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Amnion 2: Verbotenes Wissen

Amnion 2: Verbotenes Wissen

Titel: Amnion 2: Verbotenes Wissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Musik.«
    »Du sollst nur dafür sorgen, daß er noch stinkt«, spottete Pastille.
    Nick überging den Seitenhieb. »Malda, Einsatzfertigkeit aller Waffensysteme sicherstellen. Die Materiekanonen nutzen uns vermutlich wenig, außer wir könnten ’ne Breitseite abfeuern, aber ich will sie für alle Fälle aufgeladen haben. Das gleiche gilt für die Laser.« Die Käptens Liebchen war mit Industrielasern gut ausgestattet: Um gekaperte Schiffe aufzuschneiden, waren sie unentbehrlich. Allerdings zeichneten sich Laserstrahlen, ebenso wie die Strahlen der Materiekanonen, durch Lichtkonstantheit aus; darum bewegten sie sich in der Relation zur gegenwärtigen Fluggeschwindigkeit der Käptens Liebchen zu langsam. Unter diesem Gesichtspunkt mußte man ihre Geschwindigkeit als Nachteil bewerten. Sie verringerte die Wirksamkeit der Waffen. »Und auch die Statik-Minen scharfmachen.«
    Malda Verone bestätigte den Befehl erst gar nicht: Sie hatte schon mit der Ausführung begonnen.
    »Allum«, rief Nick dem Scanning-Drittoperator zu, »ich brauche mehr Informationen. Ich will wissen, ob das Schiff sich nähert oder entfernt, und wie schnell.«
    »Ich auch«, antwortete Allum in einem Tonfall der Mutlosigkeit. »Aber die Ortung ist schlichtweg unklar. Wenn meine Kontrollkonsole sich noch mehr anstrengt, fängt sie zu qualmen an.«
    Doch einen Moment später geriet er auf einmal in Erregung. »Augenblick mal. Jetzt arbeitet der Computer die Messungen auf.« Er starrte auf seine Anzeigen. »Das Schiff hat dieselbe Flugrichtung wie wir«, meldete er dann. »Es fliegt auf genau dem gleichen Kurs. Die Geschwindigkeit beträgt« – er tippte ein, zwei Tasten – »annähernd vierzigprozentige Lichtgeschwindigkeit.«
    Das bedeutete, daß die Käptens Liebchen das amnionische Kriegsschiff mit halber Lichtgeschwindigkeit überholte.
    Eifer steigerte Nicks Konzentration aufs äußerste. »Morn, was wissen wir über das Raumschiff? Was kann es leisten?«
    Morn las verschiedenerlei Daten ab. »Diese Klasse von Kriegsschiffen verwendet niedrigen Pulsationsschub. Sie kann so schnell wie wir fliegen – unter normalen Umständen, meine ich –, generiert aber weniger G. Also sind diese Schiffe nicht allzu beweglich. Das korreliert mit unseren Daten der Stillen Horizont. Soweit die gute Nachricht.«
    Schlagartig trocknete ihr Gaumen aus. »Die schlechte Nachricht lautet, daß der Kahn groß genug ist, um mit Überlicht-Protonengeschützen ausgerüstet zu sein. Daraus besteht einer der Vorteile geringen Schubs, weil weniger Energie verbraucht wird und eine beträchtliche Energiereserve vorhanden bleibt.« Ein Überlicht-Protonenstrahl hatte Morns Mutter getötet. »Wir könnten keinen Treffer überstehen. Falls es zum Gefecht kommt, ist Beweglichkeit so gut wie unsere einzige Stärke.«
    Ihr Gefühl der Fiebrigkeit lief allmählich auf Schüttelfrost hinaus. Ihr Adrenalinhaushalt kam aus dem Gleis. Entzugserscheinungen…
    Sollte Nick Ausweichmanöver mit hoher G-Belastung fliegen, geriet sie in ernsthafte Schwierigkeiten. Er hatte ihr schwarzes Kästchen.
    Ihre Mutter war im Gefecht getötet worden.
    »Sie funken«, rief Lind; seine Stimme krächzte.
    Gespannt beugte Nick sich vor. »Dann laß mal hören.«
    Lind schaltete die Lautsprecher ein. Sie knackten laut, dumpfe Statikgeräusche knisterten hervor.
    »Amnion-Defensiveinheit Stiller Horizont an Human-Raumschiff Käptens Liebchen.« Die ausdrucksarme Stimme durchdrang das Partikelrauschen so deutlich, als ratterte jemand mit einer Schachtel Nägeln.
    »Wir fordern Sie zur Einleitung eines Bremsmanövers auf. Die Harmonisierung der Zwecke ist nicht erreicht worden. Die Ansprüche der Amnion sind unerfüllt geblieben. Werden sie nicht erfüllt, stufen wir Sie als feindlich ein. Danach werden Sie durch die Stiller Horizont vernichtet. Um zu überleben, müssen Sie ein Bremsmanöver einleiten.«
    Panik wallte in Morn empor. Die Ansprüche sind unerfüllt geblieben. Ein Flackern von Phosphenen machte es ihr unmöglich, die Anzeigen abzulesen. Ihr Mund war dermaßen ausgedörrt, daß sie nicht mehr schlucken konnte. Nach wie vor wollten die Amnion Davies haben.
    Oder sie hatten es auf das Geheimnis der Immunität Nicks abgesehen.
    Einen Moment lang kaute Nick auf seinen Fingerknöcheln. »Wie groß ist die Übertragungsverzögerung?« fragte er. »Wie weit sind sie entfernt?«
    »Fünf Minuten«, gab Lind Auskunft. »Das ist ’ne Schätzung, aber sie müßte ungefähr stimmen. Die Computer

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