ramses sprang auf, ließ Nefret hinunter und schob sie hinter sich, unterdes fixierte er das Gebüsch.
    »Wer ist da?«, rief er, vergeblich nach seinem Messer tastend.
    Sie kam hinter einem Rosenstrauch hervor, ein undefinierbarer Schatten in der Dunkelheit – inzwischen hatte er sie an der Stimme erkannt. Hinter ihm zischte Nefret: »Hölle und Verdammnis!«
    »Ich tu dir schon nichts«, sagte Ramses mit erstickter Stimme. Er musste gegen seinen aufwallenden Zorn ankämpfen. Wie lange hatte das unsägliche Mädchen schon in seinem Versteck gelauscht?
    »Der Kater war schuld«, entschuldigte sich Maryam. »Ich bin spazieren gegangen, die Nacht ist herrlich, und er hat mich angesprungen und fürchterlich erschreckt … es tut mir Leid.«
    Die Große Katze des Re war ihr mit triumphierend aufgestelltem Schweif gefolgt. Diesmal hatte er eine besonders große Beute gestellt.
    »Es ist ja nichts passiert«, beschwichtigte Ramses. »Aber du solltest nachts nicht allein umherstreifen.«
    »Entschuldigung. Ich werde so was nicht mehr machen. Ich wollte doch nur …«
    »Gute Nacht«, sagte Nefret.
    »Gute Nacht.« Fluchtartig stolperte sie davon, beide Hände vor das Gesicht gepresst.
    Die Große Katze des Re rieb sich erwartungsvoll an Nefrets Wade. »Oh ja, gut gemacht«, lobte sie. »Wie viel hat sie aufgeschnappt, was meinst du?«
    »Sie hätte noch mehr mitbekommen, wenn der Kater nicht eingeschritten wäre«, grummelte Ramses. »Und auch mehr gesehen. Ich komme mir vor wie ein Idiot.«
    »Das hat man dir aber nicht angemerkt, Schätzchen«, meinte Nefret. »Besser wir gehen jetzt.«
    »Ja. Verdammter Kater«, versetzte er undankbar.
    »Sei nicht ungerecht, er ist ein großartiges Tier.«
    Die Große Katze des Re folgte ihnen gemächlich ins Haus, sodass sie warten und ihm die Tür aufhalten mussten. Er strebte in die

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