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Amok der Amazonen

Amok der Amazonen

Titel: Amok der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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verschlossen .«
    »Wozu die Polizei ?« fragte ich kurz.
    Er blickte mich an, als wäre
ich ein Verräter.
    »Im Moment kann die Polizei
nichts tun, was wir nicht auch selbst tun können«, fuhr ich fort. »Keiner kann
ins Haus eindringen, ohne gehört zu werden, und wenn wir dafür sorgen, daß
Doris nichts zustößt, können wir bis zum Morgen schon durchhalten .«
    Er blickte mich zweifelnd an.
    »Warum glauben Sie, daß ausgerechnet
diese Dame in Gefahr ist und nicht die anderen ?«
    »Auf sie wurde geschossen. Ist doch einleuchtend, oder ?«
    »Es ist einleuchtend«, stimmte
er zu. »Aber das heißt noch lange nicht, daß Sie recht haben. Aber wir können
ja vor ihrer Tür auf jeden Fall wachen .«
    »Ein guter Gedanke«, stellte
ich fest. »Warum übernehmen Sie nicht gleich die erste Schicht, Charles? Ich
habe gestern nacht , ehrlich
gesagt, nicht besonders gut geschlafen. Wie wäre es, wenn ich Sie um zwei
ablöse ?«
    »Ist mir recht«, stimmte er
brummig zu. »Jetzt könnte ich sowieso kein Auge zutun — mein Arm tut viel zu
weh .«
    Erst jetzt bemerkte ich, daß er
seinen rechten Arm verkrampft hielt. In diesem Moment beschloß ich, einer
ideologischen Auseinandersetzung mit Libby unter allen Umständen aus dem Weg zu
gehen.
    »Sind Sie sicher, daß wir ihm
trauen können ?« fragte Carrie. Sie musterte Morgan mit
unverhohlenem Widerwillen. »Wir wissen immer noch nicht, ob nicht er der Mörder
ist .«
    »Nun, wir wissen aber mit
Sicherheit, daß er nicht der Mann am Fenster war«, warf Linda hastig ein.
»Außerdem, so starrköpfig Charles auch ist, einen Mord würde er nicht begehen .«
    »Ich danke dir, Linda«, sagte
Charles mürrisch. Er wandte sich ab. »Ich hole mir aus der Küche einen Stuhl .« Er machte sich wieder auf den Weg die Treppe hinunter.
    Ich klopfte leicht an die Tür.
Libby öffnete.
    »Pscht«, warnte sie. »Sie
schläft ganz fest. Ich habe ihr heute nachmittag nicht mal ein Beruhigungsmittel gegeben, aber sie ist offenbar seelisch
erschöpft. Wir müssen ihr Ruhe lassen .«
    »Werden Sie bei ihr schlafen ?« fragte ich.
    Libby überlegte einen Moment.
    »Es wäre wahrscheinlich besser,
wenn niemand sie störte«, meinte sie, »aber einer muß aufpassen, daß in der
Nacht nichts geschieht .«
    Ich teilte ihr mit, daß Charles
und ich mannhafterweise beschlossen hatten, Wache zu
halten. Sie nahm die Neuigkeit ohne auch nur ein Aufflackern von Groll darüber
entgegen, daß wir uns die Beschützerrolle angemaßt hatten. Doch sie sah mich
aus ihren eisblauen Augen aufmerksam an und sagte streng: »Ich habe nichts
dagegen, wenn der Mann unter den gegebenen Umständen im Haus bleibt, aber Sie
können von mir nicht erwarten, daß ich ihm rückhaltlos traue. Ich bleibe heute nacht bei Doris. Ich schlafe
in einem Sessel, damit sie nicht geweckt wird .«
    »Sie sind sicher, daß alles in
Ordnung ist ?« fragte ich.
    »Natürlich«, zischte sie
scharf. »Sie atmet normal, sehr tief sogar. Gute Nacht, Mr. Roberts.«
    Die Tür schloß sich.
    Sobald Charles mit dem Stuhl zurückkehrte,
ließ ich mir von Linda einen Wecker besorgen und mir mein Zimmer zeigen.
    »Schließen Sie auf jeden Fall
alle Ihre Türen ab«, sagte ich auf dem Weg.
    »Falls Sie schlafwandeln ?« erkundigte sich Carrie in einem Ton, der mir deutlich
sagte, daß ich das lieber nicht versuchen sollte.
    »Für den Fall, daß der Mörder
schlafwandelt«, versetzte ich heftig und knallte die Tür hinter mir zu.
    Ich schlüpfte aus den Schuhen
und ließ mich angezogen auf das Bett fallen. Ich hatte noch Zeit, mich darüber
zu wundern, wieso ein Haus voll emanzipierter Frauen soviel männlichen Schutz brauchte, dann war ich eingeschlafen.
     
    Ich erwachte vom Druck einer
großen, straffen Brust gegen meinen Körper. Die feuchte Spitze einer Zunge
kitzelte meine Unterlippe. Tatsächlich war ich gar nicht richtig wach. Mein
müdes Hirn registrierte nur schwach die Gegenwart eines Körpers neben dem
meinen. Ich dachte, ich träumte.
    Meine Hand tastete über das
Bett und schloß sich um einen glatten, fleischigen Schenkel.
    »Du bist nackt«, murmelte ich.
    »Ich schlafe immer nackt«,
flüsterte eine dunkle Stimme in mein Ohr.
    »Habe ich dich ausgezogen ?«
    »Aber nein. Dazu bin ich
durchaus allein fähig .«
    »Aber du bist nackt«,
wiederholte ich, als verwunderte mich das zutiefst.
    »Ach, wach’ doch endlich auf«,
drängte die Stimme. Eine Hand schüttelte mich an der Schulter. »Wach’ auf !«
    Die Realität drang

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