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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Carla. »Aber ich mag diesen Mann nicht. Er hat ein gemeines Gesicht.«
    »Definitiv«, bekräftigte David John. »Obwohl ich es eher ›verschlagen‹ nennen würde. Er führt nichts Gutes im Schilde.«
    Fatima glitt aus dem Haus, um das Teegeschirr hineinund das Getränketablett hinauszubringen. Sie mied meinen Blick, doch ich bemerkte ihr verstohlenes kleines Lächeln.
    Als Emerson und Sethos zu uns stießen, zuckte sie mit keiner Wimper, obwohl die Haare von letztgenanntem pechschwarz waren, genau wie das verwegene Menjoubärtchen, das seine Oberlippe zierte. Statt der geckenhaft eleganten Kleidung trug er einen legeren Anzug.
    »Whisky?« fragte Emerson.
    »Ausgezeichnete Idee. Das war verdammt knapp. Ich dachte, der Bas … der Bursche sei noch in London. Wo sind die Kleinen?«
    »Im Bett«, sagte ich. »Ein Glück, daß die Kinder dich nie als Sir Malcolm kennengelernt haben. Sie mochten ihn nicht.«
    »Carla hat versucht, ihn zu beißen«, sagte Nefret. »Couragiertes Mädchen. Dafür verdient sie ein kleines Geschenk.«
    »Ein solches Verhalten auch noch zu belohnen, dulde ich nicht«, sagte ich streng. »Interessiert es dich nicht, wieso Sir Malcolm hier war?«
    »Er hat es auf die Statuette abgesehen, was sonst?« Sethos nahm einen Schluck Whisky und entspannte sich.
    »Sammler sind Exzentriker, aber er ist einer der schlimmsten. Es kursieren ein paar häßliche Gerüchte, wie er gewisse Artefakte erworben haben soll. Außerdem ist er wohl ein schlechter Verlierer.«
    »Aber er ist doch als Menschenfreund und Mäzen bekannt«, protestierte ich.
    »In der Öffentlichkeit. Andererseits hätte er Petherick eigenhändig abgemurkst, nur um die Statue zu bekommen.«
    Fatima hatte die Öllampen angezündet. Die in der leichten Brise flackernden Flammen warfen zuckende Schatten auf die Wände.
    »Auf einige Leute scheint die Statue eine fatale Wirkung auszuüben«, sinnierte ich.
    »Auf mich nicht«, tönte Emerson. »Ich will wissen, woher das verfluchte Ding stammt und wie es –« Er wirbelte herum. Whisky schwappte über den Rand seines Glases. »Mich tritt ein Pferd! Ramses, mußt du dich so anschleichen?«
    »Entschuldige, Sir.« Ramses schloß die Tür hinter sich.
    »Er macht es ja nicht mit Absicht«, nahm Nefret ihren Mann in Schutz.
    »Ich weiß, ich weiß. Tschuldigung, mein Junge. Nimm dir einen Whisky, und mir kannst du auch noch einen eingießen.«
    »Sir Malcolm hat uns immerhin einen wichtigen Hinweis gegeben«, fuhr Emerson fort. »Petherick hat die Statue von Aslanian in London gekauft. Gleich morgen telegrafiere ich Walter, daß er sich diesen Händler mal zur Brust nehmen soll. Die Spur reicht natürlich viel weiter zurück.«
    »Laß Walter aus dem Spiel«, wandte Sethos ein. »Der wird aus Aslanian nichts herausbekommen, dafür ist der Bursche zu gerissen. Walter hat beileibe nicht dein Durchsetzungsvermögen.«
    »Stimmt.« Emerson nickte düster, und Sethos fuhr fort: »Ich werde mit ein paar von meinen Leuten Kontakt aufnehmen.«
    »Die dann bei Aslanian einbrechen und heimlich seine Aufzeichnungen inspizieren?« forschte Ramses. »Und ich dachte, du hättest dich aus diesem – äh – Gewerbe zurückgezogen.«
    Darauf wich Sethos ihm geschickt aus: »Ramses, sei doch bitte so nett, ich könnte noch ein Glas vertragen.«
Aus Manuskript H
    Gleich nach dem Abendessen scheuchte Emerson sie alle ins Bett, weil er am nächsten Morgen zeitig starten wollte. »Ich beabsichtige, Sektion 23 morgen abzuschließen«, verkündete er.
    Ramses hätte jede Wette dagegen gehalten, obwohl er wußte, daß sein Vater Berge versetzen konnte. Dennoch war es ein unmögliches Vorhaben, selbst für Emerson. Am Spätnachmittag stießen die Arbeiter auf eine Schicht Geröll, in der sich Tonscherben und Papyri befanden. Fluchend entschied Emerson, daß eine sorgfältige Exkavation länger als geplant dauern würde. Es war eine erschöpfte, staubige Mannschaft, die durch die zunehmende Dunkelheit trottete. Sethos hatte sich wieder einmal gedrückt, angeblich, weil er dringende Geschäfte in Luxor zu erledigen hatte. Als sie sich müde auf der Veranda einfanden, erwartete er sie bereits. Auf dem Sofa ausgestreckt, die Große Katze des Re auf seiner Brust, plauderte er angeregt mit Fatima.
    »Eine erstaunliche Frau«, bemerkte er. Er schob den Kater beiseite und richtete sich auf. »Sie nimmt meine Metamorphosen wie selbstverständlich hin.«
    »Schätze, du hattest einen arbeitsreichen Tag?« erkundigte sich

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