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Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels

Titel: Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Peabody. Das ist allein meine Sache. Du musst Nefret vor den Bediensteten verbergen und meine Abwesenheit so lange wie möglich vertuschen.«
    Wir hatten uns alle in meinem Schlafzimmer eingefunden. Nefret, in Hose und Arbeitsjacke, eine schwarze Perücke auf den goldblonden Locken, saß auf dem Bettrand. Es war lediglich eine behelfsmäßige Tarnung, trotzdem hatte das Personal bislang keinen Verdacht geschöpft. Nur eine Dienerin hatte sich ziemlich erstaunt geäußert, als sie mir im Garten begegnet war, nachdem sie Augenblicke zuvor gesehen hatte, wie ich ins Bad ging. Statt einer Antwort hatte ich nur geheimnisvoll gelächelt.
    Allerdings würden wir die Bediensteten nicht mehr lange täuschen können. Sie hatten uns eine Auswahl eleganter Roben gebracht sowie mehrere schwarzhaarige Perücken und warteten nur darauf, uns beim Ankleiden zu assistieren.
    »Wie sollen wir deine Abwesenheit verschleiern, wenn du mir nichts, dir nichts durch die Vordertür marschierst?«, fragte ich skeptisch. »Du siehst schließlich nicht aus wie ein Priester oder ein Beamter, mein Lieber. Du täuschst keinen.«
    »Deshalb wäre es nicht verkehrt, wenn du wenigstens ein paar von den Dienern verscheuchen könntest«, räumte mein Ehemann ein.
    Zum ersten Mal seit einer ganzen Weile meldete Nefret sich zu Wort. »Sag ihnen, dass dir die Kleider nicht gefallen und dass sie andere holen sollen.«
    »Ausgezeichnete Idee«, erwiderte ich. »Alles in Ordnung mit dir, Schätzchen?«
    »Ja, Tante Amelia. Ich bin nur besorgt wegen Ramses.«
    »Gräm dich nicht, mein Kind. Mein Plan funktioniert garantiert. Amenislo hat meine Andeutungen durchaus verstanden.« Ich äußerte mich zuversichtlicher, als mir zumute war. Ramses hatte mir zwar erzählt, dass Amenislo ein getreuer Tareks sei, aber ehrlich gesagt setzte ich nicht viel Vertrauen in die physische Belastbarkeit des Grafen. »Warte noch einen Moment, Emerson. Nefret, geh ins Bad.«
    Ich schnappte mir einen Berg Kleider, schob den Vorhang auseinander und drückte die Sachen einer Dienerin in den Arm.
    »Schafft sie weg, sie sind nicht erlesen genug für uns. Besorgt uns edlere Roben!«
    »Ihr müsst euch beeilen«, meinte eine andere. »Wir werden noch rechtzeitig fertig, wenn ihr euch beeilt. Macht euch auf den Weg.«
    Damit wurde ich sie los. Ich blieb mit dem Rücken zu meiner Zimmertür stehen und überlegte, wie ich das Risiko vielleicht noch verkleinern könnte. Emerson hatte leider Recht – er war der Einzige, der einen blutigen Aufstand zu verhindern wusste – aber mit welchen Gefahren für ihn? Ich hielt fortwährend die Ohren gespitzt, in der Hoffnung auf irgendein Anzeichen, dass Amenislo Erfolg gehabt hatte. Ramses’ Flucht würde gewiss die Wachen alarmieren.
    Stattdessen tauchte Ramses auf. Er spazierte durch den Durchlass, der zu den hinteren Gemächern führte. »Dem Himmel sei Dank!«, entfuhr es mir.
    »Guten Tag, Mutter«, sagte Ramses. »Entschuldige mich für einen Moment … Nicht weinen«, fuhr er auf Meroitisch fort und wandte sich dann an die staunende Dienerschaft. »Durch diese Tür da, los alle. Verschwindet.«
    Bei einigen Damen half Ramses höflich nach. Der Mann, der ihm gefolgt war, hielt einen langen Speer und in der anderen Hand ein Scherenblatt. Das half den verstörten Bediensteten erst recht auf die Sprünge.
    »Guten Tag, Mrs Emerson«, sagte Captain Moroney.
    Er sah schrecklich aus, unrasiert, verdreckt und zerlumpt. Ramses ebenso. Sein Leinenrock war zerrissen und blutbefleckt und die von mir angelegten Verbände trugen nicht eben positiv zu seinem äußeren Erscheinungsbild bei.
    »Guten Tag, Vater«, sagte Ramses. »Ich hoffe, ich habe dich nicht warten lassen.«
    »Nein«, murmelte Emerson. »Nein. Öhm … alles in Ordnung mit dir, mein Junge? Gott sei Dank!«
    Ramses’ Wiedersehen mit den anderen war herzlich, aber den Umständen entsprechend kurz. Als er Nefret begrüßte, stutzte er kurz. »Wie …«, hob er an.
    »Das erklären wir dir später«, sagte sein Vater. »Jetzt wo du hier bist, müssen wir umgehend handeln.«
    Daraufhin schilderte er Ramses sein Vorhaben.
    »Klingt, als könnten wir damit unnötiges Blutvergießen verhindern«, meinte sein Sohn. »Aber das Risiko für dich, Vater –«
    »Ist nicht größer als für alle anderen hier«, erwiderte Emerson mit einem vielsagenden Blick zu Nefret und mir. »Unterschätz mich nicht, mein Junge. Ich bin mir ganz sicher, dass ich das bewältige.«
    »Also gut, Sir«, gab Ramses

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