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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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mir hinterherkam. Hinter meinen Augenlidern spürte ich Tränen aufsteigen. Meine Augen brannten und aus dem rechten rollten zwei Tränen. Ich spürte, wie viel das einfach war – alles, was passiert war, und wie schwer das wog. Es gab gar nicht so viele Tränen, wie ich weinen wollte. Meine Stimme war zu schwach zum Schreien. Und nichts würde sich
ändern. Egal wie viel ich weinte oder versuchte zu schreien – nichts würde besser werden. Also schob ich die Gefühle, die eigentlich aus mir herauswollten, mit aller Macht zurück. Ich konzentrierte mich darauf, zu atmen, immer einen Schritt vor den anderen zu setzen und nicht an das zu denken, was passiert war, auch nicht an das Haus, in das ich jetzt zurückkehren musste, oder wie es sich anfühlte, dass mein Herz so viel mehr als nur gebrochen war – wie es sich derart zerschmettert anfühlte, als wäre es zu Pulver zermahlen. Mit allerletzter Kraft drängte ich diese Gefühle beiseite.
    Und als ich hinaus in den immer noch milden Abend trat, hatte ich aufgehört zu weinen.



I’ve reached the point of know return.
    – Kansas
     
     
    Wir fuhren nach Kentucky.
    Okay, erst mal mussten wir durch Kansas und Missouri, aber danach fuhren wir nach Kentucky.
    Als ich am Morgen gegen zehn aufwachte – nachdem ich um etwa vier Uhr morgens endlich doch noch eingedöst war –, war Bronwyn verschwunden. Und mit ihr mein Koffer. Meine Jeans lagen zusammengefaltet auf ihrem Bett, daneben ein weißes T-Shirt, das ungefähr genauso aussah wie das, was sie am Tag zuvor getragen hatte. Auf den Sachen pappte ein gelber Klebezettel mit der Aufschrift Für Amy, und neben dem gelben klebte noch ein rosa Zettel, auf dem stand: zich mich an.
    Etwas zögerlich, aber ohne echte Alternative zog ich mich um. Der Stoff fühlte sich angenehm weich an. Das T-Shirt war sehr hübsch und sehr weiß – ich musste dringendst einen Riesenbogen um Marmelade machen.
    Dann rollte ich den Schlafsack zusammen und ging nach unten. Auf der Couch lag Leonard mit dem Controller auf der Brust und schnarchte leise. Ich ging weiter in die Küche, aus der mir Roger entgegenkam. Er trug das »Bear Necessities«-Shirt, das er sich im Souvenirshop im Yosemite-Nationalpark gekauft hatte. Offenbar hatte er gerade geduscht, denn seine Haare waren noch nass, die Kammspuren
frisch und der Wirbel am Hinterkopf versuchte störrisch, sich wieder aufzurichten. »Hi«, sagte Roger. »Morgen.«
    »Hi«, erwiderte ich im Flüsterton, obwohl das wahrscheinlich nicht nötig war, denn Leonards Spiel sonderte gerade lautes Panflötengedudel ab, das ihn nicht die Bohne zu stören schien.
    »Netten Abend gehabt?«, erkundigte sich Roger.
    »Klar«, antwortete ich und wunderte mich selbst noch darüber. Aber der Abend war wirklich nett gewesen, vom Schluss mal abgesehen.
    »Schön«, sagte er und grinste mich an. »Ich war mir nicht so sicher, weil du schon so früh gegangen bist.«
    »Ach so, nö, ich war einfach müde.«
    »Ja, klar.« Er streckte sich ein bisschen. »Die letzten Tage waren ganz schön heftig.«
    »Allerdings«, pflichtete ich ihm bei, wobei mir durch den Kopf ging, dass es ja gerade mal drei Tage gewesen waren. Und dass mir mein Leben, das ich vor der Fahrt geführt hatte, schon sehr weit weg vorkam.
    »Und? Können wir los?«
    »Jep«, sagte ich und wurde mir im selben Moment meiner Ausdrucksweise bewusst. Leider zu spät, um noch etwas zu korrigieren. Aber schließlich waren wir ja in Colorado, sodass Cowboy-Slang sicher halbwegs in Ordnung ging und nicht völlig witzlos war. »Ich muss nur noch schnell meinen Koffer finden. In Bronwyns Zimmer ist er nämlich nicht.«
    »Keine Sorge«, beruhigte er mich und nahm seine eigene Tasche. »Bron hat ihn heute Morgen schon runtergebracht.«
    »Echt? Das ist aber lieb von ihr.«

    »Hmm«, kommentierte er eher vage. Auf dem Weg zur Tür kamen wir an Leonard vorbei, und Roger verpasste seiner Hand, die entspannt auf der Sofalehne ruhte, zum Abschied die Ghettofaust. »Hau rein, Alter«, sagte er, ohne anzuhalten.
    »Wird gemacht«, brummelte Leonard.
    Ich warf einen Blick auf den Monitor, auf dem gerade die Anweisung Spute Sich! Du musst Prinzessin Amy retten! blinkte.
    Ich sah zu, wie die Worte wieder verschwanden, und musste lächeln. »Mach’s gut, Leonard«, sagte ich leise. »Und viel Glück bei deiner Mission.« Ich ging hinaus und zog die Tür des International House hinter mir ins Schloss. Dann folgte ich Roger zum Auto.
    »Bron hatte heute schon

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