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Amok der Amazonen

Amok der Amazonen

Titel: Amok der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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plötzlich
durch, und ich schlug die Augen auf.
    »Linda!«
    »Randy, Liebster.« Sie preßte
ihren festen Körper gegen den meinen und schlang ihre Beine um mich. »Ich bin
zu dem Schluß gekommen, daß ich Charles nicht mehr liebe. Ich bin frei. Ich
kann dich rückhaltlos lieben .«
    »Rückhaltlos?«
    »Hemmungslos«, gurrte sie
selig.
    »Welche Zeit haben wir ?« ächzte ich.
    »Zeit genug, Liebster«,
erwiderte sie bestimmt und drückte mich ins Bett zurück. »Du gehörst doch nicht
zu den Männern, die etwas dagegegen haben, wenn die
Frau oben ist, nicht wahr ?«
    »Ich gehöre nicht zu den
Männern, die etwas dagegen haben«, erwiderte ich, als ich den warmen, festen
Druck ihrer Hüften auf mir spürte.
    Die Zeit wurde zum Begriff ohne
Bedeutung, an den ich überhaupt keinen Gedanken verschwendete, doch viel später
fragte ich: »Gehörst du zu den Frauen, die es demütigend finden, unter dem Mann
zu liegen ?«
    »Nein, Randy«, stöhnte sie in
Ekstase. »Ich finde es göttlich, das Gewicht eines Mannes auf mir zu spüren .«
    »Ich verspreche dir feierlich,
daß ich Libby dein Geheimnis nie verraten werde«, sagte ich.
    »Unterstehe dich ja nicht,
Libby überhaupt etwas zu erzählen«, erwiderte sie vorwurfsvoll.
    Viel später tauchte die Uhr
neben dem Bett aus dem Nebel auf, der mich umhüllte. Es war zwei Uhr
fünfundzwanzig.
    »Ich muß Charles ablösen«,
ächzte ich und fiel aus dem Bett, weil Linda mich in letzter Minute wieder
packen wollte.
    Während ich wie betrunken in
meine Hose schlüpfte, wurde eine verschwommene Überlegung zur Gewißheit.
    »Charles hat dich hier
hereinkommen sehen ?« fragte ich.
    »Charles nimmt seine Pflichten
sehr ernst«, erwiderte Linda träge und kuschelte sich tiefer unter die Decke.
    »Du kannst gar nicht hereingekommen
sein, ohne daß er dich gesehen hat, wenn er wach war«, stellte ich fest.
    »Er war wach«, sagte sie.
    »Und er hat nicht versucht,
dich aufzuhalten ?« fragte ich ungläubig.
    »Charles hat eingesehen, daß
ich mich nicht mehr an ihn gebunden fühle«, sagte sie bestimmt. »Er hat keinen
Anlaß, sich in mein Privatleben einzumischen .«
    »Ich lasse mich nicht gern dazu
benutzen, Charles eifersüchtig zu machen«, sagte ich unwirsch.
    Sie stützte sich auf einen
Ellbogen und sah mich stirnrunzelnd an.
    »So war es nicht, Randy,
wirklich nicht. Ich wollte Charles nicht eifersüchtig machen. Er war nur
zufällig gerade da draußen, als ich zufällig gerade Lust auf dich hatte. Was
zwischen uns war, ist für mich ein schönes Erlebnis, das ich nie vergessen
werde — verpatze es also bitte nicht .«
    »Okay, tut mir leid«, sagte ich
aufrichtig. »Ich gehe jetzt .«
    Ich küßte sie und verschwendete
noch einmal fünf Minuten, dann huschte ich leise zur Tür hinaus. Charles
blickte mir mürrisch entgegen, als ich auf ihn zukam. Demonstrativ sah er auf
seine Uhr.
    »Sie kommen über eine halbe
Stunde zu spät«, stellte er grimmig fest.
    »Ich hatte gerade einen
herrlichen Traum, den ich nicht unterbrechen wollte«, erklärte ich jovial. »Ich
träumte, ich wäre ein General, der eine Befreiungsarmee von hunderttausend
nackten Frauen anführt...«
    Morgans frostiger Blick sagte
mir, daß er nicht belustigt war. Ich lächelte und zuckte hilflos die Achseln.
    »Marsch ins Körbchen mit
Ihnen«, sagte ich ermunternd.
    Ich sah, wie seine Augen zur
Tür des Zimmers huschten, aus dem ich gekommen war. Dann stand er auf und
wandte sich zur Treppe.
    »Ich schlafe unten auf der
Couch«, verkündete er trübe.
    Ich ließ mich auf den Stuhl
fallen und hatte die nächsten zehn Minuten mehr als genug damit zu tun, gegen
den Schlaf anzukämpfen. Schließlich fand ich, es wäre vielleicht das Beste,
wenn ich einmal zu Doris hineinsähe. Ich drehte lautlos den Türknauf und
streckte den Kopf ins Zimmer, das vom schwachen Schein einer Nachttischlampe
spärlich erhellt war. Die reglose Gestalt im Bett war in dicke Decken gepackt
und hatte den Kopf zur Seite gedreht, mit dem Gesicht zu mir. Das stille
Gesicht sah kalt und grau aus.
    Libby schlief in einem Sessel
vor dem Toilettentisch. Ihre Füße ruhten auf einem Kissen, und das Kinn hing
ihr auf die linke Brust.
    Ich blickte wieder Doris an.
Sie lag ganz still. Leise glitt ich ins Zimmer und zum Bett hinüber.
    Libby fuhr hoch. Sie sprang
auf.
    »Verdammt, Roberts !« zischte sie. »Was machen Sie hier ?«
    Ich blickte von dem wächsernen
Gesicht der Frau im Bett auf.
    »Sie atmet nicht«, sagte ich
grimmig.
    Libby

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