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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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Armaturenbrett und strich mir die Haare aus dem Nacken. Allmählich wurde es wirklich heiß im Auto. Roger und ich hatten versucht, darüber abzustimmen, ob wir die Klimaanlage einschalten (seine Stimme) oder ob wir die Fenster unten lassen (meine Stimme). Aber ich musste zugeben, dass es draußen inzwischen zu heiß war für offene Fenster. Ich ließ also doch mein Fenster hoch und Roger warf die Klimaanlage an.
    »Was verstehst du nicht?«, fragte er. Er wechselte in die Spur links neben einem riesigen Lkw und verschaffte uns damit deutliche Abkühlung.

    »Wie kann denn jemand wahrscheinlich tot sein?«
    »Dir ist schon klar, dass das als Frage zählt, ja? – Fünfzehn.«
     
    »Und dann kommt Shooter – also, ich meine Dennis Hopper -, den alle schon abgeschrieben hatten, als Co-Trainer zu Gene Hackman dazu. Und keiner kann sich vorstellen, dass das funktioniert. Weil alle ihn für einen Loser halten.«
    »Vielleicht, weil er Shooter heißt?«, witzelte ich.
    Ein missbilligender Blick traf mich. »Das ist ein sehr bedeutender Film, Amy.«
    »Vielleicht sollte ich ihn mir lieber selber ansehen«, schlug ich vor, »statt ihn erzählt zu bekommen. In allen Einzelheiten.«
    »Das große Spiel findet also statt«, fuhr Roger unbeeindruckt fort. »Und keiner glaubt daran, dass sie gewinnen ...«
     
    Der Gedanke traf mich, als wir schon seit einer Stunde durch Indiana gefahren waren. Ich hatte gerade erfahren, dass die Außenseiter – wer hätte das gedacht – siegreich aus dem großen Spiel hervorgegangen waren und die ganzen Schwarzseher eines Besseren belehrt hatten. Roger trommelte aufs Lenkrad und kontrollierte sein Telefon, ich sah aus dem Fenster und versuchte, mir wahrscheinlich tote Frauen einfallen zu lassen, die so eine Art Entdeckerin waren – und in dem Moment ging mir auf, dass wir ja frei waren. Ich hatte keine Ahnung, warum es so lange gedauert hatte, bis ich das begriff, aber plötzlich war der Gedanke da, und mein Herz schlug ein bisschen schneller, diesmal allerdings vor Aufregung. Jetzt brauchte ich nicht mehr darüber nachzudenken,
welche Lügen ich meiner Mutter am besten auftischen konnte. Zugegeben, ich saß ganz schön in der Patsche, und unsere Finanzen waren dürftiger, als mir lieb war, aber wir beide waren unterwegs, und zwar allein. Der Schaden war nun einmal angerichtet und wir konnten tun und lassen, wonach uns zumute war. Wir durchquerten Amerika. Wir hatten ein Auto, Benzingeld und ein Ziel. Die Straße gehörte uns. Ich betrachtete die sanften grünen Hügel draußen vor dem Fenster und konnte im Seitenspiegel mein Lächeln erkennen.
     
    »Amelia Earhart?« Ungläubig starrte ich Roger an, nachdem ich schließlich aufgegeben hatte. »Soll das dein Ernst sein?«
    »Was denn?«, fragte er. »Schließlich wissen wir nicht mit Sicherheit, ob sie tot ist. Man nimmt es nur an. Ich stelle mir lieber vor, dass sie auf einer traumhaften Südseeinsel gelandet ist und es sich dort seit 70 Jahren gut gehen lässt.« Mit einem Lächeln sah er zu mir herüber. »Ich hab dir doch gesagt, dass du näher dran bist, als du denkst. Amelia.«
     
    Vier Songs später lehnte ich mich gegen mein Fenster und sah zu ihm hinüber. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, wie er das immer tat, wenn er nervös war. Ich fragte mich, ob das vielleicht etwas damit zu tun hatte, dass wir langsam, aber sicher auf Kentucky zusteuerten. »Also«, sagte ich und hatte keine Ahnung, wie ich anfangen sollte. »Hadley.« Was für eine exzellente Überleitung, aber mir fiel wirklich nichts anderes ein.
    »Jep«, meinte Roger und fuhr sich wieder durch die Haare.

    »Bist du nervös deswegen? Wegen Hadley?«
    »Bisschen schon.« Er sah kurz zu mir, als ob er überrascht sei, dass ich das Thema ansprach. »Unangekündigte Besuche sind ja immer irgendwie riskant, oder?«
    »Aber du hast sie doch angerufen?«
    »Hab ich – mehrmals. Beim letzten Mal hab ich ihr auf die Mailbox gesprochen, dass ich in der Gegend sein werde, aber sie ruft einfach nicht zurück.«
    »Vielleicht ...«, setzte ich an, während ich noch nach den richtigen Worten suchte. »Also vielleicht hat das ja was zu bedeuten, dass sie dich nicht zurückruft?«
    »Ja, klar hat es das«, sagte er. »Das hab ich schon kapiert. Aber ich muss es einfach versuchen. Wenn sie mich nicht sehen oder mit mir reden will, ist das völlig okay. Aber ich muss es wenigstens probieren.«
    »Du bist eben auf der Suche«, sagte ich und musste an Drew denken und was

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