ampir-Phantome
nicht auf sich sitzen lassen. Er spürte, dass es zu einer Veränderung gekommen war. Den Kopf drückte er leicht vor, als er fragte:»Auf welcher Seite stehst du eigentlich?«
»Immer auf meiner!«
»Die Antwort ist Scheiße!«
»Für euch schon. Aber ihr denkt ebenso über euch. Ihr habt einen Fehler begangen. Ihr seid einfach zu gierig gewesen und wolltet zu viel. Zu hoch hinaus, klar?«
»Was soll das?«, wollte Moran wissen.
»Ganz einfach, meine Freunde. Ihr habt euch einen falschen Verbündeten ausgesucht. Eure Gier hat euch zu Mallmann getrieben, zu Dracula II. Das kann ich nicht akzeptieren. Ich werde dafür sorgen, dass er euch nicht bekommt und euch nicht hinein in seine Vampirwelt bringt. Ich lasse es nicht zu, dass er meine Pläne zerstört. Und so denke ich, dass ihr mich verraten habt, und Verräter kann ich nun überhaupt nicht leiden. Sie gehören ins Grab, und genau darauf solltet ihr euch jetzt einstellen.«
Die fünf Vampir-Phantome hatten die Rede gehört. Da war jedes Wort verstanden worden, und sie wussten auch, dass ihr Lage nicht rosig war.
Gil Moran fand die Sprache wieder. »Du willst uns tatsächlich umbringen, Justine?«
»Was bleibt mir übrig? Ich werde nicht zulassen, dass Mallmann euch bekommt. Es gibt zwischen uns eine sehr hohe Mauer, und die kann man nicht mehr einreißen.«
»Er bietet uns mehr!«, flüsterte Gil. Dann drehte er den Kopf und sprach den Lord an. »Das ist doch so, Lionel. Du hast deine Informationen bekommen, und du hast es geschafft, Kontakt aufzunehmen. Oder sehe ich das falsch?«
»Nein.«
»Also gut.« Moran nickte. »Es ist alles perfekt, hast du gesagt. Bei der Blonden hier haben wir uns Appetit geholt, aber Dracula II wird uns ganz neue Wege eröffnen.«
»Das glaubt ihr wirklich?«, wollte Justine wissen.
»Er hat es uns versprochen. Wir haben uns hier getroffen, um in die neue Welt zu starten. Es wird wie ein mächtiges Wunder sein. Es wird über uns kommen und...«
»Ihr habt verloren!«
»Nein, das haben wir nicht, verflucht.«
Die Cavallo wusste, was sie zu tun hatte. Auf ihre Kräfte konnte sie sich verlassen. Moran hatte kaum ausgesprochen, als sie angriff. Sie packte ihn und zog ihn zu sich heran. Plötzlich schwebten ihre Gesichter dicht voreinander, und Gil Moran fühlte sich in dem Griff der Vampirin gefangen.
Das glatte faltenlose Gesicht hatte sich verzogen, und aus dem Oberkiefer ragten die beiden Blutzähne wie spitze Messer hervor.
»Ich spüre die Wärme deines Blutes!«, flüsterte Justine. »Ich weiß verdammt genau, wie gut mir dein Lebenssaft schmecken wird. Eine Chance hast du gehabt. Ich hatte einiges mit euch vor. Wir hätten die perfekten Verbindungen aufbauen können und wären zu einer großen Macht geworden. Ihr aber habt es vorgezogen, mich zu hintergehen, und das wird euer Ende sein. Ich werde euer Blut trinken und euch danach der Reihe nach die Köpfe abschlagen...«
»Aber Justine, reiß dich zusammen«, sagte jemand hinter ihr. »Schließlich waren die Herren mal deine Verbündeten.
Die Cavallo kannte die Stimme. Sie hasste sie mehr als alles andere in ihrem Leben.
Ein Schrei fuhr aus ihrem Mund, bevor sie Gil Moran einen Stoß gab, sodass dieser zurück bis zu seinen Freunden flog, gegen sie prallte und von den Beinen riss.
Dann erst drehte sie sich nach links, um einen Blick auf Dracula II zu werfen.
Er stand nur wenige Schritte von ihr entfernt, und auf seinen vorgestreckten Armen lag die wimmernde Lorna als eine perfekte Beute.
Justine lächelte. Furcht kannte sie nicht, auch nicht bei der Begegnung mit Mallmann.
»Was soll das, Will? Hast du sie mir als Geschenk mitgebracht?«
»Die bestimmt nicht. Sie ist etwas für meine neuen Freunde, wenn sie das Werden hinter sich haben.«
»Dann musst du ihnen noch mehr Blut aussaugen.«
»Das werde ich tun. Und ich werde Lorna freilassen. Ich gebe sie zur Jagd frei. Sie soll das erste Opfer meiner neuen Freunde werden. Aber das wird nicht hier geschehen, denn sie wissen, dass ich gekommen bin, um sie mitzunehmen.«
»Braucht deine Vampirwelt Nachschub?«
»Ja, den braucht sie.«
»Aber nicht die Fünf hier, Mallmann. Nicht sie. Ich habe lange genug an dem Plan gearbeitet und bin nicht bereit, ihn so leicht aufzugeben. Zumindest nicht kampflos. Wir können es hier und jetzt darauf ankommen lassen, Will. Die Chance ist da, und ich würde dich für mein Leben gern in Stücke reißen.«
Dracula II überlegte. Lorna hatte er vergessen. Er wusste auch,
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