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Amors Glücksfall (German Edition)

Amors Glücksfall (German Edition)

Titel: Amors Glücksfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Wasser
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Tür drehe ich mich um und sehe zu Frau Lippers Blumenmeer. „Ich darf mir kein einziges Paar entgehen lassen“, schießt es mir durch den Kopf. Ich greife zur Tür durch die durchsichtigen Plastikstreifen, die in der Luft baumeln wie übergroße Mückenfänger. Eine neue Idee drängt sich mir auf. Ich stoppe, drehe mich um und gehe an den Tisch mit den Rosen. Sekunden später trete ich ins Café hinein und stoße sogleich ausgerechnet mit Karim zusammen.
    „Da bist du ja!“, begrüßt er mich. „Sind die für mich?“ Er starrt den Blumenstrauß in meiner Hand an .
    „Klar“, grinse ich und sehe an ihm vorbei in die Runde. Ich prü fe in Sekundenschnelle die Lage. Deutlich schneller als ich vorwärts komme, weiß ich, was jetzt zu tun ist. Ich lasse den Jungen stehen und gehe zum DJ-Pult. Karim kommt mir hinterher.
    „Ich hoffe, es ist okay für dich, dass ich bei der Musik eingesprungen bin“, sagt er. Ich antworte nicht, nicke und sehe mich weiter um. Lilli steht an der Bar, ein Mann, den ich nicht zuordnen kann, steht neben ihr und langweilt sie. Daneben sehe ich Stella und Mia, die sich mit einem Paar unterhalten, von dem ich nicht sicher bin, ob es mir nicht bereits zuvorgekommen ist. Alle vier scheinen ausgelassen. Ich greife über die Theke zu meinem Unterlagenstapel, wühle mich durch die Akten und kritzle die beiden Namen auf eine leere Karte. Marina und Lars wären kein Paar geworden, wenn es nach meinem gestrigen Nachforschen gegangen wäre. Sie kannten sich bis zum heutigen Abend nicht einmal. Beide hätten sie zu einem anderen sicheren Paar gehört.
    „Was machst du denn?“, fragt Karim und spielt wieder ein Barry -White-Lied. „Na gut!“, ich atme durch. „Wenn ich Amor sein soll, dann ist das meine Chance“, entscheide ich und zwinge mich dazu, die Musik weniger scheiße zu finden. Langsam pirsche ich mich zu den vier und stelle mich dazu.
    „Ich habe hier Blumen für eine Marina“, beginne ich. Sowohl Stella als auch Mia lächeln mir verschwörerisch zu. Stella nickt und sieht zu der Frau, die ihr gegenüber steht und Lars gerade etwas zuflüstert. Sie sieht zu mir auf.
    „Für mich?“, fragt sie halb ungläubig, halb ängstlich. Ich nehme an, dass sie befürchtet, einen Verehrer zu haben, der sie in eine peinliche Situation bringen könnte.
    „Schau dir doch die Karte an“, ermutigt sie Stella. Lars und Marina tauschen Blicke aus. „Sind die etwa schon verliebt?“, frage ich mich panisch. Mia schmunzelt und greift zu ihrem Wasserglas.
    „Lars?“, flüstert Marina und betrachtet den Mann neben sich jetzt etwas eingehender. „Wie hast du denn das hingekriegt?“ Lars versteht offensichtlich nicht, was hier passiert. Er sieht sich unsicher um. Unsere Blicke kreuzen sich. Ich zwinkere ihm zu, was seine Verunsicherung sofort verfliegen lässt.
    „Das ist unser Geheimnis“, verkünde ich, zwinkere diesmal die strahlende Marina an und verschwinde auf die Terrasse. „Wenn ich jetzt Zeit hätte, würde ich es erneut mit einem Gebet versuchen“, denke ich und atme erleichtert aus. Mein einziges sicheres Paar sitzt in der gleichen Ecke, wo ich Katja das letzte Mal gesehen habe. Das habe ich vorhin im Rausgehen gesehen. Ich wittere meine nächste Chance und stürze mich auf die Blumensträuße. Die Rosen, die zu den beiden gehören, muss ich ja nicht einmal umbeschriften. Ich schnappe sie mir und gehe geradewegs ins Café zurück.
    „Hier“, sage ich, ohne mich dazuzusetzen. Volkers Blick spricht Bände. Aber er will sich offensichtlich von seiner besten Seite zeigen, auch wenn er auf jeden Fall einen Rivalen wittert. Warum soll ich Katja auch sonst einen Blumenstrauß in die Hand drücken? Dass ich zum Team der Verkuppler gehöre, wird ihm erst klar, als ich mich verdrückt habe. Ich stehe an der Bar, wo Tom zuvor gestanden hat und beobachte die beiden aus sicherer Entfernung.
    „Was machst du da?“, fragt Karim schon wieder. Ich strafe ihn mit meinem genervten Blick, der sofort Wunder wirkt. Ein paar Meter weiter passiert ein anderes Wunder: Katja und Volker haben sich verliebt, ich bin mir sofort sicher. So wenig ich zuvor von fast demselben Platz sehen konnte, so klar sehe ich nun, was ich sehen muss. Was mit den anderen Vier los ist, weiß ich nicht. Hier aber, unter dem Fenster des Café Lottchen habe ich ganz sicher die ersten zarten Bände zum Aufblühen gebracht. Wenn ich mich nicht völlig irre, fummeln die beiden gerade an ihren Händen herum.
    „Ich wette , sie

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