Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
in so etwas wie einem M ö nchskloster ä hnlich.
Und aus irgendeinem Grund brachte das auch sie zum Lachen. Sie fielen gegeneinander, hilflos vor Gel ä chter, klammerten sich aneinander, damit sie nicht umkippten. Niemand konnte weniger nach einem M ö nch aussehen als Lorill .
Pl ö tzlich klammerten sie sich aus einem ganz anderen Grund aneinander, und Ysaye brannte vor Verlangen nach seinen H ä nden auf ihrer Haut. Es war gleichg ü ltig, daß sie noch nie in ihrem Leben einen Mann so ber ü hrt hatte. Es war gleichg ü ltig, daß Lorill um Jahre j ü nger war als sie. Nichts spielte eine Rolle, außer daß er m ä nnlich war und sie weiblich und ü ber sie beide ein Sturm hinwegtobte, ü ber den sie keine Macht besaßen.
Wie im Wahnsinn rissen sie sich gegenseitig die Kleider herunter, jeder so intim vertraut mit den Gedanken des anderen, daß die fremdartigen Verschl ü sse kein Hindernis darstellten. Als sie auf das Bett zur ü ckfielen, war von ihrer Vernunft nichts mehr ü brig. Nichts als Leidenschaft beherrschte sie.
    Lorill erwachte als erster und fand sich in einem seltsam kahlen Zimmer wieder. Dann erinnerte er sich, wo er war.
Und was er gerade getan hatte. Er hatte eine Jungfrau des Sternenvolkes verf ü hrt und war von ihr verf ü hrt worden, und diese Frau war mit ihrer Hautfarbe und ihren Gedanken so fremdartig, wie es ein chieri gewesen w ä re.
Aber warum? Er hatte sich benommen wie . wie ein br ü nstiges Tier! Oder wie ein armer Teufel, der in einen Geisterwind geraten war. Und Ysaye auch. Aber sie waren nicht im Freien gewesen!
Stirnrunzelnd dachte er nach. ü brigens . Elizabeth hatte den gleichen Eindruck gemacht.
Ganz vorsichtig hob er Ysayes Kleider auf. Und ja, sie hatten einen schwachen, harzigen Geruch nach kireseth an sich!
Er schleuderte sie von sich. Nein, zweimal hintereinander ließ er sich nicht davon ü berrumpeln! Aber was sollte er mit den Sachen anfangen?
Ysayes Erinnerungen, die er unabsichtlich geteilt hatte, gaben ihm die Antwort. Er sammelte die Kleider wieder ein, wobei er achtgab, daß er die immer noch daran klebenden Kireseth-Pollen nicht lossch ü ttelte, und stopfte sie in eine Luke. Der Schacht dahinter f ü hrte zu einer Art W ä scherei, wo die Kleider von Maschinen gereinigt und sterilisiert und dann an Ysaye zur ü ckgeschickt w ü rden. Eine neue Ansteckung war nicht mehr m ö glich.
Aber was f ü r Folgen mochten die letzten paar Stunden haben? Was w ü rden ihre Leute tun, wenn sie erfuhren, was er Ysaye angetan hatte? W ü rden sie es erfahren? Sie war Jungfrau gewesen — hatte sie ihrer Arbeit wegen ein Gel ü bde abgelegt gehabt? Offensichtlich hatte sie nicht die Konditionierung einer darkovanischen Bewahrerin, denn in dem Fall w ä re er jetzt tot. Aber w ü rde der Verlust ihrer Jungfr ä ulichkeit ihre Gesundheit gef ä hrden? Wurden ihre Vorgesetzten es sofort merken, wenn sie wieder an ihre Arbeit ging? Und wenn sie nun ein Kind von ihm bekam?
Er wand sich bei dem Gedanken, was sein Vater — und Fiora — uber seinen Mangel an Selbstbeherrschung und seine Geschichten mit Frauen zu sagen haben w ü rden. Er wollte es sich gar nicht erst ausmalen — ob mit oder ohne kireseth!
Aber wenn ihn niemand hier fand und es keine k ö rperlichen Folgen gab, bildete Ysaye sich vielleicht ein, es sei alles ein Traum gewesen. Das w ä re schließlich das beste, auch wenn es der Ausweg eines Feiglings war. Sollte sie schwanger sein verlangte seine Ehre nat ü rlich, daß er das Kind anerkannte.
Schnell zog er sich an und ö ffnete seinen Geist den zuf ä lligen Gedanken der Menschen, die sich in der N ä he aufhielten. Hoffentlich gelang es ihm, ungesehen wegzukommen, ihretwegen ebenso wie seinetwegen. Er war sich nicht sicher, was bei ihren Leuten als schickliches Benehmen f ü r eine unverheiratete Frau galt, aber das, was heute nacht passiert war, geh ö rte bestimmt nicht dazu.
Lorill wartete, bis sich draußen im Flur niemand aufhielt, schl ü pfte aus der T ü r, schloß sie hinter sich und begann schon, sich eine Geschichte auszudenken, mit der er seine Abwesenheit vom Fest w ü rde erkl ä ren k ö nnen.
Vielleicht . ein Besuch in der Gastwirtschaft. Er sollte hingehen, damit es nicht ganz gelogen war. Und g ü nstigerweise lag sie nicht weit von hier.
Ohne Zwischenfall erreichte er die ins Freie f ü hrende T ü r und verschwand in der schneegl ä nzenden Dunkelheit.
    Als Ysaye erwachte, hatte sie ganz andere Sorgen als die verworrenen Erinnerungen

Weitere Kostenlose Bücher