An den Feuern von Hastur - 9
was die Vorg ä nge auf dem Planeten erkl ä rt, und dem Computer auch nicht. Wir haben nicht ü ber Zauberei aus dem M ä rchen gesprochen, sondern ü ber etwas v ö llig anderes, und mit>Hexenmeister< wollten wir nur die von uns postulierte Person irgendwie bezeichnen. Theoretisch k ö nnte jemand mit parapsychischen Kr ä ften all das bewirken, Wettersysteme zerstreuen und neu bilden, und f ü r jeden, der diese Kr ä fte nicht besitzt, w ü rde es tats ä chlich wie Magie aussehen.
Evans antwortete, als habe Elizabeth ihn angesprochen. Auch wenn man uns dieses alberne Programm aufgehalst hat, nach dem Experimente mit parapsychischen F ä higkeiten durchgef ü hrt werden m ü ssen, und ihr damit herumgespielt habt, habe ich doch noch nie irgendeinen schl ü ssigen Beweis gesehen, daß es so etwas gibt — und erst recht nicht, daß jemand damit St ü rme steuern kann.
Elizabeth biß sich auf die Zunge, um ihn nicht anzufahren, und richtete ihre Aufmerksamkeit weiter auf Britton. Schließlich hatte sie mit Evans nichts zu schaffen. Er arbeitete nicht in ihrer Abteilung, er war nicht ihr Vorgesetzter, und es konnte ihr gleichg ü ltig sein, ob er sie mit Anerkennung oder Mißbilligung betrachtete.
Britton sch ü ttelte den Kopf. Ich muß Evans recht geben. Es klang ein bißchen bedauernd. Auch ich habe noch keinen Beweis gesehen, daß es >parapsychische Kr ä fte< ü berhaupt gibt. Alles, was Sie und David getan haben, l ä ßt sich auch auf andere Weise erkl ä ren. Und ich habe keinen Grund zu der Annahme, daß hier>parapsychische Kr ä fte< am Werk sind.
Vielleicht nicht , r ä umte Elizabeth ein, aber Sie m ü ssen zugeben, Sir, daß da unten etwas sehr Ungew ö hnliches vor sich geht. Hexenmeister sind in diesem Zusammenhang nicht unwahrscheinlicher als irgend etwas anderes. Sie runzelte die Stirn. Ich habe so eine Ahnung, sollten wir die Wahrheit — ganz gleich, wie sie aussehen mag — herausfinden, werden wir vielleicht w ü nschen, es sei etwas so Simples wie ein Hexenmeister gewesen.
Jesus! murmelte Evans — aber Britton brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. Er stand unter Brittons Befehl, und so gescheit war er doch, daß er nach einem solchen Blick den Mund hielt.
Britton drehte sich wieder zu Elizabeth um. Ich verlasse mich darauf, daß Sie mich informieren, sobald Sie eine etwas handfestere Theorie haben — oder einen Beweis, daß Ihr >Hexenmeister< existiert. Sein Ton war weniger ä tzend als der von Evans, aber ebenso herablassend sarkastisch, und Elizabeth w ä re beinahe zusammengezuckt.
Ysaye wand sich innerlich. Dies war nicht das erste Mal, daß Elizabeth wegen ihrer sprunghaften, nicht auf Logik beruhenden Intuition, die zuweilen erstaunlich gute Ergebnisse zeitigte, kritisiert wurde. In friedlicherer Stimmung h ä tte Commander Britton sie deswegen nicht so fertiggemacht. Im Augenblick war er jedoch offensichtlich nicht in friedlicher Stimmung.
Ysaye glaubte zu wissen, warum. Die Erkundungssatelliten funktionierten tadellos und hatten ihnen erstaunlich detaillierte Analysen ü ber die chemische Zusammensetzung der Umgebung geliefert. Doch obwohl die Atmosph ä re nahezu ideal war, verweigerte der Planet selbst die Kooperation. Eine dicke, dichte Wolkendecke und allgegenw ä rtige St ü rme erlaubten nur vage Eindr ü cke von den dort unten lebenden intelligenten Lebewesen. Es gab intelligente Lebewesen, soviel war nach den fl ü chtigen Blicken auf Geb ä ude klar. Ihre Bewohner blieben jedoch ein Geheimnis. Zu den wenigen
bekannten Tatsachen gehN orte, daß sie sowohl isolierte als auch dicht beieinander stehende Bauten, die St ä dte sein mochten, errichteten und das Land bestellten. Der Rest war ein Mysterium. Bei den seltenen Gelegenheiten, da sich die Wolken doch einmal geteilt und das Land darunter enth ü llt hatten, waren die Bewohner selbst entweder nicht in Erscheinung getreten, oder die B ä ume standen zu dicht, als daß man h ä tte hindurchsehen k ö nnen. Oder die ber ü hmten Kameras, die ein Nummernschild auf einem Parkplatz in Nairobi aufnehmen konnten, hatten die falsche Richtung im Visier und zeigten ein weiteres von Wolken bedecktes Gebiet.
Kein Wunder, daß Britton nicht besonders guter Laune war. Ysaye warf sich in die Bresche und wechselte das Thema. Steht schon fest, Sir, wann wir auf den Planeten hinuntergehen werden? fragte sie. Daß eine Expedition hinabgeschickt werden w ü rde, war als sicher anzunehmen, wenn man bedachte, wie die H ü ter von
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