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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Eindruck eines wohlhabenden, nicht uneitlen Gentlemans. Er schob sich durch die Menge und strebte zum Haus, gefolgt von zwei schwitzenden Burschen, die mehrere große Koffer sowie eine Hutschachtel schleppten. Vor der Verandatür blieb er stehen und bedachte uns mit einem entwaffnend freundlichen Lächeln.
    »Guten Morgen, meine Lieben. Wie schön, euch alle wiederzusehen.«
    »Wen stellst du diesmal dar?« erkundigte ich mich, während ich ihm die Blendentür öffnete.
    »Einen reichen Weltenbummler und Menschenfreund«, erwiderte Sethos und strich sich mit einer Fingerspitze über den dünnen Schnurrbart. »Sir Malcolm Page Henley de Montague, zu Ihren Diensten, Madam. Du kannst den Titel weglassen, wenn du mit mir sprichst, Amelia.« Er verteilte großzügig Bakschisch an die wartenden Kofferträger.
    »Findest du diese Tarnung nicht ein bißchen riskant?« kritisierte ich. »Sir Malcolm hat in dieser Region einige Exkavationen finanziert. Nachher begegnest du noch jemandem, der ihn persönlich kennt!«
    »Du unterschätzt mich, meine Liebe. Meinst du, ich könnte solchen Leuten keinen hübschen, kleinen Bären aufbinden?« lautete die arrogante Antwort. Er hauchte mir einen brüderlichen Kuß auf die Wange, küßte Nefret auf die Stirn und schüttelte Ramses die Hand.
    »Setz dich endlich hin und laß das alberne Getue«, raunzte Emerson ihn an. »Wieso hast du so lange gebraucht?«
    »Lange? Immerhin ist es mir mit meiner eindrucksvollen Erscheinung und dank geschickter Kommunikation geglückt, dir ein paar lästige Individuen vom Hals zu halten. Schätze, da draußen lungern Journalisten aus ganz Ägypten herum.«
    »Bist du mit demselben Zug wie Emerson aus Kairo hergekommen?« wollte ich wissen.
    »Sicher doch«, antwortete Sethos.
    »Sicher ist bei dir gar nichts. Du könntest ebensogut die ganze Zeit in Luxor gewesen sein.«
    »Oder sonstwo in Ägypten«, versetzte mein Schwager treffend.
    »Mutter, so bringst du ihn nur vom Thema ab«, stieß Ramses zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er fand seinen Onkel extrem anstrengend – ich im übrigen gelegentlich auch. »Vater, wie hast du – ähm – Sir Malcolm so schnell gefunden, was hast du ihm erzählt und warum ist er mitgekommen?«
    »Er wußte, daß ich in Kairo war«, erwiderte Sethos. »Hat er euch nicht darüber aufgeklärt, daß wir die letzten Jahre regelmäßig miteinander in Kontakt standen?«
    »Nein«, knirschte ich.
    Emerson brummte »hmph« und mied meinen Blick.
    Unser beider Reaktion schien Sethos köstlich zu amüsieren. »Als ich von besagter Sache erfuhr, dachte ich, ihr könntet meine Hilfe brauchen. Zumal die Situation diesmal noch absurder anmutet als sonst.« Dabei fixierte er mich eindringlich. Nefret kam mir zu Hilfe. »Mutter trifft keine Schuld. Vater hat die Statuette an sich genommen und dieser unsäglichen Frau versprochen, den Fluch aufzuheben.« Sie beugte sich vor und sah ihn scharf an. »Hast du das Artefakt aus Grab 55 entwendet?«
    Sethos blickte unbehaglich drein. Nefret gehörte zu den wenigen, die sein zynisch-arrogantes Ego ankratzen konnten. Er reagierte ebenso direkt. »Nein. Die meisten Objekte, die ich aus diesem Grab entfernt habe, waren von nur geringem Wert; mir ging es hauptsächlich um die historische Bedeutung.«
    »Zweifellos.« Ramses warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Könnte es sein, daß du ein derart kostbares Objekt übersehen hast?«
    »Keine Ahnung, da ich noch nicht das Privileg hatte, es zu begutachten«, versetzte Sethos schlagfertig.
    Emerson stand auf, murmelte irgend etwas Unverständliches und verschwand. Er kehrte mit der bemalten Schachtel zurück. Kommentarlos reichte er sie Sethos, der den Deckel abnahm. Unversehens entfuhr ihm ein anerkennender Pfiff, und seine Augen weiteten sich. Obwohl ein begnadeter Schauspieler, schien mir seine Verblüffung echt.
    »Ich wußte doch, daß du es nicht warst.« Nefret wirkte sichtlich erleichtert.
    »Dein Vertrauen ehrt mich, meine Liebe. Aber selbst wenn ich es gewesen wäre …« Er räusperte sich. »Du weißt doch, die schönsten Objekte behalte ich immer selbst.«
    »Schluß mit dem Kokolores«, meinte Emerson leicht gereizt. »Also schön, ich glaube dir. Und deiner Argumentation. Trotzdem plane ich, Grab 55 erneut zu öffnen.«
    »Ich habe bestimmt nichts übersehen«, beharrte Sethos. »Ich war tagelang allein in der Grabstätte – nur mit meinem Gehilfen. Da hatte ich massenhaft Zeit, um jede Ecke und jeden Spalt genauestens

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