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Amnion Omnibus

Amnion Omnibus

Titel: Amnion Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Donaldson
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Obwohl er die sexuelle Betätigung offenkundig nicht mehr fortsetzen konnte, strich sie mit den Lippen über seinen Bauch, nahm seine Eichel zwischen die Lippen und bearbeitete sie mit der Zunge.
    Die List gelang. »Später«, sagte er grinsend und wälzte sich von der Koje. Morn sorgte sich, er könnte bleiben. Falls er nicht ging – aus irgendwelchen Beweggründen –, verriet sie sich womöglich durch ihr Verhalten. Der Sinnlichkeit, die das Z-Implantat ihr aufnötigte, zu widerstehen, war ihr unmöglich.
    Glücklicherweise hielt er sich nicht mehr lange bei ihr auf. Vielleicht traute er ihr noch zu wenig über den Weg, um sie für etwas anderes als
    seine sexuellen Bedürfnisse zu brauchen. »Wir werden noch einmal mit Vollschub fliegen«, sagte er, als er wieder die Bordmontur überstreifte.
    »Für zwei Stunden. Soweit können wir beschleunigen, um später, falls nötig, noch zu Manövern imstande zu sein. Danach werden wir HochG vermeiden. Dann haben wir ausreichend Zeit und alle unsere Ruhe.
    Gib acht« – das fügte er an der Tür hinzu –, »daß du nicht krank wirst.
    Du und ich werden uns viel gemeinsame Entspannung gönnen.“
    Kaum war er zur Kabine hinaus, schwang Morn sich aus der Koje, schnappte sich das Kontrollgerät und schaltete es ab.
    Der Übergang vollzog sich diesmal nicht so unangenehm wie beim ersten Mal. Sie hatte erst kurz zuvor gelernt, die Intensität der Funktionen des Z-Implantats zu regulieren. Nun aktivierte sie die Schlaffunktion in so minimaler Stärke, daß sie lediglich den Effekt hatte, ihre Überreiztheit zu mildern.
    Wenig später gab die Brücke ihr wegen der bevorstehenden Beschleunigung eine Vorwarnung durch. Sobald die Käptens Liebchen die Bordschwerkraft aufhob, streckte sie sich unter der Decke ihrer Koje aus, schloß die Anti-G-Gurte und stellte den Zeitschalter des Kontrollgeräts auf zwei Stunden und zehn Minuten ein. Als sie spürte, wie man die Triebwerke zündete, Schub durch den Rumpf des Raumschiffs rumpelte, legte sie sich mit einem Tastendruck in festen Schlaf.
    So überstand sie auch diese Krise.
    Vorstellbar war, daß sie es auch ohne Z-Implantat geschafft hätte.
    Sie wußte nicht, wie stark die Gravitationsbelastung sein mußte, um das HyperspatiumSyndrom auszulösen, und konnte über diese Frage auch keine Klarheit erlangen. Für den PulsatorAntrieb galt die Gesetzmäßigkeit, daß der Effekt seiner Leistung abnahm: Je schneller die Kapitäns Liebchen flog, um so weiter verkleinerte sich die Differenz zwischen ihrer Geschwindigkeit und dem durch ihre Triebwerke erzeugten Schub; folglich bewirkte dasselbe Quantum Schub zuneh mend geringere Beschleunigung, bis Geschwindigkeit und Schub sich ausglichen. Danach wäre die Weiterbenutzung des Antriebs nur noch Brennstoffverschwendung gewesen; die Käptens Liebchen konnte dann genauso schnell ohne Antrieb reisen. Infolgedessen verlief die zweite naturgemäß weniger strapaziös als die erste Vollschubphase.
    Wäre Morn wach geblieben, hätte sie unter Umständen klären können, wie weit sie GBelastung verkraftete, ohne daß das HyperspatiumSyndrom einsetzte.
    Aber als der Zeitschalter das Gerät desaktivierte und Morn allmählich ins Wachsein zurückdämmerte, war sie froh darüber, das Experiment nicht gewagt zu haben. Sie hatte im Körper Beschwerden, als litte sie an Arthritis, wie sie Vector Shahed so unbeweglich machte, und ihr Kopf fühlte sich dumpf an, er schmerzte, als hätte sie einen Kater. Sie bezweifelte, ohne den Schutz des Zonenimplantats bei Verstand geblieben zu sein.
    Die übrigen Menschen an Bord der Käptens Liebchen erlebten währenddessen eine ganz andere Art der Erleichterung.
    Sie hatten sich ohne zusätzliche Schäden aus dem Bereich der KombiMontanStation absetzen können. Für die absehbare Zukunft stand ihnen keine Quälerei durch Hoch-G-Belastung mehr bevor. Und höchstwahrscheinlich begegneten sie hier draußen keinen anderen Raumschiffen, weil sie so weitab einer Station – in einer Entfernung, die zu gering für den Betrieb des Ponton-Antriebs war, aber sich für gewöhnlichen Raumverkehr, der den konventionellen PulsatorAntrieb benutzte, allzu rasch vergrößerte – mit viel höherer als der im allgemeinen üblichen Geschwindigkeit flogen.
    Allem Anschein nach befanden sie sich in Sicherheit.
    Natürlich mußte man mit der Gefahr rechnen, daß ein Verfolger es mit einem sogenannten Sekundensprung versuchte. Nicks Crew hatten diese Art von Manöver schon selbst praktiziert;

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