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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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herzlich eingeladen sind, mit uns zu Mittag zu essen«, korrigierte Nefret.
    »Ja, genau«, bekräftigte Emerson leicht betreten. »David, nimm die Objekte mit, die wir heute morgen gefunden haben. Du kannst sie zu Hause fotografieren und zeichnen.«
    Bislang hatten sie in dem Schutt der Grabkammer nichts Weltbewegendes gefunden: ein paar Perlen, morsche Holzsplitter und ein zerbrochenes Siegel. Einige hartnäckige Zuschauer folgten ihnen bis zur Eselkoppel, stellten die Jagd aber ein, als Emersons Crew aufsaß und davongaloppierte.
    Cyrus und sein Stab tauchten wenig später bei ihnen auf. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, war Emerson nervös auf der Veranda auf- und abgeschlendert und hatte ständig Ausschau gehalten. Er erwähnte es zwar mit keinem Wort, dennoch war sich Ramses sicher, daß er auf Mutter wartete. Die Petherick-Affäre appellierte an Emersons Gewissen und weckte seine detektivischen Instinkte. Er hatte geschworen, Mrs. Pethericks Mörder zu stellen, und das würde er auch tun, basta.
    »Wir haben Ahmet am Eingang zum Tal getroffen«, erklärte Cyrus. »Ich wollte Ihnen schon einen Boten mit einer Nachricht rüberschicken. Müssen wir unsere Pläne ändern?«
    »Iwo, überhaupt nicht.« Emerson winkte ab und hielt Fatima seine Kaffeetasse hin. »Ähm … doch, tendenziell. Im Westtal treiben sich verdammt viele Leute rum. Einer von diesen ekelhaften Journalisten ist heute morgen von der Schutzmauer gefallen.«
    »Hat er sich verletzt?« wollte Bertie wissen.
    »Der Sturz war vorgetäuscht«, schnaubte Emerson verächtlich. »Wenn der richtig gefallen wäre, wäre er auf dem Kopf gelandet und nicht auf dem Hintern. Unter diesen Umständen kann ich mich nicht anständig auf die Arbeit konzentrieren.«
    »Ist sowieso nicht einfach bei der brodelnden Gerüchteküche«, räumte Cyrus ein. »Stimmt es, daß die arme Frau tot ist?«
    »Zumindest das entspricht der Wahrheit«, gestand Emerson. »Die Todesursache ist allerdings noch nicht bekannt. Peabody ist in Luxor und schikaniert die Polizei.«
    »Das war mir doch klar.« Cyrus unterdrückte ein pietätloses Grinsen. »Dann wird bestimmt eine Obduktion vorgenommen, oder?«
    »Ich hab mich dafür angeboten, falls die Behörden zustimmen«, erklärte Nefret.
    Bertie stieß einen gedämpften Protestschrei aus. »Das gehört auch zu meinem Beruf«, sagte Nefret. »Außerdem macht es mir nichts aus.«
    »Nein.« Jumana nickte. »Du machst deinen Job so effizient wie ein Mann. Genau wie ich.«
    »Tu, was du nicht lassen kannst«, grummelte Emerson. Er stand auf und ging wieder ziellos auf und ab.
    Cyrus lehnte sich im Sessel zurück. »Ich bin gespannt, was Amelia zu berichten hat. Sie doch bestimmt auch, hm?«
    »Pah«, schnaufte der Professor. Er starrte auf die Straße. »Wo zum Henker bleibt sie bloß so lange?«
    Wie Ramses seine Mutter kannte, würde die »Polizeischikane« eine Weile dauern. Die Sonne hatte den Zenit überschritten, und Fatima stellte bereits kalte Platten auf den Tisch, als sie und Sethos zurückkehrten.
    »Kommen Sie schon, Amelia«, drängte Cyrus. »Was gibt’s Neues?«
    »Lassen Sie mich kurz überlegen, womit ich anfangen soll.«
    »Vielleicht mit dem allerwichtigsten?« schlug Nefret vor. »Der Autopsie.«
    Ihre Schwiegermutter tätschelte ihr die Hand. »Ach ja richtig, Liebes. Die Pethericks sind damit einverstanden. Später war ich noch bei Inspektor Ayyid, um ihn darüber in Kenntnis zu setzen. Er hat die Obduktion für heute nachmittag angesetzt, damit die Bedauernswerte morgen beerdigt werden kann.«
    Nefret nickte und nahm sich ein Käsesandwich. Ramses schluckte und senkte den Blick. Der Anblick von Leichen – ob nun verwest oder frisch – machte ihm nichts aus. Gleichwohl würde er sich nie an die Vorstellung gewöhnen, daß seine aparte zierliche Ehefrau bis zu den Ellbogen in Blut und weitaus ekelerregenderen Flüssigkeiten steckte.
    Seine Mutter fuhr fort, ihnen die Modalitäten für das Begräbnis darzulegen, das auf dem Ausländerfriedhof stattfinden sollte.
    »Wollte sie denn nicht lieber in England, neben ihrem Gatten, beerdigt werden?« fragte Ramses.
    »Miss Petherick hielt das für unnötig und unpraktisch«, erklärte seine Mutter. Was ja auch stimmte; aber Ramses wußte, daß sich seine Mutter in einer vergleichbaren Situation um praktische Erwägungen nicht geschert hätte. Allein die Vorstellung bereitete ihm Kopfschmerzen. Aber gut, er würde es auf sich zukommen lassen und versuchen, nicht

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