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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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und waren verstimmt, daß sie nicht zur Verteidigung des Emersonschen Besitzes eingesetzt wurden. Ramses beteuerte immer wieder, daß keinerlei Gefahr für die Familie bestünde, doch als Selim eine Armee von Wachleuten rings um das Haus postierte, gab er sich geschlagen.
    »Ich weiß wirklich nicht, was der Bursche sich davon versprochen hat«, erklärte er. »Immerhin hätte er das ganze Haus durchsuchen müssen, ohne Lärm zu machen. Es ist ja nicht so, als hätte der Vater der Flüche die Statue für alle gut sichtbar auf den Wohnzimmertisch gestellt. Was meint ihr, ob Farhat dahintersteckt?«
    »Farhat hat sich das Bein gebrochen«, meinte Selim. »Gebrochen …«
    »Ja, sein Bein. Der wird in nächster Zeit nicht mehr auf Klippen oder Mauern herumklettern.«
    Ramses blickte von Selim in Daouds verschmitztes Gesicht. Er beschloß, das Thema fallenzulassen.
    »Ich finde, wir sollten uns einen Hund anschaffen. Wißt ihr vielleicht einen geeigneten Kandidaten?«
    Daoud, der ein Herz für Tiere hatte, nickte. »Ich schaue mir ein paar von den Streunern an, und den besten bringe ich gleich morgen mit. Ein großer, bösartiger Hund ist genau richtig.«
    »Um Himmels willen nicht bösartig«, wandte Ramses entsetzt ein. »Nicht bei den Zwillingen. Nachher fällt der Hund noch jemanden an. Nein, nein, es genügt, wenn er ordentlich bellt.«
    Dann holte er die Statue, die die beiden ausgiebig bewunderten. Daoud berührte sie behutsam. »Die Schlange auf der Krone fehlt. Was ist damit geschehen?«
    »Wir nehmen an, daß sie herausgebrochen wurde, bevor der Dieb die Statuette verkauft hat«, erklärte Ramses. »Petherick ist bestimmt nicht unvorsichtig damit umgegangen.«
    »Das wäre ein schöner Fund«, meinte Daoud gedehnt.
    »Die Schlange besitzt ungeahnte Kräfte.«
    Ramses lachte und klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken. »Leider stehen die Chancen schlecht, mein Freund.«
    Nach einem leichten Frühstück brachen sie zu einer Besprechung im Schloß der Vandergelts auf, auch das eine Anweisung seines Vaters.
    Zu siebt fanden sie sich in Cyrus’ »Konferenzraum« ein, um die künftige Arbeitsplanung zu diskutieren: Ramses, seine Mutter, Nefret, Daoud und Selim, Bertie und Jumana, die wieder einmal in ihrem Element war.
    Emerson wäre hocherfreut über das Resultat, überlegte Ramses. Im Gegensatz zu vielen anderen Exkavatoren hatten sie ihre Arbeitsergebnisse mit Fotos, Berichten und Berties hervorragenden Plänen ausführlich dokumentiert. Genaugenommen gab es drei getrennte Ausgrabungsbereiche: das Dorf mit den Hütten der Arbeiter, ihre kleinen Grabmonumente auf den umliegenden Hügeln und die Relikte von Tempeln und Schreinen, in denen sie ihren Gottheiten gehuldigt hatten. Die Gräber unterstanden Cyrus’ Verantwortung, und nach den Aufzeichnungen zu urteilen, hatte sein Mitarbeiterstab das Gebiet systematisch freigelegt. Fast alle Grabstätten waren in der Frühzeit geöffnet worden, die Grabbeigaben geraubt und die kleinen Kapellen zerstört.
    Was die frühen Diebe zurückgelassen hatten, hatten neuzeitliche Plünderer gefunden und an Touristen und Händler verkauft.
    Die Konferenz förderte allerdings eine Überraschung zutage: Cyrus bekundete nämlich, er spiele mit dem Gedanken einen jungen Künstler einzustellen. »Er hat sich gestern bei mir erkundigt, ob wir vielleicht eine freie Position haben.
    Sein Name ist Maillet. Schon mal von ihm gehört?«
    »Hat der nicht mit Newberry in Beni Hassan gearbeitet?« forschte Ramses.
    Cyrus schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein. Dieser Bursche hier ist Anfang zwanzig. Ich hab ihm erklärt, daß ich seine Zeugnisse sehen möchte, und er versprach, sie demnächst vorbeizubringen. Was meinen Sie dazu, Amelia?«
    Bei Cyrus hatte sie immer das letzte Wort. Gedankenvoll spitzte sie die Lippen. »Wenn er Ihnen fachlich zusagt, sollten Sie ihn nehmen. Wir brauchen ganz gewiß weitere Unterstützung und dürfen keinesfalls davon ausgehen, daß David wie jedes Jahr zu uns stößt. Der Junge hat jetzt anderweitige Verpflichtungen.«
    Ramses musterte sie verwundert. David hatte sich noch nie beschwert, nicht einmal bei ihm, obwohl es seinem Freund bestimmt schwerfiel, Frau und Kinder für Monate zu verlassen. Tja, die Sitt Hakim wußte eben alles. Nach einem späten Mittagessen, gemeinsam mit Katherine, brachten die Vandergelts sie zu ihren Pferden. Bertie, der neben Ramses ging, blieb bewußt hinter den anderen. Ramses ahnte schon, was kommen würde. Der junge Mann

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