Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Titel: Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
Vom Netzwerk:
Beispiel Kapitän Thermopyle.«
    Trotz der Gefahr durch die Wächter stand Nick reglos da, ließ sein Herz, während er Mikkas Blick erwiderte, zwei-, dreimal schlagen. Sie war immer sein tüchtigstes Besatzungsmitglied gewesen, am fähigsten und intelligentesten, und vor allem am treusten. Sähe sie besser aus, hätte sein Interesse an ihr vielleicht länger angehalten. Noch immer verstand er nicht, was ihn ihre Unterstützung gekostet hatte.
    Mit einem abrupten Ruck, als bräuchte er für so etwas keinerlei Körperkräfte aufzuwenden, befreite er seinen Arm aus der Umklammerung. Im gleichen Bewegungsablauf tänzelte er um ein paar Schrittchen zur Seite. Unwillkürlich kehrten Mikka, Vector und Sib sich ihm zu; sie benahmen sich, als lenkte er sie an Drähten. Auf diese Weise brachte er sie zwischen sich und die Ecke.
    Gemächlich hob er eine Hand und deutete mit dem Zeigefinger direkt in Mikkas Gesicht. »Ich habe überhaupt nicht vor, irgendeinen von euch umzubringen«, beteuerte er laut und deutlich. »Wie gesagt, ich brauche euch. Wir müssen etwas durchziehen. In Wahrheit wollt ihr gar nicht mit dem Kassierer ins Gespräch kommen. Außer einem schäbigen Dasein in diesem Drecksloch hat er euch nichts zu bieten. Und ich persönlich erachte es als zweifelhaft, ob er selbst das noch bieten kann.«
    Hörst du zu, du Halunke? Bist du sicher, daß du mich von meinem Raumschiff aussperren willst?
    »Und mit Kapitänin Chatelaine« – er schnob den Namen – »wollt ihr erst recht nicht reden. Sie ist für die Amnion tätig. Direkt für die Amnion. Ehe sie den Namen ihres Schiffs änderte, hieß es Liquidator. Sie hat schon Geheimaufträge für den Bannkosmos ausgeführt, als es Kassafort noch gar nicht gab.«
    Noch ein Schrittchen seitwärts. Jetzt befand sich Lumpi in Reichweite. Er eignete sich bestens als Geisel. Ein flinkes Zupacken, rasches Abdrücken der Halsschlagadern: und schon tat Mikka wieder, was Nick wünschte. Zumindest für ein bis zwei Minuten.
    Mikkas Bruder lehnte rücklings an der Wand, als drohte er zusammenzusacken. Sein Blicke huschte hin und her zwischen Nick und Mikka.
    »Und was Kaptein Thermogeil betrifft…«
    Sib überraschte Nick. Vor langem war Nick zu der Einschätzung gelangt, Sib sei eine harmlose Lusche: eben die Bänglichkeit, die ihn an der Datensysteme-Konsole zum Überschreiten der Grenzen seiner Ausbildung und Begabung beflügelte, lähmte gleichzeitig in Krisensituationen seinen Willen. Deshalb galt Nicks Aufmerksamkeit ausschließlich Mikka. Er konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren, als Sib vorsprang, Lumpis Handgelenk faßte und ihn aus Nicks Nähe zerrte.
    Mikka zog Lumpi hinter ihren Rücken und stellte sich vor Nick auf, als wollte sie ihm an die Gurgel fahren.
    Nick verlagerte geringfügig seine Balance, zeigte ihr, er war auf alles vorbereitet. »Ich glaube, jetzt blicke ich durch«, sagte er wie ein Avatar des Mannes, als den man ihn einmal gekannt hatte. »Ihr seid diejenigen, die Morn aus ihrer Kabine befreit haben, so daß sie die Kosmoskapsel auf ’n anderen Kurs programmieren konnte. Wenigstens von dem Zeitpunkt an arbeitet ihr alle schon gegen mich. Aber wißt ihr was? Es ist mir egal. Es ist mir wirklich scheißegal. Ihr habt immer noch keine Ahnung, was hier eigentlich gespielt wird. Ihr tappt ständig nur im dunkeln, statt euer Gehirn zu gebrauchen, um euch und vielleicht auch alle anderen und die Käptens Liebchen zu retten.«
    »Na, warum klärst du uns dann nicht einfach über die Wahrheit auf, Nick?« fragte Vector gelassen. »Weshalb erzählst du uns nicht, wovon du soviel Ahnung hast« – er betonte das Wort mit mehr Häme, als Nick ihm je zuvor angehört hatte –, »anstatt’s für dich zu behalten?«
    »Weil ich nicht will«, erwiderte Nick, »daß der Kassierer es mitkriegt. Aber um auf Kaptein Thermogeil zurückzukommen, ich bin gerade zu ihm auf ’m Weg. Warum begleitet ihr mich nicht zu ihm? Sobald wir an Bord seines Raumers sind, werden euch die Augen übergehen, das versprech ich euch.«
    »Nein, Mikka, nicht«, schnaufte Lumpi wichtigtuerisch dazwischen. »Das ist ’n Trick. Du hast doch selber gesagt, die ganze Sache ist oberfaul. Wieso stecken Thermopyle und Taverner zusammen? Was geht eigentlich vor? Er versucht nur, uns…«
    »Jawohl, blödes Arschloch, geben Sie dem Jungen Antwort«, knurrte der Gorillatyp, während er die Ecke umrundete und mit dem Impacter-Gewehr winkte. »Spucken Sie endlich aus, was hier los ist.«
    Mit einem

Weitere Kostenlose Bücher