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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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skeptisch meinen Burger und biss ein Stück ab. Nicht schlecht. Das Fleisch war krümelig wie angepriesen, beinahe wie Taco-Fleisch. Die Zwiebeln darin brachten das gewisse Etwas. Ich quetschte ein Ketchuptütchen darüber aus und biss jetzt ein größeres Stück ab. Wirklich gut. Ich schaute zu Drew, nickte und hielt mit der freien Hand den Daumen nach oben.
    »Ich hab’s euch ja gesagt.« Zufrieden lächelnd griff er nach seinem Burger.
    »Alter!«, schwärmte Roger und strahlte ihn an. »Wahnsinn.«

    Die Burger verschwanden schnell, gefolgt von Pommes und Kroketten. Satt und seltsam versöhnlich gestimmt streckte ich die Beine aus, stützte mich auf die Ellbogen und blickte hinauf zu den Sternen.
    »So«, sagte Drew, lehnte sich auf seine Unterarme, legte den Fuß auf sein angewinkeltes Knie und sah Roger an, »ihr seid also rein zufällig auf dem Weg durch Wichita?«
    Roger warf mir einen Blick zu. »Mehr oder weniger. Wir holen das Auto von Amys Mutter aus Kalifornien und ...«
    »Sind auf dem Weg nach Connecticut«, fuhr ich fort, weil ich den Eindruck hatte, dass das die Sache vereinfachen würde. »Letztendlich. Von hier aus wollen wir aber erst mal nach Kentucky.«
    Drew richtete sich auf. »Kentucky?«, fragte er und schüttelte den Kopf. »Oh, Mann.«
    »Was denn?«, erkundigte sich Roger und war plötzlich sehr damit beschäftigt, die leeren Ketchuptütchen einzusammeln. »Das muss ein faszinierender Staat sein. Ich mag Bluegrass-Musik. Und Fried Chicken auch.«
    »Du fährst wegen Hadley hin«, korrigierte ihn Drew ungerührt. »Hör mal, ich bin doch nicht blöd.«
    »Ja, und?« Roger stopfte die benutzten Servietten in die NuWay -Tüte.
    »Schon klar«, sagte Drew und lehnte sich wieder zurück. »Ein Mann auf der Suche eben. Ein Don Quijote auf der Suche nach seiner Dulcinea.«
    »Drew hatte erst Anglistik im Hauptfach studiert, bevor er fand, dass Philosophie für ein stabiles Berufsleben nützlicher ist«, erklärte mir Roger.

    »Aber vergiss nicht, lieber Freund«, dozierte Drew, »dass Don Quijote seine Dulcinea nie gefunden hat. Manchmal besteht kein großer Unterschied zwischen ritterlichem Streben und vergeblichen Mühen.«
    Roger sah mich an. »Keinen Schimmer, wovon er redet. Du vielleicht?«
    »Hadley hat dir nie zugehört«, erklärte Drew. »Mir auch nicht, aber ich war auch nicht mit ihr zusammen. Ich mein ja nur. Du solltest dir gut überlegen, ob du das wirklich tun willst.«
    »Alles klar, Cheeks«, sagte Roger, um das Gespräch zu beenden. Doch seine Miene wirkte ernster als zuvor.
    »Und du, Amy«, wandte Drew sich an mich, »was führt dich hierher, in Begleitung dieses törichten Ritters?«
    Ich warf Roger, der sich auf der Abschlagsfläche ausgestreckt und die Hände unter dem Kopf verschränkt hatte, einen kurzen Blick zu. »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete ich.
    »Du kannst mir ja die Kurzfassung erzählen.«
    »Oh.« Ich sah ihn an. »Wir machen nur einen kleinen Abstecher.« Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Roger lächelte, ohne den Kopf zu bewegen, den Blick auf den Sternenhimmel geheftet.
    »Das war aber eine sehr kurze Fassung«, bemerkte Drew. »Ungefähr wie eine gekürzte Ausgabe des Reader’s Digest. Wie ein Filmkurzabriss in der Fernsehzeitung in gekürzter Form. Ist vielleicht ein winziges bisschen mehr drin?«
    Noch ehe ich antworten konnte, kam zu unserer Linken dröhnender Lärm auf und zerstörte die nächtliche Stille. Ich
drehte mich danach um und sah ein Loch weiter einen Rasentraktor den Hügel erklimmen. Der Fahrer hatte gewaltige, DJ-würdige Kopfhörer auf den Ohren, wippte mit dem Kopf zur Musik und steuerte planlos über den Platz.
    »Ja, glaubt man’s?«, rief Drew. »Da kommt Walcott.« Drew winkte, der Rasentraktorfahrer sah ihn, nickte und hielt auf Loch 12 zu. Als er bei uns war, stellte er den Motor ab, und das Geräusch der Zikaden klang plötzlich viel lauter als zuvor. Dann schob er seine Kopfhörer zurück, sodass sie ihm um den Hals hingen.
    »Hi, Drew«, sagte er. »Was geht’s?« Er kletterte von seinem Rasenmäher und lehnte sich dagegen. Er war dünn und drahtig, hatte blonde Locken und wirkte jetzt, da er nicht mehr oben auf der Maschine saß, viel kleiner als vorher.
    Als ich den gewaltigen Rasenmäher betrachtete, durchfuhr mich der Gedanke, wie gern mein Vater wohl damit eine Runde gedreht hätte. Einen ganzen Golfplatz zu mähen, wäre für ihn sicher eine himmlische Vorstellung gewesen. Der Gedanke verschlug mir fast

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