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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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geduckter Haltung durch den Garten zum Haus, sodass Peggy ihn nicht sehen konnte.
    Unter dem Küchenfenster drückte er sich flach an die Wand, streckte die Hand aus und tippte mit den Fingern leicht an die Hintertür – ein Geräusch, wie eine Katze es machen würde. Auch wenn sie keine Katze hatte, würde es ihre Neugier wecken.
    Er hörte sie vor sich hin brabbeln, als sie den Schlüssel im Schloss drehte. Kaum war die Tür offen, sprang er auf, rammte Peggy den Ellbogen in die Brust und war mit einem Satz in der Küche. Sie taumelte zurück und schrie erschrocken auf. Eine halb aufgerauchte Zigarette fiel ihr aus dem Mund. Sie stieß gegen den Tisch und stürzte. Eine Flasche Wodka kippte um, und der Inhalt ergoss sich gluckernd über die Tischplatte und auf den Boden. Perfekt.
    Peggy war noch zu geschockt, um schreien zu können, aber viel Zeit blieb ihm nicht. Mit dem Absatz stieß er die Tür zu und packte ihre Arme, als sie blindlings nach dem Tisch tastete, um sich hochzuziehen. Er trat sie in den Bauch, gerade so fest, dass ihr die Luft wegblieb.
    Sie gab einen ächzenden Laut von sich. Ihr Kopf wackelte kraftlos hin und her wie bei einer Marionette, ihr Blick war wirr und desorientiert. Er merkte, dass sie sturzbetrunken war. Sie wusste gar nicht, wie ihr geschah.
    Umso besser.
    Er kniete sich auf ihren Brustkorb und drückte ihre Arme auf den Boden. Dann ging er mit dem Gesicht ganz nahe an ihres heran und beobachtete sie genau, als ihre Augen sich auf ihn richteten. Sie waren in ungläubigem Schock geweitet, doch sie zeigten kein Anzeichen des Wiedererkennens. Vielleicht hatte er ja doch nichts zu befürchten.
    »Diese Leute«, sagte er. »Was haben die gewollt?«
    Sie blinzelte mehrmals. »Sie haben Geld gebracht«, antwortete sie. Vielleicht glaubte sie, er wolle sie ausrauben. »Hundert Pfund. Sie können es haben.«
    Er schüttelte den Kopf. Verlagerte sein Gewicht noch mehr auf das Knie. »Was haben Sie denen gesagt?«
    »Nichts. Gar nichts hab ich gesagt.«
    »Sie lügen. Sie haben Sie über Carl ausgefragt. Reden Sie.«
    »Sie wollten wissen, was mit dem Motorrad war. Ich hab gesagt, dass es nicht seins war.«
    »Ein Motorrad?« Einen Moment lang war er ehrlich verwirrt. »Was für ein Motorrad?«
    »Jemand hat‘s ihm ausgeliehen. So eine blöde Krachmaschine. Grün war sie.«
    Da machte es klick. Die Kawasaki. Einmal hatte er sie mitgebracht, um sie im Gelände auszuprobieren. Er hatte Carl eine Runde fahren lassen, und dieser blöde Sack war fast eine Stunde lang verschwunden geblieben. Hinterher hatte er behauptet, er sei nur ein bisschen über die Feldwege gebrettert, aber er musste nach Hause gefahren sein und sie seiner Mutter gezeigt haben. Und jetzt wussten Walker und Julia Trent von der Maschine.
    Eine Panne, und du bist erledigt.
    »Nein«, sagte er laut. So weit würde er es nicht kommen lassen.
     
    Craig bestellte einen Ploughman‘s Lunch mit Cheddar und ein Pint Harvey‘s Bitter; Julia nahm eine Suppe und ein Mineralwasser. Während er auf die Getränke wartete, suchte sie einen freien Tisch und setzte sich. Peggy Foresters Bemerkung über den Teufel ging ihr nicht mehr aus dem Kopf und verband sich mit der Erinnerung an den Traum von letzter Nacht. Als sie das Visier hochgeschoben hatte – war es der Schock des Wiedererkennens gewesen, der sie hatte zurückprallen lassen, oder etwas weit Schlimmeres?
    Sie fuhr zusammen, als Craig ihren Arm berührte. »Was haben Sie?«
    »Nichts«, erwiderte sie. »Nur eine alberne Idee.«
    »Was denn?«
    Sie schüttelte den Kopf. Sie konnte es ihm nicht sagen. Stattdessen entgegnete sie: »Selbst wenn Peggy mit dem, was sie uns gesagt hat, zur Polizei ginge, würden sie ihr nicht glauben. Sie würden annehmen, dass es Carl war, der gedroht hatte, sie zu töten.«
    »Mag sein. Aber wir sind nicht die Polizei. Wir wissen, dass noch jemand die Finger im Spiel hatte, und Peggy Forester hat das gerade bestätigt.«
    Julia verzog das Gesicht. »So weit würde ich nicht gehen. Selbst wenn sie die Wahrheit gesagt hat, sind wir der Antwort auf die Frage, wer dieser Mann ist, noch keinen Schritt näher gekommen.«
    Craig pflichtete ihr widerwillig bei und nahm einen langen Zug aus seinem Bierglas.
    »Trotzdem haben wir jetzt etwas in der Hand, womit wir Matheson unter Druck setzen können, meinen Sie nicht?«
     
    Peggy Forester starrte ihn nur an. Sie wurde rasch nüchterner, war aber immer noch zu benebelt, um zu begreifen, was passierte.
    Er packte

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