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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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den Sommer frei und ungebunden in Kentucky verbringen. Aber ich weiß auch nicht genau. Da müssen wir wohl RS fragen ...« Sie machte eine Pause und sah sich um, als habe sie eben erst bemerkt, dass Roger gar nicht mit im Zimmer war. »Wo wir gerade von ihm reden, wo ist der Mann denn eigentlich?«
    »Er holt die Taschen«, antwortete ich, wobei mir auffiel, dass er längst wieder da sein müsste. Ich fragte mich, ob er sich mit Absicht so viel Zeit ließ, damit Bronwyn und ich in Ruhe miteinander reden konnten.
    »Alles klar. Ja also, wir sollten uns dann sowieso langsam fertig machen. Heute Abend ist Party im Quiet Dorm. Ihr kommt mit.« Das war nicht als Frage gemeint und sie erwartete auch keine Antwort von mir. »Wir ziehen uns schnell um und...« Ihr Blick fiel auf meine Sachen. »Na ja, vielleicht kannst du dir ja was von mir ausborgen. Das wird lustig!«

And you’re doing fine in Colorado.
    – Jackson Browne
     
     
    Das Quiet Dorm genannte Wohnheim wurde seinem Namen alles andere als gerecht. Wie Roger auf dem Weg zur Party erklärte, dienten die Häuser, die – wie das International House  – während des laufenden Studienbetriebs besondere Profile hatten, den Sommer über als ganz normale Unterkünfte für die Studenten, die auf dem Campus blieben. Und die wildesten Ferienpartys stiegen in dem Wohnheim, wo Alkoholabstinenz und Ruhe herrschen sollten.
    Wir hörten die Leute schon von der Straße aus feiern, mit dröhnenden Bässen, Gelächter und gelegentlichem Kreischen. Zum Quiet Dorm konnte man vom International House zu Fuß gehen. Es war ebenfalls in ziemlich desolatem Zustand und wohl ursprünglich im viktorianischen Stil erbaut. Beim Näherkommen sah ich, dass vor der umlaufenden Veranda ein künstlicher Strand angelegt worden war. Quer über dem aufgeschütteten Sand hing ein Volleyballnetz. Obwohl niemand spielte, brannte neben dem Netz ein kleines Lagerfeuer, um das sich ein paar Leute versammelt hatten. Auf der Veranda unterhielten sich mehrere Pärchen und ein Typ hing mit seinem Bier in der Hand völlig außer Gefecht über dem Geländer. Alles kam mir sehr bekannt vor. Würde man das überall herumstehende Bier der Marke Mile-High Ale durch Dos Equis ersetzen, dann könnte es genauso
gut das College of the West sein. Dort war ich auf ein paar wenigen Partys gewesen und immer mit Michael. Dabei hatte ich mich meist an seiner Seite gehalten, an meinem roten Plastikbecher mit warmem Bier genippt und freundlich gelächelt, wenn mich jemand ansprach. Ansonsten gab ich mir größte Mühe, nichts zu sagen, was mich als Highschooler enttarnt hätte.
    Charlie dagegen trieb sich schon seit er elf war auf dem Campus herum und galt bei den Partys als eine Art Maskottchen. Als wir dann auf der Highschool waren, gehörte er praktisch schon zum Inventar. Oft war sogar er derjenige, der die Party schmiss oder zumindest immer wusste, wenn irgendwo was los war. Ich fand es jedenfalls immer ziemlich schräg, wenn ich dann unauffällig am Rand saß und meinen Bruder dabei beobachtete, wie er das Alphatier gab.
    Ich ging hinter Bronwyn und Roger die Treppe hinauf und musste mich kurz am Geländer festhalten, um möglichst elegant dem völlig abgeschossenen Typen auszuweichen. Ich war komplett nüchtern, trug aber nicht meine eigenen Schuhe. Meine Entscheidung war das nicht, aber Bronwyn schien so ihre Schwierigkeiten mit dem Wort »Nein« zu haben.
     
    »Natürlich kommst du mit!«, fegte sie meine Einwände vom Tisch, als Roger mit meinem Koffer wieder auftauchte. Sie sagte ihm kurz Hallo, schickte ihn dann aber aus dem Zimmer, damit wir uns zurechtmachen konnten. An dieser Stelle wurde die vage Ahnung, dass ich mich vor der Party wahrscheinlich nicht drücken konnte, zur Gewissheit.

    »Ich mag aber wirklich nicht unbedingt«, sagte ich.
    Bronwyn, die gerade noch leise vor sich hin summend in einer Schublade gewühlt hatte, drehte sich zu mir um. »Aber sicher musst du mitkommen. Jetzt sei mal nicht albern.«
    »Ich würde echt lieber hierbleiben«, versuchte ich es noch einmal. »Wirklich .«
    Sie winkte wieder ab. »Du kommst auf jeden Fall mit. Es wird voll lustig werden«, befand sie. Dann richtete sie sich auf und begutachtete mich. »Ich glaube, hier müssen wir noch was machen«, diagnostizierte sie und zeigte auf mein aus Flip-Flops, Schlabbershirt und Jeans bestehendes Outfit. »Ist schon klar, dass du während der Fahrt lieber so was trägst.«
    »Hm«, murmelte ich und verschwieg lieber,

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