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Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels

Titel: Amelia Peabody 16: Wächter des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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denn das geschafft?«
    »Vermutlich hat Newbold dich zum Thema gemacht«, schaltete ich mich ein. »Am besten, du klärst uns auf, Ramses.«
    »Es geht nicht darum, was er sagte, sondern um die damit verbundenen Konsequenzen«, begann Ramses. »Merasen und sein verdammtes – verzeih mir, Mutter – Gold in Verbindung mit unserer geplanten Rückkehr in den Sudan hat bei einigen die Erinnerung an unsere letzte Nubien-Exkursion und deren Resultat wachgerufen. Mutters grandiose Geschichte, wir hätten Nefret bei fürsorglichen Missionaren aufgespürt, konnte böswillige Gerüchte nicht stoppen.«
    »Nein«, bekräftigte ich, da auch ich das eine oder andere mitbekommen hatte. Es war der Gipfel der Geschmacklosigkeit gewesen, angefangen mit Spekulationen über Nefrets Herkunft über schlüpfrige Andeutungen auf eine Haremszugehörigkeit bis hin zu Menschenhandel. »Aber wenigstens vermutete dort keiner ein unerforschtes Gebiet mit unermesslichen Schätzen.«
    »Das ist so nicht richtig, Mutter«, wandte Ramses in pessimistischer Stimmung ein. »Wer Willy Forth kannte, wusste, dass er davon träumte, eine noch unerforschte Zivilisation aufzuspüren. Und bevor Reggie Forth sich auf die Suche nach seinem verschwundenen Onkel machte, zog er sämtliche Offiziere von Sanam Abu Dom ins Vertrauen.«
    »Er hat auch vor Budge herumgetönt.« Leider Gottes erinnerte ich mich noch an ein unerfreuliches Gespräch seinerzeit, mit besagtem Herrn sowie mehreren Offizieren.
    »Ich hoffe doch sehr, dass Sie und der kleine Ramses den Professor bei seiner Suche nach der sagenumwobenen Oase nicht begleiten«, hatte Budge damals mit geheuchelter Besorgnis erklärt. Es sollte ein Scherz sein – allerdings nicht ohne das gewisse Maß an Häme, das Emerson der Lächerlichkeit preisgab. Und Budge war nicht blöd, auch wenn Emerson ständig auf seiner wissenschaftlichen Kompetenz herumhackte. War er, nachdem er Merasen kennen gelernt hatte, in der Lage, die Einzelinformationen zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen?
    Unangenehmes Schweigen schloss sich an. Das Hausboot schaukelte sanft im Wind. Der farbenprächtige Sonnenuntergang verblasste, Sterne funkelten am Firmament – obwohl wir diese wegen der Dunstglocke über Kairo nur erahnten.
    »Tja.« Ich gab mir mental einen kleinen Ruck. »Am besten, wir malen uns einmal den Extremfall aus. Wer könnte unser eigentliches Vorhaben noch anzweifeln?«
    »Außer Selim?«, meinte Ramses. »Er hat das verdammte – entschuldige, Mutter – das Schwert gesehen. Merasens Pensionswirt hat vermutlich das Gepäck durchsucht, in dem sich weitere aufschlussreiche Dinge befanden. Die Sklavenhändler bemerkten das Gold, und wenn sie es vor ihrer Festnahme nicht verstecken konnten, ist es den Soldaten in die Hände gefallen.«
    Emerson entfuhr ein himmelschreiender Kraftausdruck. »Was ist mit Prinz Feisal?«
    »Der kommt uns nicht in die Quere. Aber er steht in Kontakt mit anderen Pseudoforschern und du darfst sicher davon ausgehen, dass etliche aus diesem Haufen jeden unserer Schritte kritisch beäugen werden.«
    »Grundgütiger«, sagte Nefret alarmiert. »Forscher, Ägyptologen, Sklavenhändler, das Militär … nicht zu vergessen Onkel Walter und Tante Evelyn und wer sonst noch alles … Wie sollen wir uns verhalten?«
    Emerson zog reflexartig an seiner Pfeife, die inzwischen ausgegangen war. Er verzog das Gesicht und klopfte die Asche aus. »Wir können nur hoffen, dass wir schneller sind als mögliche Verfolger und Trittbrettfahrer. Die einzige Alternative wäre, so lange friedlich an den Pyramiden von Meroe herumzugraben, bis die anderen aufgeben.«
    »Das können wir nicht machen!«, erregte sich Nefret. »Wir haben ohnehin schon massenhaft Zeit verloren.«
    »Demnach tippe ich darauf, dass wir nach Meroe fahren werden, um die Leute von unserem eigentlichen Vorhaben abzulenken«, seufzte ich. »Aber das impliziert weitere Verzögerungen, immerhin müssen wir mit unserem Gepäck dann zurück in den Norden nach Napata.«
    »Mach dir da mal keine Gedanken«, erwiderte Emerson. »Ich habe die Sache im Griff.«
    Über Ramses’ Nase hatte sich eine steile Falte gebildet. »Vater, du hast doch hoffentlich nicht vor, in die Wüste von Meroe vorzudringen? Seinerzeit kamen wir vom Gebel Barkal und die auf der Karte ausgewiesene Route beginnt dort. Eine neue Strecke auszuarbeiten –«
    »Ich habe die Sache im Griff«, wiederholte Emerson. »Überlasst alles mir.«
    »Na, herzlichen Glückwunsch«, murmelte

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