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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Emerson noch nicht zu unseren geänderten Plänen. Nach unserer Ankunft in Deir el-Medina inspizierte er unseren Wirkungsbereich vom Vortag und trommelte uns dann alle zusammen.
    »In zwei Stunden sind wir hier fertig«, kündigte er an. »Cyrus, wie steht’s mit Ihnen?«
    Der Amerikaner strich sich über sein Ziegenbärtchen. »Wir haben die Eingänge der Gräber zugeschüttet, die nicht mit Schutztoren versehen sind. Ich hatte eigentlich geplant, im Laufe des Tages hinüber ins Westtal zu wechseln.«
    »Sehr gut«, sagte Emerson. »Davids Schiff läuft heute morgen ein, dann ist er heute abend hier –«
    »Darauf darfst du dich keinesfalls verlassen, mein Lieber«, wandte ich ein. »Es ist nicht auszuschließen, daß er den Morgenzug verpaßt und –«
    »Oder morgen früh«, fuhr Emerson halsstarrig fort. »Dann werde ich KV 55 öffnen. Meine Mannschaft besteht aus –«
    »Moment mal, Emerson. Ich hole eben Papier und Bleistift. Du hast wie immer alles im Kopf, aber ich möchte das auch schriftlich festhalten.«
    »Entschuldige, Mutter«, meinte Nefret. »Hier, du kannst meine Schreibutensilien haben.«
    Ich nahm die Sachen an mich und nickte aufmunternd, während Emersons Gesicht zornesrot anlief.
    »Wie ich schon sagte« – er funkelte mich bitterböse an – »meine Mannschaft besteht aus Peabody und mir, Nefret und David und einem halben Dutzend Arbeitern. Selim und Daoud bleiben bis auf weiteres hier. Ramses, ich möchte, daß du dich auf deine Übersetzungen konzentrierst.«
    »Wie bitte?« Ramses’ Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    »Ich brauche dich nicht«, sagte Emerson so bestimmt, als hätte er die Entscheidung allein getroffen und nicht nach einem längeren, lautstarken Disput mit mir. »Das Grab ist klein und überschaubar – für dich ist da nichts von Interesse. Wenn wir unsere Arbeit in Deir el-Medina vernünftig abschließen wollen, muß das zu Tage geförderte Inschriftenmaterial übersetzt und publiziert werden. Und das ist deine Aufgabe.«
    »Aber …« Ramses blickte ihn verdutzt an. »Aber dann … das heißt, ich soll auf unbestimmte Zeit an den Papyrusfragmenten weiterarbeiten? Das kann Wochen, wenn nicht sogar Monate in Anspruch nehmen. Wie du weißt, haben wir eine Menge Material.«
    »Ich kann dir helfen«, erbot sich Jumana. »Ich würde gern mehr Erfahrung beim Übersetzen hieratischer und demotischer Schriften sammeln.«
    »Du bleibst weiterhin für Mr. Vandergelt tätig«, entschied Emerson. »Er braucht dich mehr als Ramses.«
    »Ja, Sir«, seufzte Jumana gehorsam. Berties leicht gequälte Miene hellte sich auf. Er hätte es nie gewagt, sich in Emersons Entscheidungsfindung einzumischen.
    »Da fällt mir noch was ein!« blökte Emerson, als wäre ihm spontan eine Idee gekommen. »Was ist mit Karnowoskowitsch, diesem russischen Hungerhaken? Er kann dir doch zur Hand gehen, Ramses. Sagtest du nicht, er sei entsprechend qualifiziert?«
    »Das ist er bestimmt.«
    »Selbstverständlich nur, wenn es dir nichts ausmacht, den wissenschaftlichen Ruhm zu teilen –«
    »Aber Vater, das war nie ein Thema für mich«, erwiderte Ramses vorwurfsvoll.
    »Das weiß ich. Na schön, dann hätten wir das auch geklärt. Wenn nicht irgendwelche unvorhergesehenen Probleme auftauchen, sind wir in spätestens einer Woche mit KV 55 fertig. In der Zwischenzeit arbeitet Cyrus mit seiner Crew im Westtal. Wenn Sie meinen Rat hören wollen, Vandergelt, dann fangen Sie am besten mit dem Grab von Aja sowie Nummer 25 und 26 an. Prüfen Sie das Sedimentgestein und sorgen Sie dafür, daß der verdammte Schutt anständig gesiebt wird.«
    »Wird gemacht. Noch was, alter Junge?« Cyrus grinste breit.
    Seine Ironie entging Emerson. »Neulich war einer hier, der einen Job suchte. Behauptete, Amarna-Experte zu sein, hat vor dem Krieg dort gegraben. Sein Name ist … äh-hm –«
    »Lidmann«, half Ramses ihm weiter. »Heinrich Lidmann.«
    »Ja genau, so hieß der Knabe. Den können Sie sich ja mal ansehen.«
    »In Ordnung«, erwiderte Cyrus. »Ich werde umgehend Kontakt mit ihm aufnehmen. Wo wohnt er?«
    Emerson blickte zu seinem Sohn, der daraufhin antwortete. »Im Luxor.«
    Emerson nickte und fuhr fort: »Sobald wir mit KV 55 fertig sind, können Sie David und Nefret haben.«
    »Donnerlittchen, das ist verflixt großzügig von Ihnen«, entfuhr es Cyrus.
    Es war verflixt großzügig von mir. Ich brauche dem werten Leser sicher nicht näher darzulegen, daß die Idee zu dieser Arbeitseinteilung von mir

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