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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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Eiscremeform.« Mit quietschenden Reifen fuhr er los und raste auf die nächste Kreuzung zu, sodass ich unsanft gegen die Rückenlehne fiel, Roger an das Beifahrerfenster knallte und sich um uns herum ein Hupkonzert erhob.

    Panik ergriff mich, mein Magen wollte sich umdrehen. Ich schloss die Augen und gab mir Mühe zu atmen, während ich versuchte, die Erinnerungen auszublenden – an quietschende Reifen, an das scheußliche Geräusch aneinanderschabenden Metalls, an das Gefühl, die Kontrolle über das Auto zu verlieren, an die widerwärtige Empfindung, dass alles sich im Kreis dreht und im Zeitlupentempo abläuft.
    »Drew!«, rief Roger scharf. Ich öffnete die Augen und sah, dass er mich besorgt anschaute. »Könntest du ein bisschen langsamer fahren, bitte?«
    »Wieso denn?«, brüllte Drew über den Rap hinweg, den er voll aufgedreht hatte.
    »Tu’s einfach«, sagte Roger, immer noch mit einer Schärfe in der Stimme, die ich noch nie bei ihm gehört hatte.
    »Okay, okay«, maulte Drew, doch er drosselte die Geschwindigkeit und fuhr in gemäßigterem Tempo weiter. Mein Herzschlag fuhr langsam wieder herunter und mein Atem beruhigte sich. Es passierte nicht noch einmal. Ich war hier, im Jetzt. Und Roger war hier mit mir. Ich war in Sicherheit.
    Wieder okay? , fragte Roger lautlos in meine Richtung. Ich nickte und versuchte zu lächeln. Vor Kurzem hatte ich noch gedacht, dass ich langsam besser darin wurde, seine Gedanken zu verstehen, doch bis zu diesem Moment war mir gar nicht in den Sinn gekommen, dass das auch andersherum möglich war. Ungefähr zwanzig Minuten später fuhren wir durch den Diensteingang des Wichita Country Club auf den fast vollständig verwaisten Mitarbeiterparkplatz. Es war mittlerweile vollkommen dunkel geworden und der Himmel
erschien viel klarer als zuvor. Zwar zogen immer noch Wolken dahin, aber sie bewegten sich über das Schwarz des Himmels hinweg, offenbarten kurz Mond und Sterne und verhüllten sie gleich darauf wieder.
    »Was machen wir hier eigentlich?«, fragte Roger. »Musst du Überstunden schieben?«
    »Ich hatte euch doch das ultimative Wichita-Erlebnis versprochen«, antwortete Drew und schob den Automatikhebel in die Parkstellung. »Und das gibt es gleich.« Er stieg aus, schob seinen Sitz nach vorn und hielt mir seine Hand hin, um mir aus dem Rücksitz zu helfen. »Mylady?«
    Ich ignorierte die ausgestreckte Hand und kletterte alleine aus dem Wagen. Mein früheres Ich hätte gegrinst, seine Hand genommen, etwas gesagt wie: Oh, ergebensten Dank, mein Herr , und vielleicht noch eine Anspielung auf König Artus untergebracht. Stattdessen starrte ich zu Boden, während Drew das Auto zuschloss.
    Roger streckte ihm seine freie Hand entgegen, in der anderen balancierte er unser Dessert. »Die Schlüssel bitte«, sagte er. »Es ist nur zu deinem Besten.«
    »Sehr gute Idee«, sagte Drew und übergab sie ihm. »Wo wart ihr eigentlich gestern?« Drew ging voran und ich fiel mit Roger in Gleichschritt. Zwei der Eisbecher kamen mir stark gefährdet vor, weshalb ich hinüberlangte und sie ihm aus der Hand nahm. Er lächelte mir kurz zu. Dann mussten wir uns beeilen, um den Anschluss an Drew nicht zu verlieren, der erstaunlich schnell laufen konnte. Wir überquerten einen Parkplatz und kamen an einem Gebäude vorbei, das wahrscheinlich der eigentliche Country Club war. Das Haus
war weiß und imposant, mit Säulen und gelangweilt wirkenden Serviceangestellten in roten Jacketts davor, die vor der Tür standen und rauchten.
    »Cheeks«, riefen zwei von ihnen, als Drew vorbeiging.
    »Ich bin gar nicht hier«, antwortete der. »Und auch nicht hinten an den Back Nine. Ihr habt mich nicht gesehen.«
    »Alles klar«, rief einer der beiden, und Roger salutierte im Vorbeigehen.
    »Du heißt hier auch Cheeks?«, erkundigte sich Roger.
    »Ist so durchgesickert«, seufzte er und drehte sich nach hinten um, wo Roger und ich im Power-Walking-Stil versuchten, mit ihm Schritt zu halten. »Und hat sich dann durchgesetzt.«
    Wir waren mittlerweile hinter dem Hauptgebäude und kamen an einem großen Swimmingpool vorbei, in dem sich das Mondlicht spiegelte und ein vergessener Schwimmflügel im Nichtschwimmerbecken auf und ab schaukelte. Ein Stück weiter hinten konnte ich mehrere verwaiste Tennisplätze und eine Übungswand erkennen, auf der mit einer weißen Linie das Netz angedeutet war. Die Übungswand war hell beleuchtet und beim Näherkommen sah ich, dass ein Mädchen dort trainierte. Ich lief

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