An den Feuern von Hastur - 9
ufigen Holzstrukturen so bald wie m ö glich ersetzen sollten, wurden schon Steine in den Steinbr ü chen geschlagen und Ziegel hergestellt. Aber die Arbeiten auf dem Raumhafen waren nicht nach Plan gelaufen.
F ü r gew ö hnlich gelang es den Terranern, einheimische Facharbeiter f ü r den Bau des jeweiligen planetaren ä quivalents von guten Straßen einzustellen und von ihnen auch die ersten Landefelder des Raumhafens anlegen zu lassen. Die ersten Schiffe, die kamen, brauchten schließlich nicht viel mehr als ihr eigenes Landefeld, n ä mlich eine flache, feste Stelle, die das hohe Gewicht eines Schiffes tragen konnte, und ein gutes, sicheres Depot zum Auftanken. Sogar Kulturen, die noch in der Bronzezeit steckten, hatten ausreichende Kenntnisse im Straßenbau. Die R ö mer und die alten Chinesen hatten ausgezeichnete Straßen geschaffen und h ä tten mit einem Plan und der entsprechenden Anweisung einen brauchbaren Raumhafen anlegen k ö nnen. Aber hier auf Darkover biß der Bauleiter unerwartet auf Granit.
Die Bewohner von Cottman IV — jetzt Darkover genannt, die beste Ann ä herung an den Namen, den die Eingeborenen f ü r ihre Welt gepr ä gt hatten — bauten keine sehr guten Straßen. Tats ä chlich bauten sie so gut wie ü berhaupt keine Straßen. Straßen entstanden anscheinend rein zuf ä llig. Irgendwelche Leute wollten sich an einen bestimmten Ort begeben und folgten Wildpfaden oder zogen quer ü ber das Land. Wenn ihnen genug andere auf derselben Strecke an denselben Ort folgten und Pferde und chervines und menschliche F ü ße die Vegetation niedertrampelten, entstand eine Straße. Und wenn ein Hindernis wie ein Fluß oder eine Schlucht zu ü berwinden war, wurde vielleicht eine primitive Br ü cke geschlagen oder eine Furt geschaffen oder vielleicht sogar eine F ä hre in Betrieb genommen.
Doch es gab ü berhaupt keine erdbewegenden Maschinen, nicht einmal als Konzept. Nie hatte jemand daran gedacht, Steine zu zerkleinern, Straßen zu pflastern. Die Terraner konnten keine Leute auftreiben, die an Arbeiten dieser Art gew ö hnt und leicht auszubilden gewesen w ä ren.
Deshalb hatte die neue Siedlung als erstes nicht etwa Spezialisten mitsamt Ausr ü stung und eine Handelsdelegation angefordert, sondern Schwermaschinen und Personal zu ihrer Bedienung. In der Zwischenzeit mußte sich der Bauleiter mit ungelernten Arbeitskr ä ften behelfen, mit fr ü heren Bauern, die wenigstens wußten, wie man den Boden ebnet, und mit zusammengebastelten Ger ä ten, die das erste Landefeld planierten. Der Bauleiter war außer sich. Er mußte jedem einzelnen Mann Anweisungen f ü r jeden einzelnen Handgriff geben.
Der Kapit ä n hatte sich selbst zum Termin ü berwacher des Projekts ernannt, da er sich noch am ehesten f ü r diese Aufgabe qualifizierte.
Das brachte ihn in eine ganz seltsame Position: Imperiumspolitik war es, f ü r so etwas einheimische Arbeiter anzustellen, weil es half, die ü bergangszeit zu erleichtern und gute Beziehungen zu den Planetenbewohnern herzustellen. Die Bev ö lkerung erkannte, daß das Imperium keine Arbeitspl ä tze vernichtete, sondern neue schaffte. Und es war ja auch gelungen, alle Darkovaner, die von selbst gekommen waren, als ungelernte oder angelernte Kr ä fte unterzubringen. Doch hier gab es keinen Vorrat an Facharbeitern, niemand hatte auch nur mit den einfachsten Maschinen Erfahrung. Zum erstenmal mußten die Terraner auf einer Welt, die eine Eisenzeit-Kultur besaß, Facharbeiter importieren. Der Kapit ä n schickte t ä glich Kommuniques ab, in denen er dieses Abweichen von den Standard-Prozeduren begr ü ndete.
Er hatte angefangen, David wegen einer kreativeren Textgestaltung dieser Sendschreiben um Rat zu fragen, weil er hoffte, sie kl ä ngen dann dringlicher.
Wer h ä tte gedacht, es k ö nne einen Planeten mit EisenzeitKultur geben, der nicht irgendwelche schweren erdbewegenden Maschinen h ä tte? Das war eine rhetorische Frage, die er David stellte.
Schon die R ö mer kannten von Pferden gezogene Bagger und Planierpfl ü ge! Seien Sie nicht ungerecht , mahnte David. Oberfl ä che und Klima sind hier von einer Art, daß beinahe jede schwere Maschine landzerst ö rend, anti ö kologisch w ä re. Es ist kaum zu glauben, wie verletzlich die darkovanische ö kologie ist. Sie ist Jahr f ü r Jahr nur
eine d ü nne Wurzelschicht davon entfernt, ganze Bergh ä nge in Erdrutschen zu verlieren. Das ist einer der Gr ü nde, warum so große Gebiete der Schafzucht
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