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Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers

Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers

Titel: Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janwillem Van De Wetering
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Konstabels das Haus bewachen. Die Bereitschaftspolizei ist abgezogen. Hier», sagte er und gab ihr die Spielzeugmaus, die er in die Tasche gesteckt hatte, als Louis nicht hingeschaut hatte. Esther war vom Fenster weggegangen und wanderte jetzt durch das Zimmer. Sie schaute das Blechtier an, als wisse sie nicht, was es ist.
    «Eine Maus», sagte de Gier. «Du kannst sie aufziehen und auf den Fußboden setzen. Sie läuft und springt sogar ein wenig. Sie gehört dir.»
    Sie lachte. «Was soll das? Eine Schockbehandlung? Ich hab nicht gewußt, daß die Polizei so subtil ist. Versuchst du, mich zu entnerven, damit ich meine Verteidigung fallenlasse und dir eine wertvolle Spur gebe?»
    «Nein», sagte de Gier. «Es ist eine mechanische Maus.»
    «Abe hat mir auch manchmal Geschenke gemacht. Muscheln und Stückchen Treibholz und getrocknete Pflanzen. Er kaufte sie auf dem Markt oder fand sie irgendwo am Strand und brachte sie in sein Zimmer. Und dann, gewöhnlich wenn er meinte, ich sei wegen irgendwas deprimiert, kam er plötzlich in mein Zimmer und schenkte sie mir. Einige habe ich noch.»
    Sie zeigte auf ein Regal, wo de Gier einige Muscheln, Stücke weißer und rosa Koralle und einen Zweig mit getrockneten Samenschoten sah.
    Esther weinte. «Einen Drink», sagte sie. «Wir brauchen einen Drink. Er hat die Flasche kalten Genever im Kühlschrank. Ich werde sie holen.»
    «Nein, Esther. Ich muß gehen, aber du kannst nicht allein hier bleiben.»
    «Möchtest du, daß ich mit zu dir komme?»
    De Gier kratzte sich am Hintern.
    Sie kicherte unter Tränen. «Du kratzt dir den Hintern. Bist du nervös? Möchtest du nicht, daß ich mit zu dir komme? Ich möchte ins Polizeihotel gehen, wenn ihr eins habt, oder du kannst mich über Nacht in eine Zelle sperren.»
    De Gier zog sein Halstuch zurecht und knöpfte die Jacke zu.
    «Du siehst etwas zerzaust aus», sagte Esther, «aber du hattest einen schweren Tag. Du bist dennoch ganz ansehnlich. Ich gehe mit dir, wenn du möchtest. Dies Haus macht mich nervös. Ich muß immer an Abes Gesicht denken und an die Stachelkugel, von der ihr alle immer sprecht. Ein Morgenstern, sagtest du. Es ist alles zu schrecklich.»
    De Gier strich sich den Schnurrbart mit Daumen und Zeigefinger. Die Haare klebten aneinander, er mußte ihn waschen. Er verzog das Gesicht. Er würde Seife in den Mund bekommen. Er kriegte immer Seife in den Mund, wenn er den Schnurrbart wusch.
    «Du bist doch etwa ein Sex-Psychopath, oder? Ist es gefahrlos, mit zu dir zu gehen?» Sie lachte. «Laß nur. Wenn du ein Psychopath bist, dann wirst du ein sehr müder sein. Ich würde vermutlich mit dir fertig werden.»
    «Klar doch», sagte de Gier. «Warum hast du am Fenster gestanden?»
    «Ich hörte ein Platschen. Ich dachte, der Mörder sei zurückgekommen und habe seine Kugel in die Gracht geworfen.»
    «Warum bist du dann ans Fenster gegangen? Es ist der gefährlichste Platz im Haus. Abe wurde am Fenster ermordet, oder vielmehr glauben wir das jetzt.»
    «Mir ist es egal.»
    «Ob du stirbst?»
    «Warum nicht?»
    «Du lebst», sagte de Gier. «Du wirst sowieso sterben. Warum willst du nicht darauf warten?»
    Esther starrte ihn an. Er stellte fest, daß sie eine volle Unterlippe und eine breite, hübsch geschwungene Oberlippe hatte.
    «Also gut», sagte de Gier, «ich werde dich zu meiner Schwester bringen oder wohin du auch möchtest. Du mußt Freunde in der Stadt haben. Zum Beispiel diese Corin, die du vorhin erwähnt hast. Oder Verwandte. Oder ich kann dich in ein Hotel bringen, davon gibt es eine ganze Menge. Ich habe einen Wagen, der in der Nähe vom Nieuwmarkt steht. Ich werde ihn holen, du kannst inzwischen eine Tasche packen. Ich bin in fünf Minuten zurück.»
    «Ich werde mit dir gehen und morgen zurückkommen. Vielleicht ist es morgen besser. Ich habe den Fußboden in Abes Zimmer sauber gemacht. Ich will heute nacht nicht hier bleiben.»
    «Ich habe einen Kater», sagte de Gier, als er ihr die Wagentür öffnete. «Er ist eifersüchtig. Er wird dich vermutlich kratzen wollen und dir im Korridor auflauern, wenn du zur Toilette möchtest. Dann wird er dich plötzlich anspringen und kreischen. Möglicherweise pinkelt er auch auf deine Kleider.»
    «Vielleicht sollte ich doch in ein Hotel gehen.»
    «Wie du willst.»
    «Nein», sagte sie und lachte. «Dein Kater macht mir nichts aus. Ich werde nett zu ihm sein. Und die Kleider werden in meiner Tasche bleiben. In einer Plastiktasche mit Reißverschluß. Ich werde ihn

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