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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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fuhr vom Parkplatz des Mini-Mart herunter auf die Auffahrt zur Interstate.
     
    »Ist die Person männlich?«, fragte ich eine Stunde später, als vor dem Fenster die leicht wolkenverhangene Landschaft Missouris vorüberglitt.
    »Nö.« Roger nahm sein Handy aus dem Getränkehalter, warf einen Blick auf das Display und schaute finster drein. »Neunzehn.«
     
    »Ich verspreche dir, du kannst das«, ermutigte ich ihn. »Einfach die Lippen spitzen und es immer wieder versuchen.«
    »Und ich sage dir«, erwiderte er grinsend, »egal, was auf deinem T-Shirt steht, es kann nicht jeder pfeifen. Ich zum Beispiel.«

     
    »Was wird wohl ein Chick-fil-A sein?«, fragte mich Roger, als wir von der Interstate herunter und auf einen Parkplatz fuhren.
    »Weiß nicht. Also ich finde, wir sollten uns lieber einen von diesen netten kleinen Diners suchen.«
    »Du und deine Diners.« Er schüttelte den Kopf.
    Dasselbe dachte ich über seine Fast-Food-Läden, behielt es aber für mich. »Soll das vielleicht ›Filet‹ heißen, und die haben es nur falsch geschrieben?« Ich musterte das rote Schild mit den Kringelbuchstaben. »Keine Ahnung.«
    »Wo ist denn deine Abenteuerlust geblieben?«, stichelte Roger und bog schwungvoll in die Drive-Thru-Spur ein. Vielleicht hatte die Gewohnheit ja ihren Anfang genommen, als wir das erste Mal zusammen bei In-N-Out gegessen hatten, aber immer, wenn er gewann und wir uns für Fast Food entschieden, kauften wir uns Essen zum Mitnehmen und verdrückten es dann im Auto. Roger hielt vor dem Lautsprecher, der sich mit einem lauten, gleichförmigen Prasseln meldete. »Hallo«, sagte er und lehnte sich vor. »Wir sind das erste Mal hier. Was können Sie denn empfehlen?«
    Zehn Minuten später standen wir wieder auf dem Parkplatz und ich nahm einen skeptischen ersten Bissen von meinem Chickensandwich. »Mmm, das ist ja ...«, murmelte ich mit vollem Mund. Außerdem teilten wir uns eine Portion scharfe Pommes. Ich schaute von meinem Sandwich auf und sah, dass Roger nickte. Sein Sandwich war schon nahezu verschwunden. »Das ist ja der Hammer.«
    Roger grinste. »Ich sag jetzt nicht, dass ich dir das ja gesagt hab. Aber...«

     
    »Okay«, sagte ich, als wir wieder auf der Straße waren und ich einen Schluck von meinem Cream Soda getrunken hatte. »Ich fasse mal zusammen: Sie ist weiblich, wahrscheinlich tot, berühmt und so ’ne Art Entdeckerin?«
    »Korrekt«, bestätigte Roger. Er klappte seine Sonnenblende nach unten, denn die Sonne kam immer mehr hinter den Wolken hervor. »Du bist näher dran, als du denkst. Sechzehn.«
     
    Während ich mir das Hirn zermarterte, um vielleicht doch noch diese Runde von Twenty Questions zu gewinnen, kontrollierte Roger unentwegt sein Handy. Er schaffte es gerade so, das Ding mal ein paar Minuten auf der Konsole hinter dem Getränkehalter liegen zu lassen, dann verlor er offenbar jedes Mal den inneren Kampf gegen sich selbst, klappte es auf und suchte auf dem Display nach etwas, was nicht da war.
     
    »Woher willst du das wissen, wenn du es nie versuchst?«, fragte ich, während Illinois am Fenster vorbeirauschte. »Du formst mit den Lippen ein O ...« Ich führte es ihm vor und pfiff dabei mit Paul Simon mit.
    »Ich hab’s echt versucht«, klagte Roger. »Es können halt nicht alle so begabt sein wie du.«
     
    »Indiana«, sagte ich und zeigte aus dem Fenster, als wir wieder über eine unsichtbare Grenze fuhren. »The Hoosier State«, las ich vor, was auf dem Schild stand.
    »Hey«, rief Roger und sah zu mir herüber. »Hast du den Film mal gesehen? Hoosiers?«

     
    Langsam wurde mir ziemlich warm. Die Sonne knallte aufs Auto und ich hatte inzwischen ebenfalls meine Sonnenblende runtergeklappt. Am Morgen das schwarze T-Shirt anzuziehen, war wohl keine so geniale Idee gewesen. Ich hielt meinen Arm in die Sonne, die durch das Fenster auf meiner Seite schien, und entdeckte die ersten Sommersprossen.
     
    »Also, das Ganze spielt 1951«, setzte mich Roger ins Bild. »Gene Hackman ist der Trainer von so ’ner Basketballmannschaft an einer Highschool in Indiana. Die sind die totalen Außenseiter und kein Mensch rechnet damit, dass sie jemals gewinnen, schon gar nicht die Meisterschaft.«
    »Und dann gewinnen sie doch?«, orakelte ich.
    Verblüfft sah Roger mich an. »Ich dachte, du hast den Film gar nicht gesehen?«
     
    »Ich versteh das nur nicht«, sagte ich eine Stunde später, rutschte auf meinem Sitz ein Stück tiefer, stemmte die Füße gegen das

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