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Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Titel: Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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schwinden. Zu gerne hätte er dem Kassierer eine Tracht Prügel verabreicht und gehört, wie ihm die Knochen krachten. »Und wie geht’s weiter? Ich benötige Reparaturen. Zum Bezahlen hab ich ’ne Kredit-Obligation. Aber Sie sind mißtrauisch. Was nun?«
    »Nichts könnte leichter sein.« Der Kassierer lächelte auf eine Weise, die seine Zähne zeigte. »Bitten Sie die Amnion um Rückgängigmachung ihres Ersuchens. Sobald sie mich darüber informieren, daß sie gegen eine Transaktion keine Einwände mehr erheben, verfügen Sie über einwandfreien Kredit und erhalten Reparaturen ausgeführt, die Sie vollständig zufriedenstellen.«
    Ohne es zu merken, hatte Nick die Schultern hochgezogen und die Hände zu Fäusten geballt. Durch reine Willensanstrengung lockerte er seine Finger. »Das ist unmöglich«, erwiderte er. Es wäre besser, er könnte auch die Anspannung aus seiner Stimme verscheuchen. »Ich kann das nicht erreichen. Sie können’s. Sie haben etwas, das mir gehört. Es ist etwas, das ich den Amnion versprochen habe… Ein Entgelt für schon erbrachte Dienste. Solange Sie es mir vorenthalten, kann ich meine den Amnion gemachte Zusage nicht erfüllen. Uns solang ich das nicht kann, bedeuten sie für uns alle eine Gefahr. Sie könnten auf die Idee verfallen, Ihnen meinen Besitz einfach wegzunehmen.«
    »Möglicherweise liefere ich ihn ›einfach‹ aus«, antwortete der Kassierer ganz gelassen.
    »Wenn Sie das tun«, erwiderte Nick, »betrügen Sie mich.« Er unterdrückte das Verlangen, die Fäuste zu schwingen. »Vielleicht glauben Sie, Sie haben im Moment von mir nichts zu befürchten, aber ich kann Ihren Ruf gehörig schädigen. Sobald sich herumspricht, daß Sie mit Schwindeleien angefangen haben, bleiben die Raumschiffe Kassafort fern. Nein…« Seine Stimme wurde rauher. »Die einzige wirklich unkomplizierte Lösung ist, Sie überlassen mir, was mir zusteht. Selbstverständlich erstatte ich Ihnen die entstandenen Unkosten… Und ich zahle ’ne Bergungsprämie. Dann kann ich den Amnion das Versprochene geben, und wir alle haben zum Schluß, was wir brauchen.«
    Der Kassierer schüttelte den langen Schädel. »Leider ist diese Anregung etwas zu einfach.« Er redete mit regelrecht jugendlichem Enthusiasmus. »Um nur ein Beispiel für die Kleinigkeiten anzuführen, die Sie vergessen: Die Höhe einer Bergungsprämie hängt vom Wert der geretteten Güter ab. Sie verlangen, daß ich das geborgene Gut an Sie abtrete, haben mir aber verschwiegen, was es wert ist.«
    Nick verkniff sich einen Fluch. »Für mich ist es völlig wertlos. Die Amnion sind darauf wild, mir ist’s egal. Und was die Amnion betrifft, kann ich Ihnen ihre Wertmaßstäbe nicht erklären. Ich weiß nicht, wieso der Bengel für sie kostbar ist.« Ich weiß nicht einmal, ob es tatsächlich er ist, was sie wollen. Ich habe keine Ahnung, wen sie im Hyperspatium verschwinden zu lassen beabsichtigten. »Sie könnten sie heranziehen«, fügte Nick etwas lasch hinzu, »um die Bergungsprämie festzusetzen.«
    »Mein lieber Kapitän Succorso«, eröffnete der Kassierer ihm mit Amüsement in der leichenhaften Miene, »das habe ich schon versucht. Sie lehnen es ab, Ihren ›Besitz‹ mit einem Wert zu beziffern. Sie weigern sich kategorisch, irgendwelche Ihrer Probleme für Sie zu beheben. Wenn ich sie richtig verstanden habe, beharren sie auf dem Standpunkt, die einzige Sache, um die’s hier geht, oder zumindest einzig wichtige Angelegenheit, sei die wechselseitige Erfüllung der ›Ansprüche‹. Nach ihrer Ansicht haben sie sich in gutem Glauben auf einen Handel mit Ihnen eingelassen, und jetzt fühlen Sie sich übers Ohr gehauen. Dergleichen stufen sie als unerträglich ein. Sie bestehen schlicht und einfach auf vereinbarungsgemäßer Einhaltung des Geschäfts.«
    Für einen Augenblick biß Nick die Zähne zusammen. Dann atmete er tief ein und anschließend mit hörbarem Seufzen aus, als gestände er eine Niederlage ein. »Also sitze ich in der Klemme. Sie retournieren mir nicht den Inhalt der Kosmokapsel, und Sie erkennen meine Kredit-Obligation nicht an. Da bleibt mir wahrhaftig kaum noch ein Weg offen.« Bist du auf das dicke Ende gefaßt, Morn? Vielleicht habe ich damit Glück. Aber wie wirst du es verkraften? »Aber ich glaube, ich hab noch was anderes anzubieten.«
    Der Kassierer strahlte vor Freude und Wohlwollen. »Da wecken Sie naturgemäß mein Interesse… Obwohl ich mir kaum etwas vorstellen kann, das mehr als Geld wert sein

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