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Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels

Titel: Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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sein Photomotiv noch umwerfender an.
    »Phänomenal, wie die Leute auf eine Kamera reagieren, nicht wahr?«, bemerkte Emerson. Die Dame entblöß te ihre Zähne und legte den Kopf schief, ihre Augen auf Selim geheftet. Einige Zuschauer schoben sich noch näher heran. »Sie sind wie hypnotisiert von dem blöden Kasten.
    Keiner würdigt uns auch nur eines Blickes. Was mag Selim wohl noch so alles gelernt haben, hm?«
    »Gewiss nicht der Rede wert«, beschwichtigte ich ihn.
    »Komm jetzt, wir haben eine ganze Menge zu besprechen.«
    »Und zu arrangieren«, meinte Emerson. »Was hältst du davon, wenn wir heute Abend eine kleine Soiree veranstalten, Peabody?«
    »Das wird aber knapp, Emerson. Wen möchtest du denn einladen?«
    »Alle, meine Liebe. Die Hohepriester, den Chef der Palastwache, Merasen und seinen – ähm – Gast, und Seine Majestät. Er wird zwar nicht kommen, aber ihn nicht einzuladen wäre unhöflich. Versteht sich von selbst, dass wir die Hohepriesterin der Isis und ihre Dienerinnen auch hinzubitten.«
    »Sie wird nicht kommen dürfen, Emerson.«
    »Fragen kostet nichts, Peabody. Von jetzt an verhalten wir uns völlig ungezwungen und lassen uns nichts mehr vorschreiben. Immerhin haben wir uns mit Zekare gütlich geeinigt, oder? Wir sind schließlich Verbündete, nicht?«
    Nach einigem Hin und Her bequemte sich unser Personal, die Einladungen zu überbringen sowie entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Während ich Anweisungen gab, schlenderte Emerson kurz in den Garten. Er kehrte mit der Auskunft zurück, dass er in der Rankenhecke weder eine Nachricht gefunden habe noch einen Hinweis darauf, dass jemand da gewesen sei.
    »Es ist bestimmt noch zu früh, um auf Derartiges zu hoffen.« Ich versuchte, meine Enttäuschung zu überspielen. »Trotzdem wünschte ich mir eine verlässlichere Kommunikationsmöglichkeit mit ihm. Die Situation verändert sich stündlich. Wir müssen …«
    Daoud und Selim betraten den Raum. Ich berichtete ihnen von Nefret.
    »Demnach ist sie wohlauf«, meinte Daoud. »Das ist gut.«
    »Gar nicht gut«, knurrte Selim. »Sie ist verängstigt und allein. Sitt Hakim, wir müssen sie von dort fortbringen.«
    »Ganz meine Meinung.« Ich nickte bekräftigend. »Und wir dürfen keine Zeit verlieren. In weniger als fünf Tagen müssen wir uns öffentlich zu dem Usurpator bekennen oder ihn vor allen Leuten denunzieren. Nefret befindet sich in einer noch unangenehmeren Situation. Ich weiß mir nur eine Lösung. Wir fliehen alle gemeinsam und schließen uns Tarek an.«
    »Aber sicher doch.« Emersons Stimme troff vor Sarkasmus. »Nichts leichter als das.«
    »Es wird nicht einfach, dennoch ist es den Versuch wert. Dein Problem ist doch, Emerson, dass du auf einen Kampf abzielst. Und genau das sollten wir vermeiden. Viele Unschuldige würden dabei zu Tode kommen, nicht zuletzt vermutlich auch wir. Wenn es uns gelingt, Tarek zu unterstützen, könnte ihm das vielleicht zum Sieg verhelfen.«
    Emerson fixierte mich mordlustig. »Bestimmt hast du schon einen Plan.«
    »Mehrere. So wie ich es beurteile, liegt die größte Schwierigkeit darin, Nefret – und natürlich Daria – zu befreien. Sobald wir das geschafft haben, können wir sechs einen Schlussstrich unter das Ganze ziehen.«
    »Einen Schlussstrich ziehen«, wiederholte Emerson gedankenvoll.
    »Wir überwältigen die Wachen, fesseln und knebeln sie und schlagen uns über die Prachtstraße zum nördlichen Pass durch. Mut, Schnelligkeit und Daouds Waffen helfen uns dabei.«
    Emerson fielen fast die Augen aus dem Kopf. Ihm entwich ein eigenartiger Gurgellaut. Sein Gesicht wurde puterrot, seine Schultern begannen unkontrolliert zu vibrieren. Ich wollte ihm schon hilfsbereit auf den Rücken klopfen, als er schamlos loswieherte.
    »Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt«, fauchte ich.
    »Du nicht, aber ich.« Emerson wischte sich mit dem Handrücken die Tränen vom Gesicht.
    »Oh Sitt«, hob Selim an.
    »Der Plan ist gut«, sagte Daoud.
    »Sogar sehr gut«, bekräftigte Emerson. »Stell keine Fragen, Selim, das würde ihre Phantasie nur beflügeln. Die Details können wir auch später noch festlegen.«

    Die Vorbereitungen für unsere kleine Abendgesellschaft waren schnell erledigt, und nachdem wir uns etwas erfrischt hatten, machten wir es uns bequem und warteten gespannt, wer kommen würde.
    »Wir müssen Photos machen«, erklärte Selim. »Tu dir keinen Zwang an«, brummte Emerson. »Allerdings wird es bald dunkel und wir haben kein

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