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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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sie die Leichen der beiden gefunden hatte und wie ihr klargeworden war, was passiert sein musste. Darüber zu sprechen war gar nicht so schwierig, wie sie befürchtet hatte.
    »Wir müssen noch die gerichtliche Untersuchung abwarten, die ist erst in zwei Monaten. Und dann muss noch das Haus ausgeräumt werden.«
    »Wenn Sie dabei Hilfe gebrauchen können, sagen Sie mir Bescheid. Ich bin ziemlich oft in Chilton.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich wohne jetzt im Haus meines Vaters. Es war einfach nicht fair, dass die Kinder unter diesem Medienrummel zu leiden hatten. Und so kann ich auch ein Auge auf das Haus haben.«
    »Und wie machen Sie das mit den Kindern?«
    »Nina arbeitet ein paar Tage die Woche von zu Hause aus. Ihre Eltern springen auch ein. Und dreimal die Woche hole ich sie von der Schule ab und bleibe bei ihnen, bis Nina von der Arbeit zurückkommt.«
    Er sagte das ganz beiläufig, aber sie hatte dennoch das Gefühl, dass er mit etwas hinterm Berg hielt. Es erinnerte daran, wie Kate sie vor ihm gewarnt hatte, und ein paar Minuten lang starrte sie gedankenverloren aus dem Fenster, während sie mit sich rang, ob sie etwas sagen sollte.
    Als hätte er ihr Unbehagen gespürt, wurde Craig plötzlich nervös und begann rhythmisch auf dem Lenkrad herumzutrommeln. Dann sagte er: »Ich muss Ihnen ein kleines Geständnis machen.«
    Sie verdrängte rasch eine Erinnerung an ihren Alptraum. »Schießen Sie los.«
    »Wir treffen uns erst heute Nachmittag mit George. Jetzt möchte ich jemand anderen besuchen.«
    »Wen?«
    »Carls Mutter. Peggy Forester.«
     
    Am Abend zuvor hatte der Killer noch eine weitere Nachricht erhalten. Wieder mit einer verdeckten Drohung, ihn auffliegen zu lassen.
    Craig Walker stellt Fragen. Möglicherweise vermutet er eine Verschwörung.
    Er wird morgen in Chilton Manor sein. Geh noch einmal alles durch, was du getan hast, und vergewissere dich, dass du unangreifbar bist. Kann irgendjemand dich mit deinem schwachsinnigen Freund in Verbindung bringen?
    Vergiss nicht: Eine Panne, und du bist erledigt.
    Die Situation wurde allmählich unerträglich. Das bestärkte ihn nur in seiner Überzeugung, dass er handeln musste. Dass er eine Möglichkeit finden musste, den Spieß gegen Decipio umzudrehen. Und doch konnte er die Warnung nicht ignorieren. War er denn unangreifbar?
    Kaum hatte er sich die Frage gestellt, da schoss ihm auch schon ein Name durch den Kopf.
    Peggy.

38
     
    »Halten Sie an!«
    »Was?«
    »Sie haben mich gehört. Halten Sie an.«
    Craig protestierte halblaut, warf aber trotzdem einen Blick in den Rückspiegel und fuhr an den Straßenrand. Sie waren am Stadtrand von Hastings, auf der Straße nach Bexhill. Julia hatte ihre Tür schon ein paar Zentimeter weit geöffnet, als sie Craigs Hand auf ihrem Arm spürte.
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich nehme einen Bus zurück nach Camber.« Sie starrte ihn so lange zornig an, bis er seine Hand zurückzog.
    »Mein Gott, finden Sie nicht, dass Sie ein bisschen überreagieren?«
    »Meinen Sie? Was haben Sie mir denn noch alles verschwiegen, Mr. Super-Investigativreporter?«
    Er sah sie entgeistert an. »Wo haben Sie das denn her?«
    »Von Kate, der Pensionswirtin. Sie war früher bei der Polizei.«
    Er schnaubte. »Ah, das erklärt einiges. Okay, ich habe also früher mal ernsthaften Journalismus gemacht, und jetzt mache ich das nicht mehr. Ist ja kein großes Geheimnis.«
    »Kate glaubt, dass Sie Hintergedanken haben könnten. Vielleicht geht es Ihnen nur darum, die Polizei in Misskredit zu bringen.«
    Craig verzog angewidert das Gesicht. »Dieses Schwein hat meinen Vater umgebracht, schon vergessen? Ich will die Wahrheit wissen, sonst nichts. Wenn die Spur zu korrupten Polizisten führt oder zu wem auch immer … dann ist es eben so.« Er breitete die Hände aus. »Ich gehe dorthin, wohin die Fakten mich führen. Wenn Sie nicht mitkommen wollen, schön. Aber ich finde nun mal, dass Sie auch ein Recht auf die Wahrheit haben.« Er griff nach der Schnalle ihres Sicherheitsgurts und drückte auf den Knopf. Dann verschränkte er die Arme und wartete.
    Julia stieß die Tür noch ein Stück weiter auf, machte aber keine Anstalten auszusteigen.
    »Warum haben Sie mir das mit Peggy nicht gesagt?«
    »Ich wollte Sie nicht mit zu viel auf einmal belasten.«
    »Weil Sie wussten, dass ich nein sagen würde?«
    Die Antwort war ein missmutiges Knurren. »Mag sein. Es war dumm von mir. Sie können im Auto sitzen bleiben, wenn Sie wollen. Ich spreche allein mit

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