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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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»Himmeldonnerwetter noch mal, er steht einfach da und feixt. Hätte ich dem armen Irren doch bloß nichts vom Westtal erzählt!«
    Bertie und Jumana kamen zwar hervorragend ohne ihn zurecht, trotzdem gesellte Ramses sich zu ihnen. Als die Sonne im Zenit stand und ihm das Hemd am Körper klebte, fragte er sich allmählich, wann Emerson wohl die Mittagspause einläuten werde. Nefret hatte den ganzen Morgen in der prallen Sonne gearbeitet und nach Emersons Vorgaben fotografiert. Merkte sein Vater denn nie, wann es genug war? Nach einer Weile entdeckte Ramses drei Reiter auf der nach Norden führenden Straße und war erleichtert, als er seine Mutter erspähte. Neben ihr ritt Sethos, ein Stück hinter ihnen Nasir mit einem großen Picknickkorb.
    Ramses winkte den anderen. »Mittagspause. Da ist Mutter.«
    »Dem Himmel sei Dank«, seufzte Cyrus. Er reckte sich, rieb sich den schmerzenden Rücken. »Wer ist das da bei ihr?«
    Ramses half dem älteren Mann über den beschwerlichen Höhenweg. »Ein alter Freund. Sir Malcolm … öh-uffz –«
    Cyrus sah ihn schief an. »Ein alter Freund, und dann wissen Sie nicht, wie er heißt? Junge, Junge. Ich hab das Gefühl, daß wir den Burschen beide gut kennen.«
    Sie schlenderten zu dem schattigen Plätzchen, das seine Mutter in der Nähe des Ptolemäischen Tempels eingerichtet hatte. Gemeinsam mit Nasir packte sie eben den Mittagsimbiß aus, während sie pausenlos herumkommandierte.
    »Emerson, hör auf zu fluchen und setz dich hin. Selim, Daoud, kommt, gesellt euch ruhig zu uns. Ah, da sind Sie ja, Cyrus. Bertie – Jumana – darf ich vorstellen: Sir Malcolm Page Henley de Montague, ein alter Freund der Familie.«
    Cyrus musterte »Sir Malcolm« vom tadellosen Tropenhelm bis hinunter zu den eleganten Stiefeln und hielt ihm die Hand hin. »Nett, Sie wiederzusehen, Sir. Wir haben uns vor ein paar Jahren in London kennengelernt. Aber vermutlich erinnern Sie sich nicht mehr an mich.«
    »Unmöglich, Sie zu vergessen, Mr. Vandergelt«, sagte Sethos lapidar.
    »Insbesondere nachdem ich Sie bei der Krone aus der Siebzehnten Dynastie überboten habe.«
    »Ach ja.« Sethos nickte. »Nichts für ungut, Mr. Vandergelt, aber es war ein ziemlich häßliches Objekt und höchstwahrscheinlich eine Fälschung.«
    »Meinen Sie?«
    »Unbedingt. Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen. Wie kommen Sie mit der Arbeit hier voran?«
    »Ganz gut«, ging Cyrus auf den Themenwechsel ein.
    Emerson hielt das Ganze für überflüssiges Affentheater. Er ließ ihnen lediglich ein paar Minuten zum Essen und Trinken und scheuchte dann alle wieder an die Arbeit.
    »Dem Himmel sei Dank, daß David in ein paar Tagen zu uns stößt«, grummelte er. »Nichts für ungut, Nefret. Du machst ausgezeichnete Fotos, aber wir könnten wirklich weitere Unterstützung brauchen.«
    »Exakt«, bekräftigte seine Frau. »Cyrus, was ist eigentlich mit dem jungen Mann passiert, der sich bei Ihnen beworben hatte?«
    »Hab nichts mehr von ihm gehört. Merkwürdig, jetzt da Sie es erwähnen.«
    »Wir brauchen nicht noch mehr Leute«, widerlegte Emerson schamlos seine eigene Aussage. »Peabody, ab zu deinem Geröllhaufen. Sir – ähm – Malcolm, Sie können ihr ein bißchen zur Hand gehen.«
    Sethos streifte eben die weißen Wildlederhandschuhe über, die er während des Essens ausgezogen hatte. »Nichts was ich lieber täte, Professor. Leider rät mir mein Arzt von körperlicher Arbeit ab. Ich habe zwei linke Hände.«
    Den Rest des Nachmittags fläzte er sich untätig im Schatten, während die anderen schwitzten.

    Bislang war Sethos mit seiner Maskerade durchgekommen, obwohl Jumana ihn immer wieder argwöhnisch musterte. Sie hatte ihn schon mehrfach und unter diversen Pseudonymen kennengelernt, und sie war ein helles Köpfchen. Ich fragte mich, wie lange es noch dauern würde, bis sie zwei und zwei zusammenzählte. Genau wie sein Stiefvater wußte Bertie um Sethos’ Verwandtschaft mit uns, allerdings war der gute Junge beileibe kein Schnellmerker. Mit nachdenklich gerunzelter Stirn hatte er das Wortgeplänkel zwischen Cyrus und Sethos verfolgt. Ein, zwei Stunden später stellte er sich neben mich, stotterte und stammelte herum, bis ich ein Einsehen hatte und seine Vermutung bestätigte.
    »Dann ist es also in Ordnung, wenn ich ihn mit seinem richtigen Namen anspreche?« erkundigte sich Bertie. »Ich meine – er weiß doch, daß ich es weiß, oder?«
    »Ja. Aber benutzen Sie seinen korrekten Namen bitte nicht in Gegenwart

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