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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Uninformierter.«
    »Oh.« Bertie kratzte sich verlegen am Kinn. »Mein Wort darauf, Mrs. Emerson. Und darf ich … ich meine … wäre es unpassend, wenn ich ihn nach Maryam frage?«
    »Warum eigentlich nicht?«
    »Oh. In Ordnung.«
    Er wiederholte sein Ehrenwort und zog erleichtert ab. Er war ein richtig netter Junge. Wirklich schade, daß die junge Frau, die er hoffnungslos verehrte, kein Interesse an einer Heirat hatte.
    Ich mußte Emerson daran erinnern, daß er den Zwillingen versprochen hatte, zum Tee zurück zu sein, sonst hätte er uns vermutlich bis zum Umfallen weiterschuften lassen. Es war ein ungewöhnlich schwülwarmer Tag, nur daß mein Ehemann kein Problem mit der Hitze hat und aus allen Wolken fällt, wenn andere darunter leiden.
    Als ich nach einem erfrischenden Bad auf die Veranda schlenderte, legte Fatima gerade das Teegeschirr auf und flirtete dabei mit Sethos – wenn ich ihr harmloses Geplauder einmal so nennen darf. Sonst eher schüchtern, verfiel sie seinem routinierten Charme noch jedesmal. Sobald Emerson auftauchte, lief Fatima errötend hinaus.
    »Na, wieder im Element?« fragte Emerson daraufhin süffisant. »Kannst du nicht einmal die Finger von den Frauen lassen?«
    »Was ist denn daran schlimm?« gab Sethos zurück. »Ich mag Fatima. Sie ist eine nette Frau und eine ausgezeichnete Köchin.«
    »Hmph«, brummte Emerson, dem die Argumente ausgingen. »Wo bleiben denn die Kinder?«
    Er blickte über die Verandamauer und wetterte los. »Hölle und Verdammnis! Wasim hat jemanden durchgelassen. Wer zum Henker …«
    Die Antwort war leider eindeutig. Der Mann näherte sich bereits dem Haus. An der Tür, die er Fatima galant aufgehalten hatte, wiederholte Sethos den Kraftausdruck seines Bruders. »Hölle und Verdammnis!«
    Der Besucher blieb vor der verriegelten Verandatür stehen und spähte durch die Blenden. »Guten Abend. Darf ich ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit stehlen? Mein Name ist Sir Malcolm Page Henley de Montague.«

    Ich besitze das ausgesprochene Talent, mich blitzschnell auf eine veränderte Situation einzustellen, gleichwohl konnte ich den echten Sir Malcolm sekundenlang nur fassungslos anstarren. Ein verstohlener Seitenblick versicherte mir, daß sich der selbsternannte Adlige weggeschlichen hatte. Also riß ich mich zusammen, öffnete die Tür und bat den Fremden herein.
    »Emerson«, sagte ich, »kümmere dich doch bitte um unseren Gast. Ich muß … ich muß – ähm – Fatima zur Hand gehen.«
    Es war nicht nett gegenüber Emerson, der genauso erschüttert wirkte wie ich, aber er würde die Situation bestimmt meistern. Ich spurtete hinter meinem Schwager her, der in seinem Zimmer hastig einen Koffer durchwühlte.
    »Was –«, begann ich.
    »Haarfarbe«, japste Sethos, während er Perücken, Bärte und diverse Fläschchen und Tiegel hervorkramte. »Verdammt, mir ist die schwarze Farbe ausgegangen.« Er straffte sich und musterte mich skeptisch. »Du hast nicht vielleicht …«
    Tja, werte Leser, was sollte ich da machen? Die Lage war ernst, wir bewegten uns am Rande einer Katastrophe. Ich ging und holte ihm den kleinen Flakon. »Ich benutze es so gut wie nie«, erklärte ich.
    »Das sieht man«, erwiderte Sethos prompt. »Geh und warne Fatima, ja? Sag ihr – verdammt noch mal, sag ihr irgendwas, daß ihr kein Fehler unterläuft. Am besten warnst du auch Ramses und Nefret.«
    »Und was machst du?«
    »Mich rasieren«, sagte mein Schwager.

    Fatima (hat sie nun ein schlichtes Gemüt oder tut sie nur so?) akzeptierte mein hastiges Gestammel mit einem Nicken und arrangierte weiterhin seelenruhig Teekuchen auf einer hübsch geblümten Platte. Nefret und Ramses konnte ich nicht mehr vorwarnen, denn sie hatten sich mit den Zwillingen bereits auf der Veranda eingefunden. Der Hund lag mit hängender Zunge vor der verschlossenen Fliegengittertür.
    Wie ich später erfuhr, hatten die lieben Kleinen mal wieder für einigen Wirbel gesorgt, da Sir Malcolm dummerweise versucht hatte, Carla über den Kopf zu streicheln.
    »Verzeihen Sie, Sir Malcolm«, sagte ich höflich und nahm mir einen Stuhl.
    »Aber, aber, Mrs. Emerson.« Der Gentleman, der bei meinem Eintreten aufgestanden war, setzte sich wieder. »Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muß. Einfach unangemeldet bei Ihnen hereinzuplatzen … Nun ja, Ihr Gatte meinte, ich solle bis zu Ihrer Rückkehr warten, ehe ich Ihnen den Grund für mein Kommen schildere.«
    Bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, daß Sethos’

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