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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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aber als es im Magen ankam, rebellierte dieser sofort. Jahrelange ü bung erm ö glichte es Ysaye, sich auf die Seite zu rollen und nach dem Becken zu fassen, das in der Krankenstation neben jedem Bett stand. Aurora hielt ihr das Becken und st ü tzte sie. Von hinten brachten ein paar H ä nde den Schlauch in Sicherheit, den sie fallengelassen hatte, und hielt ihre Z ö pfe aus dem Weg. Als ihr Magen sich vollst ä ndig geleert hatte, war Ysaye immer noch ü bel. Mit Willenskraft bezwang sie das trockene W ü rgen. Aurora legte sie sanft auf ihr Kissen zur ü ck.
    Kannst du uns gar nichts sagen, Ysaye? Die Attacke l ä uft nicht so ab wie bei dir ü blich. Nach der ersten Spritze sah es aus, als w ü rdest du dich gesundschlafen, doch nach zwanzig Stunden warst du immer noch nicht wieder aufgewacht. Deshalb gaben wir dir eine zweite Spritze. Du reagiertest nicht darauf, und wir fingen mit intraven ö sen Fl ü ssigkeiten an — nichts, was du nicht schon fr ü her erhalten h ä ttest —, um der beginnenden Dehydrierung entgegenzuwirken. Doch das, was diese Attacke ausgel ö st hat, muß immer noch in deinem K ö rper sein. Aurora sah sich zweifelnd im Zimmer um, und Ysaye erkannte, daß sie in der Isolierkammer lag. In diesem Raum befand sich ganz bestimmt nichts, gegen das sie allergisch war. Deshalb war es nicht in dem Zimmer, es war nicht in der Luft (hier kam sie durch Spezialfilter herein), es war nicht in den intraven ö sen Fl ü ssigkeiten und auch nicht im Wasser.
    Versuche, dich zu erinnern, Ysaye , dr ä ngte Aurora. Du warst bei dem Bankett auf Aldaran — hast du irgend etwas gegessen, das dir merkw ü rdig vorkam? Ysayes Erinnerungen kehrten langsam zur ü ck. Elizabeth . geht es Elizabeth gut?
Das verbl ü ffte Aurora. Soviel ich weiß, ja. Jedenfalls habe ich sie nicht in der Krankenstation gesehen. Sie blickte zu der Technikerin auf Ysayes anderer Seite hin ü ber. ü berpr ü fen Sie die Eintragungen der letzten Woche, Tandy.
Eine Minute sp ä ter erklang Tandys Stimme: Negativ. Sie ist nicht hier gewesen.
Der Sauerstoff kl ä rte Ysayes Kopf gerade genug, daß sie bei einem Gedankengang bleiben konnte, wenn sie sich große M ü he gab. Das Bankett . Evans’ Gew ä chshaus . der Blutenstaub . Klebt noch Blutenstaub in meinem Haar?
Das werden wir herausfinden , antwortete Aurora. Holen Sie eine Saughaube, Tandy.
Ysaye sp ü rte ein Teilvakuum um den oberen Teil ihres Kopfes und h ö rte dann Tandys Stimme: Hier sind tats ä chlich Spuren von so etwas wie einem gelben Staub.
Er war gelb . eigentlich golden , murmelte Ysaye. Bringen Sie ihn zur Analyse ins Labor , befahl Aurora.
Tandy ging, Aurora sah auf Ysayes Haar und seufzte. Was meinst du dazu, wenn wir dir den Kopf rasieren w ü rden? In diesem Klima? entsetzte sich Ysaye.
Ein Punkt f ü r dich. Du wirst zwar eine ganze Weile hierbleiben m ü ssen, aber ich will nicht hoffen, so lange, bis dein Haar wieder nachgewachsen ist. Aurora suchte Instrumente aus verschiedenen Schr ä nken zusammen. Ich werde dir eine Ganzgesichtmaske aufsetzen und deine Haut bis zum Hals zudecken. Dann werde ich h ö chstens zwei Stunden brauchen, um jeden einzelnen deiner Z ö pfe aufzuflechten und das Zeug, was es auch ist, auszuwaschen. Was tue ich nicht alles f ü r meine Freundinnen!
Ich danke dir, Aurora , sagte Ysaye leise. Das weiß ich wirklich zu sch ä tzen. Es tut mir leid, daß ich dir so viel Arbeit mache. Dar ü ber mach dir keine Gedanken , wehrte Aurora leichthin ab. Ich hatte f ü r den Rest des Tages sowieso nichts vor. Und es ist eine solche Erleichterung f ü r mich, daß du wieder wach bist. M ö chte doch wissen, was, zum Teufel, das f ü r ein Zeug ist.
    Am n ä chsten Morgen wachte Ysaye garantiert pollenfrei auf. Aurora erz ä hlte ihr, die letzten Spuren h ä tten ihren Blutkreislauf w ä hrend der Nacht verlassen. Doch kaum versuchte Ysaye, sich aufzusetzen, da wurde sie schon wieder von ü belkeit ü berw ä ltigt. Leg dich flach hin, und bewege dich nicht , riet Aurora ihr.
    Sie rannte ins Nebenzimmer und kehrte gleich darauf mit einem P ä ckchen gesalzener Cracker zur ü ck Knabbere daran. Mal sehen, ob sie helfen.
    Seltsamerweise halfen sie. F ü nf Minuten sp ä ter war Ysaye imstande, sich aufzusetzen. Erst jetzt bemerkte sie, wie schwer und wund ihre Br ü ste sich anf ü hlten. Aurora, bist du sicher, daß du mit den intraven ö sen Fl ü ssigkeiten nicht des Guten zuviel getan hast? Ich bin ja ganz aufgebl ä ht!
    Aurora lachte.

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