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Amnion 4: Chaos und Ordnung

Amnion 4: Chaos und Ordnung

Titel: Amnion 4: Chaos und Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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VMKP-Kriegsschiff stehen im Gefecht«, sagte überflüssigerweise Taverner.
    »Wenn es so ist«, erklärte Sorus in aller Ruhe, »ist’s höchste Zeit, um die Waffen aufzuladen.«
    Wortlos nickte der Waffensysteme-Hauptoperator.
    In fünf Minuten. Oder weniger?
    Ja, weniger.
    »Kapitänin«, meldete die Scanning-Hauptoperatorin unvermittelt, »es sind unzweifelhaft Gefechtsemissionen. Wir sind fast vor Ort. Wir müßten am Rand des Asteroidenschwarms…« – sie tippte Tasten – »… in zwanzig Minuten eintreffen. Von dort aus können wir die Stiller Horizont und den Polizeikreuzer sehen.«
    Falls die Posaune überlebt hatte, war vielleicht auch sie zu orten.
    Sorus aktivierte die Interkom, setzte die restliche Besatzung davon in Kenntnis, daß ein Gefecht bevorstand. Taverner wünschte, daß sie der Stiller Horizont gegen den Polizeikreuzer Beistand leistete. Und die Posaune zu eliminieren half. Sie legte Wert darauf, ihm zu zeigen, daß sie zu gehorchen gedachte.
    »Kapitänin«, ertönte plötzlich eine Meldung von den Kommunikationsanlagen, »wir empfangen eine Funksendung.«
    Die Erinnerung an Succorsos Attacke verkrampfte Sorus’ Herz. »Quelle?« fragte sie.
    Succorso hatte sie im Asteroidenschwarm an die Wand gespielt. Das hatte sie nicht vergessen – und ihm ebensowenig verziehen.
    »Kann ich nicht feststellen«, lautete die Antwort. »Zuviel Reflexion. Es scheint so, als ob wir die Sendung aus drei oder vier Quellen gleichzeitig auffangen.«
    Die Funkwellen eines EA-Anzugs würden nicht reflektiert. Die Quelle wäre zu nah…
    »Was ist’s für ein Text?« fragte Sorus, nachdem sie gelassener ausgeatmet hatte. »Ist er codiert?«
    »Nur zur Komprimierung, nicht zwecks Verschlüsselung«, gab die Kommunikationsanlagen-Hauptoperatorin Auskunft. »Es sind ’ne Menge Daten enthalten.« Einen Moment später stutzte sie. »Kapitänin, er stammt von Vector Shaheed. Von der Posaune.«
    Taverner wandte sich von Sorus ab, als rotierte er auf Öl, drehte sich der Kommunikationskonsole und dem Rest der Brücke zu. Seine Finger huschten über die Tasten der FKZ.
    Also war der Interspatium-Scout dem Schwarzen Loch entkommen. Taverner hatte recht. Unter anderen Umständen wäre Sorus verstimmt gewesen. Aber jetzt freute sie sich darüber.
    Es nährte ihre Hoffnungen.
    Den Blick auf einen Monitor geheftet, faßte die Kommunikarionsanlagen-Hauptoperatorin den Funktext in dem Tempo zusammen, in dem der Computer ihn decodierte.
    »Er teilt mit, er hat die Formel für ein Antimutagen-Serum entwickelt.« Unwillkürlich schaute sie Taverner an, richtete den Blick hastig zurück auf die Bildfläche. »Mein Gott, die Formel ist auch angegeben! Er nennt sie. Und er führt ’ne ganze Reihe von Tests an, die beweisen, daß das Mittel wirkt.«
    Schwer schluckte die Frau. »Kapitänin«, beendete sie die Meldung, »höchstwahrscheinlich hat die Posaune die Absicht, mit dem Funktext das Kosmo-Industriezentrum Valdor zu erreichen.«
    »Triangulieren«, befahl Milos Taverner ausdruckslos. Er näherte sich der Kommunikationsanlagen-Kontrollkonsole, als wollte er sicherstellen, daß seine Anweisung befolgt wurde.
    »Geht nicht«, rief die Operatorin unwirsch. »Ich habe doch schon erwähnt, daß die Reflexion zu stark ist.«
    »Ist der Asteroidenschwarm inzwischen so weit ausgedünnt«, fragte Sorus die Scanning-Hauptoperatorin, »daß die Funksendung nach draußen dringt?«
    Die Frau kaute auf der Unterlippe. »Schwer zu sagen, Kapitänin. Ist die Posaune hinter uns? Vor uns? Kann sein, daß…«
    »Die Funksendung ist außerhalb des Asteroidenschwarms zu empfangen«, konstatierte Taverner, als spräche er ein Todesurteil. »Stiller Horizont hat sie aufgefangen.«
    Ein Desaster. Das schlimme Ende des Risikos, das die Amnion eingegangen waren, als sie dem Interspatium-Scout die Sturmvogel nachschickten; als sie die Stiller Horizont eine Kriegshandlung begehen ließen.
    Vom Kommunikationsanlagen-Kontrollpult wandte Taverner sich wieder an Sorus. »Kapitänin Chatelaine, die Posaune muß aufgehalten werden.«
    »Wozu?« höhnte Sorus. »Rückgängigmachen können wir die Ausstrahlung des Funktexts ja wohl nicht. Er ist unterwegs in alle Welt. Als wir die Gelegenheit zur Vernichtung der Posaune hatten, haben Sie sie mir verboten. Der ganze Aufwand war vergeblich.«
    Taverner widersprach ohne jedes Zögern. Die Stiller Horizont hatte ihn schon über eine Lösung informiert. »Die Implosion, eines Ponton-Antriebs bietet dagegen

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