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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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dienen, und die Schafhirten passen auf, wie weit ihre Weiden abgefressen worden sind. Er sah aus dem Fenster im B ü ro des Kapit ä ns und dachte daran, wie schnell die Einheimischen dabei gewesen waren, Grassoden und S ä mlinge auf die nackte Erde der Baustelle zu bringen, kaum daß die Geb ä ude standen. Alle Bauarbeiter verschwanden, kehrten bald darauf mit Grassoden und S ä mlingen aus Aldarans Treibhaus zur ü ck, schw ä rmten ü ber das ganze Gel ä nde aus und ließen ü berall Gr ü nzeug zur ü ck Auf die Idee w ä ren die Terraner nie gekommen. Denken Sie einmal dar ü ber nach, K ä pt’n. Unter solchen Umst ä nden w ä ren schwere Maschinen, auch von Pferden gezogene, ü berfl ü ssig und sogar gef ä hrlich. Deshalb haben die Leute hier nie versucht, sie einzusetzen.
    Aber die Burg . protestierte Kapit ä n Gibbons. Bei dem Bau von Aldarans Festung muß doch Bedarf f ü r eine derartige Ausr ü stung gewesen sein! Und sie ist nicht das einzige große Bauwerk hier.
    Ganze Scharen von M ä nnern mit Hacken und Schaufeln, ganze Scharen von Frauen und Kindern mit K ö rben, die die losgeschlagene Erde auf ihre Terrasseng ä rten trugen , erwiderte David ruhig. Ein solches Vorgehen schließt aus, daß der Umwelt gr ö ßerer Schaden zugef ü gt wird, und verursacht weniger Erosion. Die Leute haben gegen ü ber dem Bauleiter darauf bestanden, daß nacheinander auf Abschnitten gearbeitet wurde, die nicht gr ö ßer waren als die Burg, und daß sie jeden pflastern wollten, bevor sie den n ä chsten in Angriff nahmen. Dahinter steckt der gleiche Gedanke.
    Der Kapit ä n verzog das Gesicht und schichtete die Papiere auf seinem Schreibtisch um. Genau das ist ein weiterer Punkt, der mich st ö rt. Menschen denken einfach nicht auf diese Weise. Keine Bev ö lkerung beginnt mit diesem ö kologischen und planetaren Bewußtsein.
    David sch ü ttelte bedauernd den Kopf. K ä pt’n, Sie gestatten sich eine fehlerhafte Logik. Offensichtlich sind diese Leute zu dieser Art von Bewußtsein gelangt, und deshalb kann man nicht gut behaupten, niemand tue es.
    Aber woher haben sie es? fragte Gibbons ratlos. Dar ü ber zerbreche ich mir den Kopf. David lachte und machte eine Notiz auf einem der Einsatzbefehle des Kapit ä ns. Ich hoffe, Sie haben diese Frage nicht an mich gerichtet, weil ich keine Antwort darauf weiß. Ich habe ebensowenig eine Ahnung wie Sie.
    Kapit ä n Gibbons seufzte. Schade. Ich hatte gehofft, Ihre Frau h ä tte in ihren Volksliedern etwas gefunden oder Sie bei Ihren Gespr ä chen mit den Leuten. Da werde ich den Punkt wohl der Liste anf ü gen m ü ssen, die unsere Soziologen durchackern sollen.
    In ihrer reichlichen Freizeit , erg ä nzte David.
Der Kapit ä n grunzte nur und widmete sich wieder der Aufgabe, eine Bitte um ö kologisch unsch ä dliche Planierraupen und der Umwelt gerecht werdende Hacken zu formulieren.
    Bei Caer Donn entstand eine zweite Stadt , die sich wie ein Ring um das kompakte Zentrum der terranischen Zone legte, außerhalb der Z ä une der Enklave, aber auch außerhalb des alten Dorfes Caer Donn selbst. Sie wuchs ebenso schnell wie die Handelsstadt, und sie unterschied sich von keiner anderen Siedlung ihrer Art vom einen Ende der Galaxis zum anderen. Es gab einen universellen Namen daf ü r: das Eingeborenenviertel.
    Wie ü berall wohnten dort diejenigen, die den terranischen Neuank ö mmlingen Dienste leisteten.
Diese sogenannten Eingeborenenviertel neigten dazu, sich sehr ahnlich zu sehen, ganz gleich, wo in der Galaxis sie lagen. Als erste zogen die ein, die angeworben waren, den Raumhafen und die Geb ä ude der Zone zu errichten. Es waren Bauern und Handwerker aller Art, von Aldaran-Land vertriebene M ä nner, die als Bauarbeiter und im Gebrauch schwerer Maschinen ausgebildet wurden. Ihre Unterk ü nfte, spartanisch nach allgemeinen Begriffen, wurden noch vor den Wohnheimen f ü r das verheiratete und unverheiratete Personal erstellt. Die Terraner konnten im Schiff wohnen und taten das auch. Diese M ä nner hatten keinen anderen Ort, an den sie gehen konnten, denn im Dorf gab es nicht genug Betten f ü r sie alle.
David sp ä hte durch den Zaun auf die H ä user des Eingeborenenviertels. Ihm fiel auf, daß einem ein Schild entsprossen war, das heute morgen noch gefehlt hatte. Ein Wirtshaus? Wahrscheinlich.
Und wo es Wirtsh ä user und M ä nner gibt, dachte David ein bißchen traurig, werden die Bordelle nicht lange auf sich warten lassen.
Es war nur eine Frage der Zeit.

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